Jobsuche und Internetpräsenz: Google dich, bevor es der Recruiter tut

Wer auf Jobsuche ist, weiss: Einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, ist die halbe Miete. Doch auch das seriöseste Auftreten im Gespräch nutzt...

  • 9. Juni 2020
  • 2 Min. Lesezeit
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Wer auf Jobsuche ist, weiss: Einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, ist die halbe Miete. Doch auch das seriöseste Auftreten im Gespräch nutzt wenig, wenn du dich bei Facebook & Co. als das blanke Chaos präsentierst. Hier erfährst du, was du bei der Selbstdarstellung im Netz beachten musst.

Jeder kennt die Geschichten, in denen Bewerber wegen ihrer Online-Aktivitäten abgelehnt oder sogar Angestellte gefeuert wurden. Ja, auch Personaler haben Zugang zum Internet und können googlen. Die Internetpräsenz sagt viel über Persönlichkeit und Umgangsformen aus. Deshalb nutzen Recruiter gern Online-Profile, um die charakterliche Eignung eines Bewerbers besser einschätzen zu können.

Bevor du auf Jobsuche gehst, solltest du den schlimmsten Tritten ins Fettnäpfchen vorbeugen.

Ego-Googlen

Verschaff dir einen Überblick über deine Online-Präsenz, indem du deinen Namen googlest. Wenn du mehrere Vornamen hast, probier die möglichen Variationen durch. Anschliessend prüfst du die Ergebnisse der Bilder- und Textsuche. Check auch deine Profile auf den verschiedenen sozialen Netzwerken (viele sind überrascht, bei wie vielen vergessenen Portalen sie noch immer angemeldet sind).

Laura Bucher Google Suche Name

Aufräumen

Exzessive Partyfotos und peinliche Beiträge gefunden? Lösch konsequent alle Bilder, Verlinkungen und Posts, die einen schlechten oder zweifelhaften Eindruck hinterlassen. Dazu gehören zum Beispiel auch negative Äusserungen über deine früheren Jobs oder andere Schimpftiraden.

Ob auf Jobsuche oder nicht: Man kann nie zu viel Wert auf die Privatsphäre-Einstellungen legen. So kannst du dich vor allzu neugierigen (Personaler)-Augen schützen – und demonstrierst zudem Medienkompetenz, wenn du nur das Nötigste öffentlich machst.

Auch abseits von Online-Netzwerken gibt es möglicherweise Infos über dich im Internet. Willst du hier etwas ändern oder löschen lassen, wende dich an den Betreiber der jeweiligen Seite, dessen Adresse du unter Kontakt oder im Impressum findest. Falls die Informationen rund eine Woche nach deiner ersten Anfrage immer noch zugänglich sind, heisst es nachhaken – Hartnäckigkeit hilft!

Aktualisieren

Stell sicher, dass die Angaben in deinen Bewerbungen mit denen aus deinen Online-Profilen übereinstimmen, denn widersprüchliche Infos wirken unseriös oder gar unglaubwürdig. Halt deshalb deine Profile stets auf dem neusten Stand.

Du hast noch «tote», ewig nicht mehr genutzte Profile auf Portalen, die sowieso keiner mehr nutzt? Dann kannst du sie auch ruhig abschalten oder idealerweise löschen.

Aufhübschen

Ein Bild zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich als Text – und Profilbilder sind trotz aller Privatsphäre-Einstellungen immer sichtbar. Denk also zwei Mal nach, welches du hochlädst.

Wer gar kein Profilbild hat, wirkt faul, einfallslos und nicht gerade netzaffin. Verpixelte oder verschwommene Bilder können den Eindruck vermitteln, dass du entweder keine Ahnung von einfachster Bildbearbeitung oder kein Selbstbewusstsein hast – was natürlich kein Recruiter denken soll. Auch unpassende Fremdbilder, sei es von Katzen, Mittelfingern oder Totenköpfen, sind eine schlechte Idee. Sei also kreativ (ohne zu übertreiben) und zeig dich von deiner Schokoladenseite (auch, ohne zu übertreiben). Das wird sicher auch deinem Netzwerk gefallen.