Welcome abroad – Arbeiten im englischsprachigen Ausland

Du hast ein Praktikum in den USA oder in einem anderen englischsprachigen Land ergattert? Glückwunsch! Damit dein Aufenthalt ein voller Erfolg wird...

  • 28. Oktober 2020
  • 4 Min. Lesezeit
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Du hast ein Praktikum in den USA oder in einem anderen englischsprachigen Land ergattert? Glückwunsch! Damit dein Aufenthalt ein voller Erfolg wird, haben wir ein paar Tipps für dich!

Ein Praktikum oder ein Job im Ausland ist eine einmalige Erfahrung – besonders, wenn man die Sprache schon (einigermassen) kann und deshalb nicht völlig planlos durch das Land eiern und mit Händen und Füssen kommunizieren muss. Dennoch gibt es viele Dinge zu beachten, wenn du dich in die angelsächsischen Teile der Welt aufmachst.

Papierkram..

..ist immer nervig und immer unvermeidbar. Kümmere dich deshalb um ein Visum, sobald du den Praktikumsplatz oder Job in der Tasche hast. Studier die Bedingungen aufmerksam: Australien zum Beispiel rückt Arbeitsvisa nur gegen Vorlage eines offiziellen Sprachzertifikats heraus. Andere Länder verlangen Gesundheitsatteste.

Häng dich so früh wie möglich rein, um alle Bedingungen zu erfüllen – lies dir die Liste mit den Requirements am besten mehr als einmal durch, um böse Überraschungen zu vermeiden. Wenn du alles zeitig erledigt hast, kannst du deinem Auslandsaufenthalt entspannter entgegen sehen und dein Kopf ist frei für die Vorfreude.

Informier dich auch über notwendige Versicherungen, vor allem für den Krankheitsfall. Deine Versicherung bietet sicherlich spezielle Pakete dafür an, die du unkompliziert abschliessen kannst.

Ich packe meinen Koffer..

..und hinein darf längst nicht alles! Klar, scharfe Gegenstände, übergrosse Cremetiegel usw. gehören nicht ins Handgepäck – aber fast alle angelsächsischen Länder haben eigene Bestimmungen, die die Einfuhr bestimmter Produkte verbieten. So darfst du zum Beispiel in die USA keinerlei landwirtschaftliche Erzeugnisse mitbringen – dazu zählen auch belegte Brote und Joghurts. Falls du dir also zuhause noch Proviant in den Rucksack gepackt hast, stell sicher, dass du die Reste deiner Wegzehrung an Bord lässt oder rechtzeitig wegfutterst, sonst gibt’s Ärger mit den Zollbeamten.

Let’s talk about.. the weather?

Der Flug ist überstanden, die Einreise ist problemlos verlaufen und du hast den Weg zum Büro auf Anhieb gefunden. Zeit für die nächste Herausforderung: Smalltalk. Viele Menschen aus dem deutschsprachigen Raum tun sich schwer damit. Auf die Frage «Wie geht’s?» wird hierzulande tatsächlich oft ehrlich geantwortet – inklusive allen Zipperlein und Problemchen, die gerade so Thema sind. In den angelsächsischen Ländern hingegen ist «How are you?» eine reine Höflichkeitsfloskel und sollte deshalb entsprechend höflich werden – also meist mit einem lächelnden «Great, thanks, how are you?». Das mag Mitteleuropäern zwar oberflächlich und unehrlich erscheinen, aber wenn du nicht gleich am ersten Tag im Unternehmen als awkward intern glänzen willst, musst du dich dieser Mentalität wohl oder übel anpassen.

Auch beim folgenden Smalltalk musst du im Zweifelsfall auf die Bremse treten: Tiefschürfende Themen wie Politik oder Religion sind tabu. Halte dich deshalb am besten an unverfängliche Themen wie das Wetter und sprich über positive Dinge. Du wirst im Laufe deines Aufenthalts sicher Menschen besser kennenlernen, die sich wirklich dafür interessieren, wie es dir geht, und sich auch deine Probleme anhören – der Kollege, den du zufällig im Aufenthaltsraum triffst, ist es nicht.

My English is perfect! – Really?

Du wärst nicht der erste, der sich im Glauben an seine exzellenten Englischkenntnisse mit einigen unbedachten Sätzen gehörig und mit Anlauf in die Nesseln setzt. Sei dir deiner Fähigkeiten in Englisch also nicht zu sicher und vermeide vor allem direkte Übernahmen deutscher Redewendungen ins Englische. Hüte dich ausserdem davor, locker Begriffe zu verwenden, die dir in der deutschen Sprache als englische Begriffe bekannt sind! Häufig sind das nicht die exakten englischen Übersetzungen, sondern sogenannte Denglisch-Wörter, die von Deutschen erdacht worden sind, um moderner zu wirken. Wenn du dir der englischen Entsprechung eines Begriffs oder einer Redewendung nicht sicher bist, versuch lieber einen Ausdruck, der vielleicht nicht ganz so elaboriert ist, mit dem du aber auf der sicheren Seite bist. Die Alternativen: Nachfragen oder still sein.

«Wie jetzt – ich soll die ganze Zeit den Mund halten?!» Nicht doch, aber am Anfang deines Aufenthalts empfiehlt es sich, vorsichtig zu sein und viel nachzufragen – schliesslich bist du zum Lernen da (und das wissen auch die anderen). Wenn dich deine Kollegen besser kennengelernt haben, werden sie dir den einen oder anderen Schnitzer sicher verzeihen oder sogar ganz charmant finden.

Language Skills: Nimm mit, was du kannst

Die Chance, einen längeren Zeitraum im Ausland zu verbringen, kommt nicht alle Tage – manch einer bekommt sie gar nicht. Also verbring deine wertvolle Zeit nicht damit, dich nur mit anderen deutschsprachigen Praktikanten zu unterhalten, nach Hause zu skypen und dich abends in deine mitgebrachten Bücher zu vergraben.

Mach das Beste aus deinem Aufenthalt und polier deine Englischkenntnisse auf Hochglanz: Schau dir lokale und nationale Fernsehsendungen an, höre Radiosender und schnapp dir auch mal eine Zeitung. So verbesserst du nicht nur dein Sprachgefühl, sondern hast auch Gesprächsthemen mit deinen Kollegen und zeigst deiner Umgebung, dass du offen und interessiert bist und dich auf ihre Kultur einlässt.

Also: Take care and have fun!