Dein bester Freund auf der Jobsuche: deine Website

Das Studium ist vorbei und es wird höchste Zeit für dich, einen Job zu finden, der idealerweise nicht nur deinen Lebenslauf, sondern auch endlich d...

  • 11. November 2020
  • 4 Min. Lesezeit
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Das Studium ist vorbei und es wird höchste Zeit für dich, einen Job zu finden, der idealerweise nicht nur deinen Lebenslauf, sondern auch endlich dein Portemonnaie füllt? Leichter gesagt als getan. Schliesslich bist du nicht der einzige Absolvent mit diesem Plan.

Herausstechen, sich interessant machen – in der Theorie ist das schon klar. Wenn da nur diese blöde Praxis nicht wäre. Hast du schon mal daran gedacht, dir eine Website für die Jobsuche zuzulegen? Es mag sich zunächst etwas befremdlich anhören, aber es spricht einiges dafür, dass dieser Weg Personaler von dir überzeugen kann: Eine eigene Website steht für Kreativität, technisches Verständnis, Marketing-Qualitäten, Innovation, Initiative und Engagement. Und darüber hinaus kannst du sicher sein, dass du so mehr vorzuweisen hast als der Grossteil der anderen Bewerber. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest.

1. Check: Ist eine Bewerbungswebsite sinnvoll für dich?

Bevor du dich mit dem Erstellen deiner virtuellen Bewerbungspräsenz befasst, solltest du zunächst klären, ob diese in deinem Fall überhaupt sinnvoll ist bzw. einen Mehrwert bieten kann. Arbeitest du in einer Branche, in der ein sicherer Umgang mit dem Internet als Medium relevant oder gar Voraussetzung ist? Sind Kreativität und Eigenständigkeit gefragt? Für Webdesigner und Programmierer beispielsweise kann eine eigene Bewerbungswebsite bereits als erste Arbeitsprobe gewertet werden. Ebenfalls ist eine virtuelle Bewerbungsmappe angebracht für Bewerber, deren Arbeitsproben den Rahmen einer «normalen» schriftlichen Bewerbung sprengen, bzw. welche dort nicht entsprechend vorgeführt werden können – etwa Videos, die du getextet, (mit)konzipiert oder geschnitten hast. Wäre deine Webseite hingegen eine exakte Kopie deiner schriftlichen Bewerbungsmappe mit identischem Inhalt, bringt das Ganze keinen nennenswerten Mehrwert für dich und du kannst dir die Mühe sparen.

2. Es geht los: Das Werkzeug

Wer mit HTML und CSS-Codes nicht viel anfangen kann, sollte die Finger vom blanken Web-Space lassen und sich für einen der unzähligen Anbieter mit Homepage-Baukästen entscheiden. Mit wenigen Handgriffen können sich so auch Anfänger eine professionelle Web-Präsenz schaffen. Einfachere Content-Management-Systeme sind oft ebenfalls gut zu bedienen und geben etwas mehr Freiheit in der Gestaltung. Für welche Variante du dich am Ende auch entscheidest – wichtig ist vor allem, dass du Wert auf eine sinnvolle, übersichtliche Struktur und ein einheitliches Design legst.

3. Design

Besonders wenn du kein Designer, Grafiker o.ä. bist, solltest du auf Nummer sicher gehen und auf dezente, geschmackvolle Farben und Hintergründe setzen. Lass bloss die Finger von «Special Effects» oder anderen Elementen, die den Blick vom Wesentlichen ablenken. Dein Layout muss in jedem Fall einheitlich sein und darf nicht von Seite zu Seite unterschiedlich ausfallen. Verzichte auf exotische Schriftarten und verwende stattdessen Standardschriftarten wie Arial oder Helvetica.

4. Aufbau

Auf keinen Fall sollte deine Website überladen wirken. Besser ist eine minimalistische, klare Gestaltung und Struktur. Vermeide verwinkelte und schwer zu erreichende Unterseiten und achte an erster Stelle immer auf die Benutzerfreundlichkeit. Aus dem Design und der Struktur deiner Website werden Recruiter einige Schlüsse über deine Persönlichkeit und deine Eignung als Jobkandidat ziehen. Wirken deine Seiten unstrukturiert, überladen und chaotisch, entsteht schnell der Eindruck, dass du auch im Arbeitsalltag Schwierigkeiten damit hast, Dinge zu abstrahieren, zu organisieren und auf den Punkt zu bringen!

Fokussier dich ausserdem auf Informationen, die im direkten Zusammenhang zu deiner bisherigen Karriere bzw. deinen Karriereplänen stehen, und beschränk Privates auf ein (relevantes) Minimum – sonst erweckst du den Eindruck, keine Prioritäten setzen zu können oder nicht sonderlich professionell zu sein.

Entscheide dich neben der Hauptseite für drei bis vier Unterseiten, auf denen sich Recruiter über Dich, deine Fähigkeiten und Erfahrungen informieren können. Eine mögliche Aufteilung könnte zum Beispiel so aussehen:

  • Startseite: Die Startseite sollte eine kurze Begrüssung enthalten, aus der kurz und klar hervor geht, wer du bist und welchen Zweck die Website erfüllt. Nicht zu verwechseln ist diese Begrüssung allerdings mit dem Anschreiben – dieses musst du nach wie vor für jede Bewerbung einzeln verfassen.
  • Über mich: Auf einer Unterseite solltest du alle relevanten Informationen zu deiner Person zusammenfassen. Dazu gehören dein Lebenslauf, deine Erfahrungen, deine Qualifikationen, Ziele, Pläne und ein hübsches Bewerbungsbild. Denk wie immer daran, auch hier möglichst knapp und präzise zu bleiben und dich nicht in langen Texten zu verlieren.
  • Portfolio: Ein guter Aufhänger und Kernstück deiner persönlichen Website sind deine Arbeitsproben, die du unter dem Punkt «Portfolio» vorstellen kannst. Perfekt ist, wenn du diese in verschiedene Kategorien ordnest und pro Kategorie ein oder zwei Beispiele wählst (wobei du dich auf die prägnantesten, neusten oder aussagekräftigsten Arbeitsproben fokussieren solltest).
  • Kontakt und Download: Deine vollständigen Kontaktdaten dürfen natürlich nicht fehlen. Auch die Links zu deinem Xing und/oder LinkedIn Profil solltest du nicht vergessen. Ebenfalls ist es ratsam, hier (oder auf einer gesonderten Seite) alle relevanten Dateien im PDF-Format zum Download verfügbar zu machen.
  • Impressum: Um die Impressumspflicht zu wahren, sind Angaben zum Anbieter der Webseite unumgänglich. Damit dir kein Ärger droht, solltest du dich auch bei deiner Bewerbungswebsite daran halten.

5. Website verbreiten

Fertig, und jetzt? Wäre doch schade, wenn deine schöne Website einsam und ungesehen vor sich hin vegetiert, sofern du dich nicht gerade gezielt bewirbst und auf sie verlinkst. Also nutz jede Möglichkeit: Auf allen Social Media Plattformen, bei Xing, bei LinkedIn, in deiner E-Mail-Signatur – überall darf und sollte der Link zu deiner Website auftauchen. So kannst du sie ganz bequem für dich arbeiten lassen: Wer weiss, welches Jobangebot auf diesem Weg (fast) von ganz allein in deinen Posteingang flattert?