Zeig dich! Wie man besser mit Aufmerksamkeit umgehen kann

«Das neue Layout für unsere Website ist super geworden!», lobt dich ein Kollege. «Ach, das war doch nichts Besonderes», hörst du dich selbst antwor...

  • 22. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

«Das neue Layout für unsere Website ist super geworden!», lobt dich ein Kollege. «Ach, das war doch nichts Besonderes», hörst du dich selbst antworten. Moment mal – wieso stellst du eigentlich gerade dein Licht unter den Scheffel? Egal, was man geleistet hat: ein langes, anstrengendes Projekt durchgezogen, eine richtungsweisende Idee im Meeting gehabt oder trotz Stress einen Gefallen für den Teamkollegen eingeschoben. Anstatt das Lob anzunehmen, fängt man viel zu oft an, herumzudrucksen und Erfolge herunterzuspielen.{:.intro-text}

Meist läuft das sogar unbewusst oder automatisch ab – schade eigentlich, denn es ist nichts verkehrt daran, sich über Lob und Anerkennung zu freuen! Mit etwas Übung kann man es schaffen, sich da selbst ein bisschen «umzuprogrammieren».

STEH ZU DEINEN IDEEN

«Naja, wahrscheinlich ist das eine doofe Idee. Ich hab es noch nicht ganz zu Ende gedacht, aber eventuell könnte man…» – und schon schalten deine Gesprächspartner ab. Viele beginnen vermutlich ihre Vorschläge auf diese Weise – man will den anderen so zeigen, dass man sich noch im Denkprozess befindet. Das kann man allerdings auch anders erreichen, statt mit Formulierungen, die einen total unsicher klingen lassen. Zum Beispiel so: «Eine Option wäre, …», «Spontan würde ich sagen, dass…» oder «Also in groben Zügen könnte das so aussehen: …». Damit kannst du deinem Team zeigen, dass dein Plan zwar noch nicht ganz ausgereift ist und Details noch geklärt werden müssen – aber du sabotierst ihn (und deine Glaubwürdigkeit) nicht gleich von Anfang an.

SEI STOLZ AUF DEINE LEISTUNGEN

Wie schon eingangs erwähnt: Anstatt einfach «Danke» zu sagen und weiterzumachen, redet man seine Erfolge oft klein – meist aus Angst, eingebildet und überheblich zu wirken. Man sollte sich viel häufiger offensichtlich freuen und Anerkennungen auch für die Zukunft verinnerlichen. Denn wenn du selbst nicht von deiner Arbeit überzeugt bist – warum sollten es deine Chefs oder Kollegen sein? Überwinde dich also Schritt für Schritt, Lob anzunehmen. Probier es zuerst ganz simpel mit «Danke» und einem Lächeln. Je mehr du das übst, desto leichter wird es dir zukünftig über die Lippen gehen. Und du kannst vielleicht sogar bald ausführlicher von deinen gemeisterten Herausforderungen erzählen.

ERZÄHL VON DIR

Zu den bisher genannten Situationen gehört auch, ohne Scheu von sich selbst zu erzählen. Zum Beispiel wenn man auf Konferenzen oder bei Workshops neue Leute kennen lernt. Auf interessierte Nachfragen wie «Und was machen Sie so beruflich?» antwortet man als zurückhaltender Mensch meist knapp. Man fasst seine bisherige Karriere vielleicht in einem Satz zusammen und fügt dann noch hastig hinzu: «Aber genug von mir, erzählen Sie mir doch mehr von sich!» Auch wenn eines der Networking-Prinzipien «Geben und Nehmen» lautet: Man muss es nicht gleich übertreiben und seinem Gegenüber gar nichts von sich preisgeben. Das vermittelt eher den Eindruck, dass man nicht an einem Gespräch interessiert ist, sondern nur schnell die Basics abhaken möchte. Versuch stattdessen beim nächsten Mal, umfangreichere Infos über dich und deine beruflichen Interessen herauszurücken. Dann kannst du im Anschluss immer noch Rückfragen stellen – und ein längeres Gespräch wird in Gang gesetzt.

In vertrauten Mustern fühlt man sich sicher, das ist verständlich. Es gehört schon eine Portion Mut dazu, präsenter zu sein – ob im Joballtag oder bei speziellen Gelegenheiten wie dem Rennen um die Beförderung. Aber es lohnt sich, Lob und Anerkennung anzunehmen und am eigenen Selbstvertrauen zu arbeiten!