Wie man eine 40-Stunden-Woche rockt

Was ist der Unterschied zwischen einem Laserstrahl und einer Glühbirne? Keine Panik, das wird hier jetzt keine Physikstunde – das Phänomen beschrei...

  • 31. August 2020
  • 4 Min. Lesezeit
  • Sonia Craven

Was ist der Unterschied zwischen einem Laserstrahl und einer Glühbirne? Keine Panik, das wird hier jetzt keine Physikstunde – das Phänomen beschreibt nur ziemlich gut, wie man seine Energie bei der Arbeit einsetzen sollte und wie besser nicht. Also: Ein Laser strahlt seine komplette Intensität zielgerichtet in eine Richtung, wohingegen die Glühbirne ihre Strahlung in alle Himmelsrichtungen verteilt.

Fühlst du dich in letzter Zeit womöglich mehr und mehr wie eine Glühbirne? Deine Energie scheint überall hinzugehen, aber von zielgerichtet kann nicht die Rede sein. Dann befindest du dich in allerbester Gesellschaft, denn im Durchschnitt arbeiten Mitarbeiter 47 Stunden pro Woche und jeder fünfte sogar bis zu 60 Wochenarbeitsstunden. Die Aufgaben türmen sich und regelmässig bist du weit über deinen vertraglich festgelegten 40 Arbeitsstunden. Steve Jobs sagte einmal, dass Menschen häufig denken «Ja-Sagen» würde Fokussierung bedeutet, doch eigentlich macht ein «Nein» zu hundert Dingen und ein einzelnes «Ja» zu einer wirklich wichtigen Sache den Erfolg aus. Auf die sorgfältige Auswahl kommt es also an. Wie du es schaffst, aus deinen vielen Überstunden endlich wieder eine humane 40-Stunden-Arbeitswoche zu machen, verraten wir dir jetzt.

1. Prioritäten setzen

Wenn dir alles wichtig ist, ist am Ende nichts wichtig und wenn alles Priorität hat, hat schlussendlich nichts Priorität. Der Trick dabei ist zu verstehen, was bei all den Aufgaben und Ideen wirklich von Belangen ist. Dabei kannst du zum Beispiel mit Hilfe von Index Karten deine Prioritäten festlegen. Schreibe dir am Abend, als letzte Amtshandlung im Büro, 6 To-dos für den folgenden Tag auf. Mit dem Blick auf diese Karten startest du dann deinen nächsten Arbeitstag. Wenn ein Task abgearbeitet wurde, schmeisst du die Karte weg. Dabei gehst du nach der Relevanz der Aufgaben vor. Sollten am Ende noch unbearbeitete Aufgaben übrig bleiben, überlege dir gut, ob diese wirklich noch wichtig sind. Wenn ja, dann kommen sie in den 6-Karten-Stapel für den nächsten Tag. Falls nein, dann wirfst du auch sie über Bord. Natürlich kommen am Tag manchmal noch wichtige Aufgaben hinzu, doch vielleicht kannst du dafür dann eine Aufgabe aus deiner To-do-Liste an einen anderen Kollegen weitergeben oder eben auf den nächsten Tag verschieben.

2. Wann arbeitest du am effizientesten?

Wir alle haben unseren ganz eigenen biologischen Rhythmus. Einige sind morgens nach ihrer ersten Tasse Kaffee am produktivsten, andere gehören zum Typ Nachtheule und drehen erst am Abend richtig auf. Bearbeite deine Aufgaben nach diesen persönlichen Hochzeiten. Bist du nur morgens fit, nimm genau dann wichtige Kundetermine wahr oder erledige lästige Aufgaben direkt. Gleiches gilt, wenn du erstmal etwas brauchst, um in die Strümpfe zu kommen. Dabei solltest du deine Arbeitszeit begrenzen. Niemand erwartet von dir, dass du morgens die erste Person am Schreibtisch und gleichzeitig abends die letzte Person bist, die die Bürotüren abschliesst. Frage nach Kernarbeitszeiten und richte deine persönlichen Präferenzen danach aus, früher zu gehen oder später zu kommen.

3. Unplug & Play

Im Technologiezeitalter, in dem wir uns nun mal befinden, sind wir ständig und non-stop auf diversen Plattformen erreichbar. Mails sollen am besten innerhalb von Minuten beantwortet werden und der Druck wächst auch privat, wenn man am Tag noch keinen Snap gechattet oder der Welt da draussen etwas gezwitschert hat. Ein hoher Preis, den man da zahlt – denn mal wieder wirklich den Kopf frei zubekommen, die Seele baumeln zu lassen, die eigenen Batterien und nicht nur die des Endgeräts zu laden, ist so fast unmöglich. Auch wenn es schwer fällt, sollten wir uns hin und wieder Momente einräumen, in denen wir eben nicht für jedermann erreichbar sind. Am besten funktioniert das, wenn du Folgendes beachtest:

• Geh irgendwo hin wo die Verbindung mies ist. Du bist gezwungen offline zu sein und kannst ungestört ein Buch lesen oder die Natur geniessen.
• Satt zuhause nur zu netflixen, besuch lieber mal wieder ein Kino. Am besten einen Film mit Überlänge, Handy auf Flugmodus und wehe du schummelst während der Film läuft.
• Wenn du das nächste Mal mit Freunden verabredet bist, lass dein Handy zuhause oder im Auto. Schreib ihnen vorher, dass du jetzt nicht mehr via Nachrichten erreichbar bist und dich darauf verlässt, dass sich nichts am Treffpunkt oder der Zeit ändert. Total Oldschool aber auch mega entspannend.

Nur wenn du dich auf dein Bauchgefühl verlässt und deine Arbeitszeiten im Rahmen bleiben, gelingt dir eine stabile Work-Life-Balance und du bist vor Burn-Out und Dauerstress sicher. Nichts ist wichtiger als deine Gesundheit – behalte das immer im Hinterkopf.