Das Praktikum ist nur der Anfang: So schnappst du dir den Vollzeit-Job

Praktikanten sind austauschbar und nach 3 bis 6 Monaten auf ewig vergessen? Nix da! Wenn du dich richtig einbringst und verhältst, schaffst du den ...

  • 10. Juni 2020
  • 4 Min. Lesezeit
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Praktikanten sind austauschbar und nach 3 bis 6 Monaten auf ewig vergessen? Nix da! Wenn du dich richtig einbringst und verhältst, schaffst du den Sprung vom Praktikum zur Festanstellung.

Das Klischee vom kaffeekochenden Praktikanten ist schon lange überholt: In den meisten Fällen tragen Praktis einen wichtigen Teil zum Alltagsgeschäft bei und übernehmen eigene Aufgaben. Nicht zuletzt kannst du neben praktischen Erfahrungen und wichtigen Kontakten durch ein Praktikum auch deinen ersten Vollzeit-Job nach dem Studium bekommen. Was du tun und beachten solltest, damit man bei der nächsten Vakanz an dich denkt.

Sei zuverlässig

  • Komm immer pünktlich ins Büro
  • Wenn du verhindert bist (Müdigkeit oder ein Kater sind kein Grund, nicht zu erscheinen – Krankheit und wichtige Termine schon), gib deinem Vorgesetzten und deinen Kollegen früh genug Bescheid und biete ihnen an, die versäumte Arbeit nachzuholen
  • Achte auf wichtige Details und halte dich an Deadlines
  • Bereite dich gut auf Meetings vor
  • Behalte den Überblick über die Projekte, an denen du arbeitest und halte dich auf dem Laufenden, was sonst so im Büro passiert – auch wenn es nicht zu deinen unmittelbaren Aufgaben gehört
  • Erledige deine Aufgaben gewissenhaft und pünktlich und im Idealfall besser als von dir erwartet wird
  • Bevor du ein Dokument abgibst, stelle sicher, dass Rechtschreibung, Grammatik und Formatierung stimmen. Es ist ärgerlich und peinlich, wenn deine Vorgesetzten da nacharbeiten müssen
  • Bereite dich darauf vor, jederzeit allfällige Fragen zu deiner aktuellen Aufgabe beantworten zu können

Zeig, was du kannst

  • Erledige alle Aufgaben, die dir gestellt werden – auch wenn sie dich auf den ersten Blick unter- oder überfordern
  • Frag nach, wenn du Hilfe brauchst (aber nur, wenn Google dir nicht helfen kann)
  • Zeig Lernbereitschaft und dass du gerne neue Aufgaben übernimmst
  • Bitte darum, auch an Meetings anderer Abteilungen teilnehmen zu dürfen
  • Zeig Interesse an den Karrieremöglichkeiten inner- und ausserhalb deiner Abteilung
  • Such aktiv neue Herausforderungen: Frag nach einer erledigten Aufgabe, ob du auch die nächste Stufe eines Projekts übernehmen darfst – oder sogar bis zu dessen Abschluss dabei sein kannst
  • Als Praktikant darfst du Fehler machen. Es wird allerdings erwartet, dass du daraus lernst. Gib Fehler offen zu und frag Kollegen, wie sie damit umgehen würden und was du tun kannst, um das Problem zu lösen. Wenn du dich in einer ähnlichen Situation wiederfindest, zeig, dass du zugehört und aus deinen Fehlern gelernt hast

Mach dich unentbehrlich

  • Sicher dir einen Platz im Unternehmen, indem du eigenständig Projekte übernimmst oder Expertise in einem Fachgebiet aufbaust, das in deiner Abteilung unterrepräsentiert ist. Wenn du z.B. fit im Umgang mit sozialen Medien bist, aber deine Kollegen keine Erfahrung oder Zeit dafür haben, biete die Betreuung der Firmen-Accounts an
  • Zeig, dass du flexibel und hilfsbereit bist: Wenn bei einem Kollegen die Deadline näher rückt, biete ihm deine Unterstützung an, auch wenn das nichts mit deinen eigentlichen Praktikantenaufgaben zu tun hat. Wenn du es schaffst, deine üblichen Aufgaben zu erledigen und gleichzeitig anderen zu helfen, wirst du eine wichtige Ansprechperson im Büro
  • Bring neue Ideen ein. Wenn es angemessen ist, hab keine Angst, deine Gedanken in Meetings zu äussern

Bleib auch nach dem Praktikum am Ball

Wenn du dir «dein» Unternehmen als ersten Arbeitgeber nach dem Studium vorstellen kannst, bleib dort auch in der Zeit zwischen Praktikumsende und Abschluss tätig, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Auch wenn es nur 5 bis 10 Stunden pro Woche sind, beweist du damit Engagement – und ausserdem die Fähigkeit, Uni und Studentenjob unter einen Hut zu bringen. Wenn das Unternehmen zu weit von deiner Uni weg ist, frag nach, ob du von zuhause aus Aufgaben übernehmen kannst, z.B. Blog-Beiträge schreiben, die Social Media Kanäle pflegen oder potenzielle Kunden per Email ansprechen.

Spiel mit offenen Karten

Es kann sein, dass dein Unternehmen vorerst nicht plant oder nicht in der Lage ist, dich in Vollzeit anzustellen. Mach trotzdem klar, dass du Interesse an einer Zukunft im Unternehmen hast – auch wenn sie ferner ist als du dir gewünscht hättest. Wenn später doch noch eine Stelle frei wird, wird man wahrscheinlich an dich denken.

Wichtig: Wenn du dich um ein Praktikum bewirbst, erwähne nicht, dass du später eine Vollzeitstelle willst. Ehrgeiz hin oder her – im Interview für das Praktikum sollte es nur darum gehen und nicht um einen Job, der später vielleicht gar nicht drin ist, weil Kapazitäten fehlen oder du dich während des Praktikums nicht bewährt hast. Wenn du mit der Tür ins Haus fällst, machst du den Eindruck, dass das Praktikum nur ein notwendiges Übel und ein Mittel zum Zweck ist – kein Pluspunkt für dich.