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Knapp vorbei ist auch eine Absage

Das Bewerbungsgespräch ist perfekt gelaufen – es wurde gelacht, es gab keine Frage, auf die du keine super Antwort parat hattest und dir wurde soga...

  • 3. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Das Bewerbungsgespräch ist perfekt gelaufen – es wurde gelacht, es gab keine Frage, auf die du keine super Antwort parat hattest und dir wurde sogar ganz direkt bestätigt, dass du gut ins Team passen würdest. Eigentlich kann es nur eine Zusage sein.{:.intro-text}

Doch dann bekommst du die E-Mail, die sich anfühlt wie ein Schlag ins Gesicht: Es gab noch einen weiteren Kandidaten, der ein kleines bisschen mehr überzeugt hat. Aber man wünscht dir alles Gute für die Zukunft und dankt dir für deinen Einsatz. Na danke auch. Und jetzt?

Erkenne den Unterschied

Und zwar den zwischen einer endgültigen Absage, die keine weitere Kooperation zu erwarten lässt, und einer, die ein weiteres Treffen (etwa um zu diskutieren, ob vielleicht eine andere Position für dich in Frage kommt) nicht ausschliesst.

Bist du schon so weit gekommen, dass die finale Entscheidung nur noch zwischen dir und einem bis zwei weiteren Kandidaten gefallen ist, dann solltest du die Absage nicht zwangsläufig als etwas werten, dass die Inanspruchnahme deiner Arbeitskraft ein für allemal ausschliesst. In diesem Fall hat sich nun einmal eine andere Person als noch passender für die Jobrolle erwiesen. Aber: Auch deine Referenzen und dein Auftreten haben überzeugt – sonst wärst du nicht bis in die letzte Runde gekommen.

Frag nach den Gründen bzw. nach den Punkten, die bei dir gefehlt haben und wage ruhig noch einen Versuch, wenn du dir die fehlenden Qualifikationen angeeignet hast.

Melde dich!

Du und der Recruiter habt einen längeren Weg zusammen bestritten, viel Zeit investiert und euch mehrfach ausgetauscht. Es ist also absolut okay und angemessen, wenn du auf die Absage reagierst. Am besten greifst du für ein kurzes Feedbackgespräch zum Telefonhörer. Das ist nicht nur höflich, sondern auch überaus praktisch: Denn bei der Gelegenheit kannst du genauer nachhaken, warum die Wahl letztlich doch nicht auf dich gefallen ist – und diese Informationen sind Gold wert.

In vielen Fällen gehen die Selbst- und die Fremdwahrnehmung auseinander. Dass heisst, dass Bewerbern oft gar nicht bewusst ist, wenn im Bewerbungsgespräch etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Oder du erfährst, in welchen Bereichen du dich noch weiterentwickeln solltest, um zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal eine Chance zu bekommen.

Wenn du lieber eine Mail schreiben möchtest, könnte diese beispielsweise so aussehen:

«Vielen Dank, dass Sie mir so zeitnah Ihre Entscheidung mitgeteilt haben. Es freut mich zu hören, dass Sie den richtigen Kandidaten für den Job gefunden haben. Den Bewerbungsprozess empfand ich als sehr positiv und ich habe einen guten Eindruck vom Unternehmen gewinnen können. Mein Interesse, für xy zu arbeiten, ist immer noch vorhanden. Deshalb würde ich mich über eine kurze Rückmeldung freuen, inwiefern ich mich bezüglich gewünschter Erfahrungen und Qualifikationen weiterentwickeln kann, um gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt für eine Tätigkeit in Ihrem Unternehmen in Frage zu kommen.»

Mit einer Rückmeldung dieser Art kannst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:

1.Du zeigst Beharrlichkeit und Ehrgeiz – bestätigst also nochmals den positiven Eindruck, den du bereits im Bewerbungsprozess hinterlassen hast. Wenn du Glück hast, kommt das nächste Jobangebot so ganz von alleine. 2.Du bekommst nützliche Infos für deine weitere Karriereentwicklung.

Kein falscher Stolz

Vergiss nie: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Vor allem, wenn du in einer Nischenbranche arbeiten (wollen) solltest, begeh bitte nicht den Fehler, beleidigt auf eine Absage zu reagieren. Denn wenn das Unternehmen in Zukunft wieder eine interessante, für dich passende Position ausschreiben sollte, legst du dir damit selbst Steine in den Weg. Bedanke dich also in jedem Fall für die Rückmeldung und bleib als der professionelle Mensch in Erinnerung, der du bist.