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Party-Trick: Zeichne einen Kreis und einen Punkt darin...

Nein, du bist nicht im Kunstunterricht gelandet. Gefragt sind hier ein offener Geist und der kreative Umgang mit der Fragestellung. Denn so unmögli...

  • 12. Januar 2020
  • 4 Min. Lesezeit
  • Max

Nein, du bist nicht im Kunstunterricht gelandet. Gefragt sind hier ein offener Geist und der kreative Umgang mit der Fragestellung. Denn so unmöglich die Aufgabe auch erscheint: «Das geht nicht» ist garantiert nicht die Lösung. Wir erläutern dir die Hintergründe der Frage – und verraten dir die Lösung.{:.intro-text}

Einordnung der Frage: Worum geht es?

Dieser Brainteaser gehört zu den sogenannten «Out of the Box»-Fragen. Es gibt zahlreiche Jobs, in denen ungewöhnliche Lösungsansätze und eine kreative Herangehensweise an Probleme nötig sind. Mit der Beantwortung dieser Art von Fragen zeigt ein Kandidat, ob er über den Tellerrand schauen und um die Ecke denken kann.

Rückfragen stellen: Dos und Don’ts

Damit du von Beginn an richtig mit der Situation umgehst und dein Vorgehen planen kannst, solltest du zunächst die Regeln für den Ablauf und den Umgang mit der Brainteaser-Frage abklären. Damit zeigst du einerseits dein Interesse an einer Lösung und erfährst zusätzlich, in welchem Rahmen du dich bei der Antwortfindung bewegen kannst. Dabei solltest du einige allgemeine Dos und Don’ts beachten:

Allgemeine Dos:

  • Stell deine Rückfragen so konkret wie möglich.
  • Schau deinem Gegenüber in die Augen: Durch Blickkontakt kannst du den ein oder anderen Hinweis erhalten, den andere nicht bekommen.
Dos Beispielformulierungen:
  • «Darf ich Ihnen Rückfragen stellen? Und wenn ja, wie viele Rückfragen sind gestattet?»
  • «Haben Sie einen Stift und Zettel für mich?»
  • «Darf der Kreis beliebig gross sein?»
  • «Muss sich der Punkt genau in der Mitte des Kreises befinden?»
  • «Muss zuerst der Punkt oder der Kreis entstehen? Oder darf ich mir die Reihenfolge aussuchen?»

Allgemeine Don’ts:

  • Stell keine dummen Fragen! Damit ist gemeint: Frag nicht nach Fakten, die du kennen solltest, wie zum Beispiel die Anzahl der Wochen eines Jahres, wie viele Tage ein Jahr oder wie viele Meter ein Kilometer hat.
  • Stell nicht zu spitzfindige Fragen.
  • Stell nicht zu viele Fragen: Nicht der Recruiter soll dir Antworten geben, sondern du ihm.
  • Verlier dich bei deinen Fragen nicht in Details.
Don’t Beispielformulierungen:
  • «Können Sie mir bitte zunächst den Hintergrund der Frage erläutern? Ich bewerbe mich hier schliesslich um eine Stelle als Marketingfachkraft und nicht als Kunstlehrer.»
  • «Die Lösung können Sie mir direkt verraten; ich werde in dieser stressigen Situation sowieso nicht auf die Antwort kommen.»

Vorgehen bei Kreativitätsfragen: In sechs Schritten zum Erfolg

  1. Nimm Stift und Zettel zur Hand: Das wird dir helfen, die Frage und ihre Problematik besser zu verstehen. (Bei dieser Frage ist das sowieso nötig).
  1. Verbalisiere deine Überlegungen: Nur so kann dir der Recruiter folgen und deinen Lösungsweg bewerten.
  1. Fass die Situation zusammen, bevor du dein Ergebnis präsentierst.
  1. Ausprobieren! Gerade bei dieser Aufgabe musst du mit Papier und Stift hantieren. Teste dabei alle Möglichkeiten aus, die dir in den Sinn kommen.
  1. Begründe dein Ergebnis und stell deinen Lösungsweg dar: Der Recruiter wird in erster Linie diesen bewerten, weniger die Lösung als solche!
  1. Führe Gedanken immer zu Ende, bevor du mit einem neuen startest – nur so bleiben deine Überlegungen nachvollziehbar.

Die Bedeutung für die Praxis

In einem Job als Marketingfachkraft, Teamleiter oder Saleschef (und vielen weiteren Berufen) wirst du täglich mit Problemen und Fragen konfrontiert sein, die kreative Lösungen erfordern. Mit Brainteasern kann man spielerisch lernen, auf Antworten zu kommen, die jenseits des berühmten Tellerrands liegen.

Fermi-Frage Punkt Kreis zeichnen lustig Rätsel{:.center}

Möglicher Lösungsweg

Nimm den Stift zur Hand und mal zunächst einmal das Bild auf, das am Ende entstehen soll: einen Kreis und einen Punkt in dessen Mitte.

Auf den ersten Blick scheint es unmöglich, beides zu erstellen, ohne eine Linie zwischen den Objekten zu erzeugen oder den Stift abzusetzen, weil der Abstand zwischen Kreis und Punkt unüberwindbar erscheint: Dieser Abstand ist der Knackpunkt.

Überleg jetzt, welche Hilfsmittel dir zur Verfügung stehen: Nur ein Zettel und ein Stift. Der Stift allein kann das Problem nicht lösen. Was aber ist mit dem Zettel? Welche Anforderungen gelten für ihn? Nur, dass am Ende der Kreis mit dem Punkt darin zu sehen sein soll. Darf er Knicke oder Risse bekommen? Ja, denn das schliesst die Aufgabenstellung nicht aus.

Nimm dir also den Zettel vor: Wie kann er dir helfen, das geforderte Bild zu malen? Sobald dir klar ist, dass du es nur mit Unterstützung des Papiers schaffen kannst, bist du der Lösung schon ganz nah.

Hast du Punkt und Kreis ungefähr in die Mitte des Blattes gemalt, ist es einfacher, die Lösung zu finden – denn dann erkennst du sofort, dass vor allem die Ecken des Blattes beweglich sind und dir dienlich sein können.

Knick eine Ecke des Papiers um, bis die Spitze in der Mitte des Blattes liegt. Mal nun mit dem Stift direkt vor der Spitze einen Punkt auf das Papier. Zieh ihn nun (natürlich ohne abzusetzen) auf die umgeknickte Ecke, ca. 1 cm. Nun kannst du ganz entspannt um den Punkt herum einen Kreis malen: Du musst die Ecke nur noch zurückklappen, um den Kreis schliessen zu können – voilà.

LÖSUNG:

Des Rätsels Lösung liegt bei der Zuhilfenahme des Papiers. Lies dir die Antwort durch, um die Lösung gut nachvollziehen zu können.