Minenfeld Lebenslauf: 5 Dinge, die du beachten musst

Der Lebenslauf ist die erste Etappe auf dem Weg zum Job. Muster gibt es im Internet massenweise, die Berufserfahrung von Absolventen ist in der Reg...

  • 23. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Der Lebenslauf ist die erste Etappe auf dem Weg zum Job. Muster gibt es im Internet massenweise, die Berufserfahrung von Absolventen ist in der Regel übersichtlich. Das ist doch einfach, denkt sich manch einer – und leistet sich schnell Fehler.

Schule, Uni, vielleicht ein interessantes Hobbies hier, ein relevanter Nebenjob oder eine ehrenamtliche Tätigkeit da: Auf inhaltlicher Ebene sind sich die Lebensläufe der meisten Berufseinsteiger recht ähnlich. Um trotzdem die Einladung zum Vorstellungsgespräch zu ergattern, muss man sich von den anderen positiv abheben – und den Mittelweg zwischen langweiligen Auflistungen und übertriebener Originalität finden.

1. Das Layout: Es geht auch zu kreativ

Ein tolles Layout, mit dem du auf den ersten Blick aus der Masse der Bewerbungen herausstichst, ist an sich eine gute Sache. Aber bitte nicht übers Ziel hinausschiessen: In erster Linie muss dein Lebenslauf übersichtlich und gut lesbar sein. Denk dran, dass er höchstwahrscheinlich nur überflogen wird – kein Personaler hat Zeit und Lust darauf, nach den wichtigen Punkten erst suchen zu müssen. Den Stempel «interessant» oder «uninteressant» vergeben die meisten innerhalb von Sekunden.

Sofern du kein Designer oder sonstiger Kreativ-Profi bist, lass die Finger von Experimenten. Wilde Farbschemata und ausgefallene Schriftarten können schnell stümperhaft und unseriös wirken und landen im Papierkorb.

2. Muss das rein? Im Zweifel dagegen

Du kommst frisch von der Uni: Niemand erwartet einen meterlangen Lebenslauf von dir. Verabschiede dich von dem Gefühl, die Seite vollkriegen zu müssen. Das «im Zweifel dagegen»-Prinzip gilt sowohl für (Berufs)Erfahrungen als auch für überflüssige Füllwörter und abgedroschene Adjektive – «engagiert», «motiviert», «organisiert» usw. sind inzwischen so überstrapaziert, dass sie nahezu an Bedeutung verloren haben. Nutze sie sparsam und immer nur in einem sinnvollen Kontext.

Deinen Kellnerjob kannst du (wenn überhaupt) höchstens am Ende unter «Sonstiges» angeben – aber bitte nicht unter «Berufserfahrung» (es sei denn, du bewirbst dich in der Gastronomie)! Auslandsaufenthalte sind dann relevant, wenn du dort zum Beispiel ein Praktikum absolviert oder deine Sprachkenntnisse verbessert hast. Wenn du nur eine super Bräune aus dem Strandurlaub mitgenommen hast, lass diese Station weg.

3. Die Qualifikation: Erklären statt Rätsel aufgeben

Sofern es nicht wirklich offensichtlich ist, mach dem Personaler klar, inwiefern deine Erfahrungen dich für die Stelle qualifizieren. Auch wenn die Zusammenhänge für dich einleuchtend sind, darfst du nicht erwarten, dass er sie genauso interpretiert. Liste also nicht einfach nur einen Nebenjob auf, sondern schreib kurz (!) dazu, welche deiner Aufgaben dort von Bedeutung für den Job sind, auf den du dich bewirbst.

Mach den Test: Wie wird der Recruiter auf eine beliebige Station deines Lebenslaufs reagieren? Fragt er «Ja und?», erklär dich – hast du selbst keine Antwort, hat der Punkt in deinem Lebenslauf offensichtlich nichts zu suchen.

4. Finger weg vom Fachchinesisch

Jeder kennt diese Menschen, die glauben, dass die exzessive Nutzung von (bevorzugt fremdsprachlichen) Fachausdrücken und Abkürzungen der Boost für Intelligenz und Professionalität ist. Und jeder weiss, wie weit das von der Realität entfernt ist.

Dass du den Jargon in deinem spezifischen Bereich kennst, wird vorausgesetzt. Es gibt keinen Grund, in deinem Lebenslauf damit zu prahlen. Ausserdem landet deine Bewerbung nicht immer unmittelbar auf dem Schreibtisch deines direkten Ansprechpartners. Besonders in grossen Unternehmen, die Massen an Bewerbungen erhalten, wird erst mal vorsortiert. Und wenn der HR-Praktikant nur kryptische Buchstabenkombinationen sieht, stehen deine Chancen schlecht.

5. Man kann nicht zu oft Korrektur lesen

Wenn der Lebenslauf erst einmal steht, muss man nur schnell ein paar relevante Kenntnisse und Erfahrungen austauschen oder hinzufügen, um ihn an die jeweilige Stelle anzupassen. Trotzdem bleibt Regel Nummer Eins bestehen: Auf Fehler überprüfen! Lass die automatische Rechtschreibprüfung durchlaufen, lies dir selbst alles noch mal durch (am besten auf Papier), und lass Freunde deinen Lebenslauf prüfen, bevor du ihn abschickst. Tipp- und Grammatikfehler sind die unnötigsten, die dir passieren können!

Nur ein Patzer wäre noch ärgerlicher: Der perfekte Lebenslauf mit einem Vertipper bei der Adresse oder Telefonnummer. Wenn du sehr viel Glück hast und der Recruiter hin und weg von dir ist, sucht und findet er dich vielleicht bei LinkedIn oder Xing, wenn deine Telefonnummer nicht stimmt. Aber erstens ist das unwahrscheinlich und zweitens unangenehm. Lass es also gar nicht erst darauf ankommen.