Trau dich! Warum Mut ein Muss bei der Jobsuche ist

Jeder Mensch ist bekanntlich anders: Während die einen offen und selbstbewusst in die Welt hinausgehen, gibt es mindestens genau so viele Vertreter...

  • 26. Januar 2020
  • 3 Min. Lesezeit
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Jeder Mensch ist bekanntlich anders: Während die einen offen und selbstbewusst in die Welt hinausgehen, gibt es mindestens genau so viele Vertreter der selbstkritischen, unsicheren Sorte. Diese Unterschiede machen sich natürlich auch bei der Jobsuche bemerkbar – und hier ist die letztere Spezies klar im Nachteil.{:.intro-text}

Während viele Jobsuchende ihre Fähigkeiten besser einschätzen, als sie tatsächlich sind, gehen andere lieber auf Nummer sicher und bewerben sich nur auf Stellen, deren Anforderungen sie zu 100% erfüllen können. Besonders Frauen tendieren dabei oft dazu, die eigene Qualifikation zu unterschätzen oder ihr Licht unter den Scheffel zu stellen – auch wenn hier langsam eine Tendenz in die richtige Richtung zu betrachten ist.

Während die einen der Passage «Geforderte Qualifikationen» mit beeindruckender Lockerheit gegenübertreten («Erfahrungen in SPSS? Ach, das kann ja so schwer nicht sein!»), lösen diese Anforderungen bei anderen Jobsuchenden Skepsis und Zweifel an der persönlichen Eignung aus. Das Resultat? Anstatt sich auf ansprechende Stellen zu bewerben, kapitulieren sie vor der Angst, den Anforderungen nicht gerecht werden zu können und verharren lieber weiter in ihrer alten Position.

Egal ob Frau oder Mann, eines solltest du dir klar machen: Es geht weniger darum, ob du alle Aufgaben der ausgeschriebenen Stelle bereits im Schlaf beherrschst, sondern vielmehr darum, dass deine Kompetenzen und Stärken gut zum Job passen und du diese im entsprechenden Umfeld entfalten kannst. Falls es dir an dieser Stelle an Selbstbewusstsein mangelt, lies weiter.

Der perfekte Kandidat braucht keine 100%

Du denkst, dass du unterqualifiziert bist? Das mag vielleicht zutreffen, wenn du mit dem Gedanken spielst, dich nach einem ersten Praktikum auf eine Führungsposition zu bewerben. Solltest du mental noch nicht ganz so weit übers Ziel hinaus geschossen sein, gibt es aber eine gute Nachricht: Eine Bewerbung lohnt sich (fast) immer! Den Kandidaten, der zu 100% alle Muss-und Wunsch-Anforderungen mitbringt, gibt es in den seltensten Fällen. Und wenn doch, sind dabei noch nicht all die persönlichen Attribute berücksichtigt, die im Bewerbungsgespräch ausschlaggebend sein können. Das bedeutet: Ein Bewerber, der alle Anforderungen erfüllt, kann sich ebenso als ungeeignet herausstellen wie sich ein nicht zu 100% qualifizierter Kandidat als perfekte Besetzung entpuppen kann!

Anstatt dir also nägelkauend den Kopf über die wenigen geforderten Dinge, die du vielleicht (noch) nicht beherrschst, zu zerbrechen, tritt dir lieber selbst in den Hintern und spring über deinen Schatten! Die tollen Jobs kommen nun einmal selten von sich aus zu dir. Kannst du deine Angst, den Anforderungen nicht gerecht werden zu können, nicht hinter dir lassen, wird der Traumjob deshalb wahrscheinlich auch ein Traum bleiben. Und was hast du schon zu verlieren?

Unbekanntes gibt dir Raum zum Wachsen

Hör dich einmal in deinem Bekanntenkreis (oder dem deiner Eltern) um: Du wirst kaum einen erfolgreichen Menschen finden, der sich immer nur auf Stellen beworben hat, die er von Anfang an komplett ausfüllen konnte. Und genau das ist der Punkt: Wenn du dich nicht an neue Herausforderungen wagst, ist an ein Vorankommen nicht zu denken. Denn wie sollst du dir zusätzliche Qualifikationen aneignen, wenn du immer nur Dinge machst, die du schon kannst?

Auch ist die verbreitete Angst, als «unfähig» enttarnt zu werden, unbegründet: Schliesslich stellst du spätestens im Bewerbungsgespräch klar, worin du Erfahrung hast und worin nicht – und wenn du eingestellt wirst, dann weil man darauf vertraut, dass du in der Lage bist, in die Stelle hineinzuwachsen und gute Arbeit zu leisten.

Die eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen

Natürlich darfst du Selbstbewusstsein nicht mit Überheblichkeit verwechseln: Du solltest dir schon sicher sein, Kernaufgaben des betreffenden Jobs bewältigen zu können. Für sekundäre Aufgaben sind erste Erfahrungen beziehungsweise ausgeprägte relevante Eigenschaften oft ausreichend.

Finde deinen USP (zunächst vor allem für dich selbst) und erörtere davon ausgehend, ob und warum du für eine Stelle geeignet bist, obwohl du noch nicht alle Qualifikationen aufweisen kannst.

Denk immer daran: Schlimmeres als eine Absage kann dir nicht passieren! Und weiter vom Traumjob entfernen, als wenn du dich gar nicht erst bewirbst, kannst du dich auch nicht. Also trau dich!