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Stell dir diese Fragen, bevor du einen Start-up Job annimmst

Viele träumen von einem Job in einem Start-Up. Kein Wunder: Flache Hierarchien und viel Verantwortung machen den Job zu einer abwechslungsreichen u...

  • 13. November 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Adriane

Viele träumen von einem Job in einem Start-Up. Kein Wunder: Flache Hierarchien und viel Verantwortung machen den Job zu einer abwechslungsreichen und spannenden Herausforderung. Dennoch gibt es vor der Zusage noch einige Dinge, die du abklären solltest, damit aus dem Traumjob kein böses Erwachen wird.

1. Welche Idee steht dahinter?

Start-up ist nicht gleichbedeutend mit einem neu gegründeten Unternehmen. Es gehören vor allem innovative Geschäftsideen und das Ziel eines raschen Wachstums dazu. Erkundige dich ruhig im Bewerbungsgespräch nach dem innovativen Aspekt der Unternehmung – so erfährst du nicht nur mehr über das Unternehmen selbst, sondern auch über Motivation und Antrieb der Gründer. Frag dich, ob du eine ähnliche Begeisterung für die Idee aufbringen kannst, wie es die Geschäftsführer und die anderen Mitarbeiter tun. Sollte dies nicht der Fall sein, sieh dich lieber nach anderen Möglichkeiten um!

2. Wie sieht die Finanzierung des Unternehmens aus?

Gerade bei Start-ups solltest du einen genaueren Blick auf die Finanzen und die Finanzierung werfen. Das Unternehmen steht meist ganz am Anfang und hat deshalb ein grösseres Risiko, bankrott zu gehen als grössere, bereits etablierte Firmen. Hat das Unternehmen genügend Ressource, um ein Jahr zu überstehen oder lebt es quasi von Monat zu Monat? Wenn du diese Fragen im Vorfeld beantworten kannst, hast du bereits einen grossen Risikofaktor eliminiert. Eine gute Finanzierung basiert auf Kapitalgebern, die gerne auch einen zweiten Scheck ausstellen, wenn es nötig ist. Versuch dich im Vorfeld ausreichend über die Finanzierung des Unternehmens deiner Wahl zu informieren. Im Zweifelsfall musst du dich fragen, ob du bereit bist, ein Risiko einzugehen oder ob du doch lieber einen anderen Job suchen solltest, der dir sicherer erscheint.

3. Welche Ziele hat sich das Unternehmen für das nächste Jahr gesteckt?

Eine gute Frage für das Bewerbungsgespräch. Jedes seriöse Unternehmen hat sich gewisse Ziele für die nahe und auch für die langfristige Zukunft gesteckt. Merkst du, dass dies nicht der Fall ist, solltest du Abstand von einer Anstellung in diesem Start-up nehmen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass andere Bereiche ebenso unstrukturiert und unorganisiert sind, ist hoch. Die Ziele und Meilensteine sollten dir fokussiert und realistisch erscheinen.

4. Hat der Geschäftsführer bereits vorher ein Unternehmen geführt?

Natürlich muss dieser Fakt nicht entscheidend sein – angesichts der Tatsache, dass rund 85% aller Start-ups bei der ersten Gründung des Geschäftsführers scheitern, ist er aber durchaus zu berücksichtigen. Gab es bereits ein oder mehrere andere Unternehmen, kannst du auf einen grösseren Erfahrungsschatz schliessen – und darauf, dass der Gründer sich bereits weiterentwickelt und aus Fehlern gelernt hat. Dies bedeutet eine gewisse Sicherheit – schliesslich willst du deinen Job ja möglichst lang behalten.

5. Wie ist es um die Unternehmenskultur bestellt?

Im Start-up geht man üblicherweise von einer flexiblen und innovativen Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien und offener Kommunikation aus. Für viele ein klarer Vorteil gegenüber grossen Konzernen mit festgefahrenen, durchstrukturierten Mustern und Prozessen. Manch ein Start-up schmückt sich aber auch mit diesen Attributen, obwohl wenige bis gar kein davon tatsächlich zutreffen. Umso wichtiger ist es für dich herauszufinden, wie es beim Start-up deiner Wahl tatsächlich um die Unternehmenskultur bestellt ist. Dafür solltest du im Bewerbungsgespräch die Chance nutzen und beherzt nachfragen: Wie viel Wert wird auf eine gesunde Work-Life-Balance gelegt? Welche Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitsgestaltung gibt es? Wie ist es um die Hierarchien im Unternehmen bestellt? Lass dich nicht blenden: Eine coole Büroeinrichtung und Mitarbeiter mit einem Sinn für Streetwear machen noch lange keine gute Arbeitsatmosphäre aus.

6. Was bringt dir der Job?

Stell sicher, dass du selbst im schlimmsten Fall (also wenn du so ziemlich alles falsch eingeschätzt hast) immer noch genug lernen kannst, um hinterher viele neue Dinge zu deinen Fähigkeiten zählen zu können. Werden dir die Qualifikationen, die du dir in diesem Job aneignen kannst, helfen, in Zukunft einen neuen und besseren Job zu bekommen? Kannst du diese Frage mit «Ja» beantworten, würde sich im worst case auch ein kurzer Aufenthalt für dich lohnen – die Erfahrung kann dir schliesslich niemand nehmen. Und ein bisschen Risiko ist ja auch ganz spannend.