Warum haben Sie so oft Ihren Arbeitgeber gewechselt?

Heutzutage ist es nichts Ungewöhnliches, ab und an den Arbeitgeber zu wechseln - oft ist dies sogar ein notwendiger Schritt für die Karriereentwick...

  • 9. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Heutzutage ist es nichts Ungewöhnliches, ab und an den Arbeitgeber zu wechseln - oft ist dies sogar ein notwendiger Schritt für die Karriereentwicklung. Doch wie oft ist zu viel? Die Antwort darauf ist wie so oft situationsabhängig, in jedem Fall gilt: Du solltest häufige Jobwechsel im Vorstellungsgespräch gut begründen können. Immerhin ist nicht die Länge deiner Arbeitsverhältnisse das Wichtigste, sondern deren Qualität!

Alternative Formulierungen:

  • Wie kommt es, dass Sie so oft die Stelle gewechselt haben?
  • Waren Sie bisher oft unzufrieden in ihren Anstellungen?
  • Wie kam es zu den vielen Stellenwechseln in Ihrer Vita?

Vorbereitung:

Du kennst deinen Lebenslauf gut genug um einschätzen zu können, ob deine bisherigen Stellenwechsel vielleicht in ungewöhnlich kurzen Intervallen erfolgt sind – wenn deine letzten drei Anstellungen weniger als ein Jahr hielten, solltest du dich zum Beispiel auf Nachfragen einstellen. Du weisst am besten, warum du den Job gewechselt hast: Wichtig ist jetzt, dass du eine schlüssige Begründung vorbereitest und erläutern kannst, wie deine früheren Positionen zusammenhängen und aufeinander aufbauen. Was haben dir die Wechsel gebracht? Und inwiefern wird dein neuer Arbeitgeber davon profitieren?

Dos:

Eine hohe Arbeitgeberfluktuation muss nicht zwangsläufig etwas Negatives sein. Zeige auf, welche Qualitäten und Qualifikationen du dir in den verschiedenen Positionen aneignen konntest und welche du bereits des Öfteren unter Beweis gestellt hast. Sicherlich wirst du Einblick in verschiedenste Bereiche bekommen haben, was dir wiederum dabei hilft, interdisziplinär zu arbeiten.

Stelle auch indirekt die positiven Seiten deiner häufigen Jobwechsel heraus – beispielsweise, dass du dich schnell einarbeiten kannst und besonders flexibel bist. Zudem ist es immer sinnvoll, die Attraktivität der jeweils neuen Stelle zu betonen, statt die abschreckenden Seiten der Vorherigen zu thematisieren. Erläutere deine Motivation, zu einem neuen Unternehmen wechseln zu wollen und nicht die Gründe, warum du das alte Unternehmen verlassen willst.

«Ich habe mich im Unternehmen X sehr wohl gefühlt und war auch mit meinem Aufgabenbereich zufrieden. Da ich jedoch auch gern Erfahrungen im Bereich Projektmanagement sammeln wollte, kam mir das neue Jobangebot bei Firma Y sehr gelegen. Auch wurde mir in dieser Position mehr Verantwortung übertragen. Ich denke, dass es wichtig ist, sich nicht nur auf ein Aufgabengebiet zu beschränken und bin überzeugt, dass ich die Erfahrungen, die ich bisher gesammelt habe, hier sehr gut verbinden und auch längerfristig anwenden kann.»

Don’ts:

Versuch nicht, dich für dein Jobhopping zu entschuldigen – das ist ein Schuldeingeständnis und fehl am Platz. Denn du musst dich nicht rechtfertigen, sondern deine Entscheidungen lediglich erklären.

Auch Klagen über die schlechten Verhältnisse in den vorherigen Jobs sind ein No Go. Dies zeugt von schlechtem Konfliktmanagement deinerseits und lässt darauf schliessen, dass du bei Unstimmigkeiten sofort das Handtuch wirfst, anstatt zu versuchen, die Situation zu verbessern.

«Der Job bei Unternehmen X hat mir überhaupt nicht gefallen. Die Geschäftsleitung hatte keinerlei Führungsqualitäten und ich habe mich auch mit den Kollegen schlecht verstanden. Ausserdem haben mich die Aufgaben nicht genug gefordert und auch das Gehalt war dementsprechend schlecht.»

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Zum einen möchte der Recruiter dich im Bewerbungsgespräch mit solchen Fragen sicherlich etwas unter Druck setzen und testen, wie du in Stresssituationen reagierst. Aber er hat auch ein ehrliches Interesse daran, was dich zu den häufigen Jobwechseln bewegt hat: Bist du vielseitig interessiert, wissbegierig und liebst Herausforderungen? Oder bist du eher sprunghaft, wenig motiviert und hast kein Durchhaltevermögen?

Wir meinen:

Eine bewegte Vergangenheit als Jobhopper ist nicht zwangsläufig negativ – wenn du sie richtig darstellst. Zeige auf, welche Qualifikationen du in verschiedenen Bereichen erlangt hast, wie du dich persönlich und in Sachen Karriere dadurch weiterentwickeln konntest und vor allem, was du davon in der Position deines Interesses einbringen kannst. Und natürlich solltest du auch betonen, dass du bei diesem Job auf eine langfristige Herausforderung baust.