«Nein» sagen (bzw. schreiben) leicht gemacht

Wenn schon mieses Timing, dann richtig mieses Timing: Es ist schon kurz vor Feierabend, die Arbeit steht dir bis zum Kragen, und dann bittet dich d...

  • 22. Dezember 2020
  • 2 Min. Lesezeit
  • Max

Wenn schon mieses Timing, dann richtig mieses Timing: Es ist schon kurz vor Feierabend, die Arbeit steht dir bis zum Kragen, und dann bittet dich dein Lieblingskollege oder gar ein Freund um deine Hilfe. Eigentlich hast du weder Zeit noch Nerven dafür, aber du willst auch nicht dastehen wie ein egoistischer Idiot.{:.intro-text}

«Nein» sagen ist nicht leicht – zumindest, wenn man es zu jemandem sagen soll, den man schätzt und mag. Aber manchmal muss es eben sein. Die gute Nachricht: Das geht auch, ohne den anderen vor den Kopf zu stossen.

Lieber «Nein» als gar nichts sagen

Ziemlich viele Menschen gehören zu den «Aussitzern»: Sie ignorieren Bitten und Anfragen in der Hoffnung, dass der andere sie vergisst oder eine andere Person findet, die sich seiner erbarmt. Das ist zum einen wirklich nicht die feine englische Art (vor allem bei guten Bekannten oder gar Freunden), zum anderen ist die Notwendigkeit des «Nein»-Sagens so meistens nur aufgeschoben statt aufgehoben. Bitte streich diese Herangehensweise also von der Liste deiner Optionen.

Wenn du um die Absage also wirklich nicht herum kommst, halt dich an folgenden Leitfaden:

1. Bedank dich

"Liebe(r) [Name], vielen Dank für deine Nachricht und dass du an mich gedacht hast. Ich freue mich wirklich, dass du Wert auf mein Input zu deinem Projekt legst (das ich übrigens sehr gelungen finde)."

2. Sag ab

"Leider muss ich dir absagen, denn ich habe momentan so viel zu tun, dass ich wirklich keine Zeit dafür finde."

Vermeide Ausflüchte à la «Ich versuche es zu schaffen, kann es aber nicht versprechen.» Wenn du weisst, dass du es nicht schaffen wirst, dann sag es auch. Je nachdem, wie eng du mit der anderen Person bist, kannst du die Gründe noch näher ausführen: Dein Kollege ist krank und du machst gerade zwei Jobs; der Kunde wünscht sich eine Woche vor Abgabe plötzlich ein komplett neues Konzept, usw. Im Zweifel gilt aber: Kurz halten! Du sitzt schliesslich nicht auf der Anklagebank.

3. Schlag eine Alternative vor

"Vielleicht kann dir aber [hier kannst du zum Beispiel hilfreiche Artikel, Blogbeiträge, Präsentationen oder einen anderen Ansprechpartner einfügen] weiterhelfen."

Indem du eine Alternative anbietest, wird dein vorangegangenes «Nein» gleich entschärft – so kann dein Gegenüber wirklich nur beleidigt auf deine Absage reagieren, wenn es sich um ein extremes Sensibelchen handelt.

Du kannst natürlich auch vorschlagen, dass ihr euch in ein paar Tagen trefft o.ä. Biete aber nur Dinge an, die du auch wirklich einrichten kannst – sonst hättest du dir den Aufwand auch gleich sparen können.

Bevor du dich beim nächsten Mal vor lauter Nettigkeit mal wieder heillos übernimmst, spring über deinen Schatten und versuch dich im «Nein-Sagen». Übrigens wird – wie so vieles – auch das leichter, je häufiger du es tust.