Was interessiert Sie an der ausgeschriebenen Stelle am meisten?

Wer erst einmal mit dem Thema «Jobsuche» beschäftigt ist, tritt meist in einen längeren Bewerbungsprozess ein. Zu diesem gehört, mehrere Pferde im ...

  • 9. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Wer erst einmal mit dem Thema «Jobsuche» beschäftigt ist, tritt meist in einen längeren Bewerbungsprozess ein. Zu diesem gehört, mehrere Pferde im Rennen zu haben. Heisst: Man schreibt in aller Regel mehrere Bewerbungen. Dabei passen die einen Stellenbeschreibungen wie die Faust aufs Auge, andere fallen eher in die Kategorie «Kann man machen, muss man aber nicht». Um welche der beiden Möglichkeiten es sich auch handelt: Im Bewerbungsgespräch braucht es überzeugende Argumente, die begründen, warum man eine Bewerbung auf den Weg gegeben hat.

Alternative Formulierungen:

  • Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben?

Vorbereitung auf diese Frage:

Bei der Beantwortung dieser Frage solltest du nicht ins Stocken geraten, sondern Begeisterung versprühen. Frag dich also vor dem Vorstellungsgespräch:

  1. Was sind triftige Gründe, die für die Stelle und das Unternehmen sprechen? Welche Themen und Werte haben sie mit dir gemein?
  2. Gleich die geforderten Qualifikationen der Stellenbeschreibung mit deinem Lebenslauf ab. Welche erfüllst du sehr gut, welche noch nicht?
  3. Was verrät die Jobausschreibung sonst noch über die ausgeschriebene Tätigkeit?

Dos:

Nutz die Stellenausschreibung als Anhaltspunkt und fokussier dich bei deiner Antwort auf die beschriebenen Tätigkeiten im neuen Job und warum du diese gerne übernehmen würdest. Vielleicht hast du Erfahrungen mit der Ausführung einer bestimmten Tätigkeit oder du kennst schon das Programm, das du dafür beherrschen musst. Auf das Unternehmen und seine Produkte kannst du auch, aber eher sekundär zu sprechen kommen. Deine Vorstellungen sollten zeigen, dass du die Tätigkeit realistisch einschätzen kannst.

«In Ihrer Stellenbeschreibung haben Sie besonders betont, wie wichtig die Beherrschung des Programms Excel und verhandlungssichere Englischkenntnisse sind. Mit dem Programm arbeite ich schon über zwei Jahre intensiv und meine Englischkenntnisse sind dank eines längeren Aufenthaltes in London verhandlungssicher – ich hätte sehr gern eine Stelle, in der ich sie regelmässig verwenden kann.»

Don’ts:

Höhe des Gehalts, Anzahl der Urlaubstage oder die Kürze der Probezeit: Diese Art von Argumenten haben an dieser Stelle absolut nichts verloren und sind für dich tabu.

«Ich bin davon überzeugt, dass ich in Ihrem Unternehmen einen sicheren Job gefunden habe, und ausserdem ist es für mich mit dem Auto in sehr kurzer Zeit erreichbar. So bin ich auf jeden Fall noch frisch und motiviert, wenn ich morgens ins Büro komme.»

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Bei dieser Frage geht es um dein Interesse und deine Motivation. An deiner Antwort lässt sich ablesen, wie gründlich du dich auf das Gespräch vorbereitet hast und dir ein realistisches Bild von der Stelle und dem zukünftigen Aufgabengebiet gemacht hast. Mit wie viel Aufmerksamkeit bist du dem Gespräch bisher gefolgt? Auch das lässt sich an dieser Frage sehr gut ablesen, denn im bisherigen Gesprächsverlauf hat dir der Recruiter mit Sicherheit den ein oder anderen Hinweis auf die Stelle gegeben, der nicht in der Stellenbeschreibung zu finden war.

Natürlich wird mit der Frage auch geprüft, ob du gut zur Stelle passt oder ob sie für dich eher eine Notlösung darstellt – schliesslich muss der Recruiter möglichst ausschliessen, dass du in der Position über- oder unterfordert bist oder nach ein paar Monaten das Interesse verlierst.

Wir meinen:

Viele Bewerber machen den Fehler, einen Gang runterzuschalten, wenn der Recruiter ins Erzählen kommt. Ein grober Fehler! Folge den Ausführungen des Personalers aufmerksam und stell so viele Fragen wie möglich, um dein Bild von der Stelle zu festigen. So kannst du auch schlüssig begründen, warum dein Interesse an der Stelle so gross ist.