«Besser kein Foto als eines in schlechter Qualität» - Heidi Müller, Personalverantwortliche im SECO (Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung, Forschung WBF)

Als Personalverantwortliche im SECO weiss Heidi Müller am besten, worauf es bei Bewerbungen und in Vorstellungsgesprächen ankommt. Wir haben nachge...

  • 7. Oktober 2020
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Als Personalverantwortliche im SECO weiss Heidi Müller am besten, worauf es bei Bewerbungen und in Vorstellungsgesprächen ankommt. Wir haben nachgefragt.**

Heidi Müller, Personalverantwortliche Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung, Forschung WBF

Heidi Müller
Personalverantwortliche
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung, Forschung WBF

Frau Müller, worauf achten Sie besonders bei einer Bewerbung? Wie gewinnt man Ihre Aufmerksamkeit?
Mir ist wichtig, dass der Lebenslauf möglichst übersichtlich und vollständig ist – Lücken machen meiner Meinung nach einen schlechten Eindruck und sollten unbedingt vermieden werden. Der Werdegang sollte kurz und prägnant dargestellt sein. Den CV lese ich auch in der Regel zuerst, um zu schauen, ob die Muss-Kriterien für die jeweilige Stelle erfüllt sind – dafür nehme ich mir meist 15 bis 20 Minuten Zeit.

Wie lang darf ein CV maximal sein und wie ausführlich und in welcher Reihenfolge sollte er die Tätigkeiten beschreiben?
Je nach Berufserfahrung sollte er nicht mehr als zwei bis drei Seiten umfassen. Hier reicht es, die Verantwortung stichwortartig widerzugeben. Und ich bevorzuge die umgekehrt chronologische Form – die letzten Erfahrungen sind in aller Regel die relevantesten, deshalb sehe ich sie gern zuerst.

Wie gehen Sie mit Bewerbungen ohne Foto um?
Das ist grundsätzlich kein Problem – besser kein Foto als eines in schlechter Qualität!

Sind Quereinsteiger bzw. Studenten auf dem zweiten Bildungsweg gern gesehen?
Ja. Wir stellen des Öfteren Mitarbeiter mit zweitem Bildungsweg an – die Erfahrung, die diese Personen mit einer zweiten Ausbildung gemacht haben, ist für uns als Arbeitgeber auf jeden Fall eine Bereicherung.

Wie wichtig ist ein Auslandsaufenthalt für eine erfolgreiche Bewerbung bei der Bundesverwaltung?
Bei Bewerbungen im aussenwirtschaftlichen Bereich ist eine Auslanderfahrung sehr von Vorteil – ein allgemeines Muss ist sie aber nicht.

Viele junge Bewerber sind unsicher, wie sie ihre Sprachkenntnisse einstufen sollen. Was raten Sie ihnen?
Machen Sie Ihre Angaben unbedingt gemäss des Europäischen Referenzrahmens A1 – C2. Nur so ist eine korrekte Einordnung gewährleistet.

Googlen Sie Bewerber, bevor Sie sie zum Gespräch einladen?
Nein, das tun wir nicht.

Wie lange dauert es nach der Bewerbung normalerweise, bis man eine Antwort erhält?
Die Bestätigung erhalten Sie sofort, bis zur Einladung zum Gespräch oder der Absage kann es bis zu fünf Wochen dauern.

Kann es sein, dass ich gar keine Antwort erhalte? Wie ist dies zu deuten?
Nein, das passiert nicht. Ein Bewerber hat das Recht auf eine Antwort. Wenn eine Firma Bewerbungen unbeantwortet lässt, ist sie unprofessionell.

Wenn bei der Stellenausschreibung steht: ab sofort. Wie ist das genau zu verstehen?
Dies heisst im Grundsatz, dass die Stelle wirklich ab sofort besetzt werden kann – die meisten Bewerber haben aber Kündigungsfristen und das ist natürlich auch in Ordnung. Sonst würde man ja alle, die noch in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, ausschliessen.