Haben Sie schon einmal im Ausland gearbeitet?

Ob während des Studiums, als Soziales Jahr, für ein Praktikum oder in Festanstellung – Auslandsaufenthalte gehören in der Berufswelt inzwischen zum...

  • 7. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Ob während des Studiums, als Soziales Jahr, für ein Praktikum oder in Festanstellung – Auslandsaufenthalte gehören in der Berufswelt inzwischen zum guten Ton. Und sie haben ja auch zahlreiche Vorteile: Man setzt sich mit einem neuen Umfeld, einer anderen Kultur und Sprache auseinander und lernt zwangsläufig, sich anzupassen.

Wenn du bereits im Ausland gearbeitet hast, wirst du das vermutlich in deinem Lebenslauf aufgelistet haben. Oft möchten Recruiter aber mehr darüber erfahren. Falls du vor längerer Zeit im Ausland warst (zum Beispiel bei einem Freiwilligendienst) und das aus irgendeinem Grund nicht erwähnt hast: Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu berichten, welche Erfahrungen du gemacht hast und wie sie dich geprägt haben!

Andere Formulierungen:

  • Wie hat Sie Ihr Auslandsaufenthalt weitergebracht?
  • Sie haben bereits in XY gearbeitet. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Dos:

  • Berichte von deiner Auslandserfahrung genau so, wie du auch von einem Job im Inland berichten würdest. Schildere dem Recruiter deine Aufgaben und erlernten Fähigkeiten. Überlege dir vorher zwei Beispiele für Bereiche oder Situationen, in denen du besonders geglänzt hast
  • Geh auch auf eher alltägliche Skills ein: Mit einer anderen Bürokratie umgehen, die lokale Business-Etikette beachten, ein Event oder Meeting organisieren – all diese kleinen Dinge zeigen, dass du bereit und in der Lage bist, dich auf neue kulturelle wie sprachliche Gegebenheiten einzulassen
  • Hab ein paar gut ausgewählte Anekdoten parat, um deine Erlebnisse zu illustrieren. Beschränk dich dabei aber auf Dinge, die du innerhalb einer Minute (oder weniger) erzählen kannst
  • Verbinde das Lokale mit dem Globalen: Bei deinem letzten Job hast du vielleicht erlebt, wie Betriebsabläufe oder die Handelskette in einem anderen grossen Unternehmen funktionieren. Das ist eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, wie sich bewährte Strategien auf den anvisierten Job übertragen lassen – und es hebt dich von den anderen Kandidaten ab!

«Ich habe letztes Jahr ein dreimonatiges Praktikum in Tokio absolviert. Am Anfang war es wirklich ein kleiner Kulturschock: Verrücktes Essen, Businessleute, die im Anzug in der Bahnstation übernachten, Karaoke mit Geschäftspartnern – aber ich habe mich schneller eingelebt als erwartet, persönlich wie beruflich sehr viel gelernt und war wirklich traurig, als die Zeit vorbei war.»

Don‘ts:
  • Spiel deine Erfahrungen nicht herunter: Zu sagen «Ich war nur als Volunteer dort» oder «Naja, ich habe nur ein bisschen Deutsch unterrichtet», lässt deine Erfahrungen ungerechtfertigterweise unbedeutend erscheinen. Egal, was du gemacht hast – denk darüber nach, welche nützlichen Kompetenzen du gesammelt hast und inwiefern sie zu deinem Wunschjob passen
  • Nutz diese Frage nicht, um über schlechte Erfahrungen im Ausland herzuziehen. Du kamst mit den Kollegen nicht wirklich zurecht, du hast das Essen nicht vertragen und du hattest ständig Heimweh? Mag alles sein, aber es wird dich in keinem guten Licht erscheinen lassen, wenn du dich auf die negativen Seiten konzentrierst. Der Recruiter wird annehmen, dass du dich nicht gut anpassen kannst, nicht offen für neue Erfahrungen bist und in einem international aufgestellten Team möglicherweise anecken wirst – und nicht zuletzt, dass du ein Schwarzmaler bist.
Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Abgesehen davon, dass der Recruiter wissen will, was hinter den Bulletpoints auf deinem Lebenslauf steckt, geht es hier um einige sehr wichtige Soft Skills – gerade bei Jobs in international agierenden Unternehmen und mit multinationalen Teams. Wie sieht es mit deiner «interkulturellen Kompetenz» aus? Wärst du für zukünftige Auslandsreisen bereit und geeignet? Welche Erfahrungen aus dem Ausland kannst du in die Firma mitbringen?

Wir meinen:

Gerade in der heutigen Zeit global vernetzen Arbeitens ist Auslandserfahrung wichtig – und dementsprechend solltest du sie vermarkten können. Rattere nicht einfach deine Stationen herunter, sondern belege anhand deiner Aufgaben, erlernten Skills und Erfahrungen, was du dem Unternehmen an Mehrwert und frischen Perspektiven bringen kannst!