5 «gute» Ratschläge, die du besser ignorieren solltest

«Rat zu geben ist das dümmste Handwerk, das einer treiben kann. Rate sich jeder selbst und tue, was er nicht lassen kann.» Scheint so, als hätte be...

  • 13. Januar 2020
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«Rat zu geben ist das dümmste Handwerk, das einer treiben kann. Rate sich jeder selbst und tue, was er nicht lassen kann.» Scheint so, als hätte bereits J.W. von Goethe schlechte Erfahrungen mit Ratschlägen gemacht. Und tatsächlich zeigt sich immer wieder: Gut gemeint ist nicht automatisch gut geraten.{:.intro-text}

Man wird nicht nur von Eltern, Profs, Freunden und Bekannten mit mehr oder weniger guten Ratschlägen überhäuft – vor allem im Internet werfen selbsternannte Experten und Spezialisten mit vermeintlich wertvollen Tipps um sich, von denen ein Grossteil schlicht unbrauchbarer Blödsinn ist. Im Zweifel sollte man es also wirklich wie Goethe halten und genau darauf hören, was der eigene Bauch für richtig hält.

Hier einige Beispiele für vermeintlich gute (und sehr häufig geäusserte) Ratschlage, die man getrost ignorieren kann.

1. «Tu, was du liebst, und du wirst erfolgreich sein»

Klingt romantisch und vor allem angenehm einfach, hat aber einige Haken. Erstens: Was, wenn man mehrere Leidenschaften hat? Und zweitens: Wieso sollten sie eine Erfolgsgarantie beinhalten? Wenn das, was man liebt, auch das ist, was man am besten kann, kann die Rechnung durchaus aufgehen. Ansonsten ist es oft sinnvoller und erfolgversprechender, sich auf seine Stärken und Talente zu konzentrieren – auch und gerade wenn dies Arbeit und Anstrengung erfordert. Denn hierin liegt der Schlüssel. Wenn zusätzlich Liebe für die Sache dabei ist, umso schöner. Aber Leidenschaft alleine hat noch niemanden zum Erfolg geführt.

2. «Das Wichtigste ist ein möglichst grosses Netzwerk»

Es gibt erstaunlich viele Menschen, die glauben, ihre Karriere voranzutreiben, indem sie wahllos ihre Visitenkarten in der Welt verteilen. Zeitverschwendung! Ja, Networking ist wichtig. Aber 100 gute Kontakte sind um Welten wertvoller als 1000 beliebige. Sei dir deiner Stärken und Ziele bewusst und bau dein Netzwerk auf dieser Basis strategisch auf. Und vor allem: Entwickle dich stetig weiter! Niemand wird dir einen Job vermitteln, nur weil er deine Karte hat. Man wird dir Jobs vermitteln, weil du gut bist.

3. «Halt dich in jedem Fall an deinen 5-Jahres-Plan»

Das Studium mit 26 beenden, danach ein Jahr in ein Career-Start-Programm, anschliessende Festanstellung in derselben Firma, zwei Jahre lang 100% Arbeiten, Familie gründen, Teilzeitpensum aufnehmen und so weiter? Das kannst du machen, wenn es für dich der beste Weg ist. Aber du musst es nicht! Auch dann nicht, wenn du im Studium diesen Plan gefasst hast. Im Leben passieren immer unvorhergesehene Dinge, die Pläne durcheinanderwerfen und eine Anpassung erforderlich machen. Es bringt niemandem etwas, wenn du krampfhaft an deiner 5-Jahres-Planung festhältst – dir selbst am allerwenigsten. Warum solltest du Chancen ausschlagen, die dir spontan vor die Nase springen? Oder etwas weiter verfolgen, von dem sich herausgestellt hat, dass es einfach nicht dein Ding ist? Mach dir das Leben nicht schwerer, als es ist, sondern trau dich flexibel zu sein und erlaub dir neue Pläne!

4. «Hauptsache der Lohn stimmt!»

Ja, Geld ist wichtig. Wer jeden Monat bangen muss, ob er alle Rechnungen zahlen kann, wird kaum ein zufriedenes Leben führen und im Job Bestleistungen abliefern. Aber: Ein guter Lohn alleine reicht auch nicht aus, um einen Job langfristig durchzuziehen. Ohne ein gewisses Mass an Freude an der Arbeit hältst du es nirgends lange aus. Und denk daran: Wenn du mit Motivation und Engagement deine Ziele verfolgst, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch der finanzielle Erfolg einstellen.

5. «Prahle nicht – wenn du gut bist, wird das schon bemerkt.»

Das kann sogar sein – aber wahrscheinlich werden bis zu diesem Zeitpunkt schon einige Beförderungen an dir vorübergegangen sein. Lern so früh wie möglich, proaktiv zu sein und deinem Vorgesetzten deutlich zu machen, wenn du bereit bist, mehr Verantwortung zu übernehmen. Er oder sie wird dich nicht als aufdringlich empfinden – sondern als engagierten Mitarbeiter, den man nur allzu gern im Team hat!