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So bekommst du die Absage: 5 typische Fehler in Anschreiben von Absolventen

Nach dem Abschluss kannst du endlich anfangen, dich zu bewerben - und stellst fest, dass du eigentlich gar nicht weisst, wie das geht. Keine Panik,...

  • 8. Juni 2020
  • 4 Min. Lesezeit
  • Pascal Thommen
  • Sponsored by:   Allianz Suisse

Nach dem Abschluss kannst du endlich anfangen, dich zu bewerben - und stellst fest, dass du eigentlich gar nicht weisst, wie das geht. Keine Panik, auch hier macht Übung den Meister! Wenn du ein paar typische Anfängerfehler vermeidest, bist du anderen Bewerbungsneulingen schon einen grossen Schritt voraus.

Hochmotiviert starten die meisten Hochschulabsolventen in die Bewerbungsphase. Schliesslich wartet da draussen der Traumjob, der gefunden werden will - und zwar schnell. Ein Lebenslauf ist dank unzähliger Vorlagen schnell gebastelt. Der Haken: Er wird sich von dem anderer junger Bewerber nicht allzu sehr unterscheiden. Wie also aus der Masse herausstechen?

Viele Recruiter schauen gerade bei Absolventen besonders auf das Anschreiben. Hier liegt deine Chance, dich interessant zu machen - oder aber, wenn dir zu viele Fehler unterlaufen, aussortiert zu werden. Damit das nicht passiert, sondern du zu möglichst vielen Bewerbungsgesprächen eingeladen wirst, zeigen wir dir 5 der häufigsten Fehler, die es zu vermeiden gilt.

1. Das Anschreiben ist zu lang

In allzu vielen Klausuren hatten wir das Ziel, eine bestimmte Anzahl an Wörtern oder Seiten zu erreichen. Dieses Minimum-Denken ist hier völlig fehl am Platz: Recruiter haben genug zu tun und sicher keine Lust, für ausschweifende Anschreiben Überstunden zu machen.

Lösung: KISS (Keep it short and simple)

250 bis 300 Wörter sind völlig ausreichend. Sprengt dein Anschreiben (inklusive Gruss-, Schlussformel, Adresse etc.!) eine Seite, heisst es: Kürzen!

Mach dir bewusst, worum es in deiner Bewerbung geht: Den Job, den du ausüben willst und die Begründung, warum du der oder die Richtige dafür bist - denk daran, dass Persönlichkeit an dieser Stelle wichtig ist! Inhalte aus deinem Lebenslauf kannst du streichen - der liegt der Bewerbung ja ohnehin bei. Personaler lesen stapelweise Bewerbungen und werden es dir danken!

2. Das Anschreiben ist zu formell

«Hiermit möchte ich mein Interesse an der von ihrem Unternehmen zur Disposition gestellten Vakanz bekunden.» Soso, Herr Von und Zu.

Die meisten Recruiter sortieren derart gestelzt formulierte Briefe direkt aus. Denn wer steckt wohl eher hinter einem solchen Schreibstil: die freundliche, offene Person, die man einstellen möchte (und die du natürlich bist), oder ein verkrampfter Langweiler, der zum Lachen in den Keller geht?

Lösung: Einfache, natürliche Sprache verwenden

Ersetze geschnörkelte Ausdrücke durch klare, einfache Alternativen, zum Beispiel:

  • von Vorteil
  • hilfreich  fehlerbehaftet
  • falsch  Ausschöpfung oder Verwertung
  • Nutzung  anstreben
  • versuchen

Lies dein Anschreiben laut vor und achte darauf, ob es sich unnatürlich anhört. Wenn ja, überarbeite es noch mal, bis es «rund» und nach dir klingt. Wenn du unsicher bist, lies es jemandem vor, auf dessen Urteil du dich verlassen kannst. Das Anschreiben soll einen Eindruck von dir als Person vermitteln – verstell dich also nicht.

3. Du versendest Standard-Anschreiben

Bewerbungen sind nicht austauschbar: Das Anschreiben muss auf die Stelle und die Firma zugeschnitten sein. Leider glauben viele Bewerber, dass sie mit einem «Ich mag Firma xy wirklich sehr» auf der sicheren Seite sind. Aber, Überraschung! Damit wirst du keinen Recruiter von deiner Motivation überzeugen und dich erst recht nicht von anderen Bewerbern abheben.

Lösung: Zeig, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast

Wenn du ein ehrliches, überzeugendes Interesse am Unternehmen vermitteln willst, musst du dich informieren: über Produkte und Werbung, Markenpositionierung und Geschäftsstrategie bis hin zur Unternehmenskultur. Besonders wichtig ist natürlich die Abteilung, für die du dich bewirbst. Was und wie wird hier gearbeitet? Und was kannst du konkret beitragen?

Wenn der Recruiter sieht, dass du wirklich Interesse am Unternehmen hast und sogar Ideen mitbringst, wie du es voranbringen kannst, hast du wahrscheinlich schon einen Fuss in der Tür.

4. Du verkaufst dich unter Wert

Auch wenn jedes Anschreiben anders ist, gibt es einige ganz klare, allgemeingültige  No-Gos. Einige Beispiele, aufgrund derer sich ein Recruiter garantiert nicht für dich entscheiden wird: «Ich bin wahrscheinlich nicht der qualifizierteste Bewerber…» «Leider erfülle ich nicht alle von Ihnen gewünschten Voraussetzungen…» «Es gibt sicher eine Menge besser qualifizierter Bewerber…» «Bitte geben Sie mir eine Chance, mich zu beweisen…»

Egal, wie sicher du bist, garantiert nicht der qualifizierteste Bewerber zu sein: Ein Argument, dich trotzdem einzustellen, ist es definitiv nicht. Wenn also ein solcher Satz in deinem Anschreiben steht: Raus damit! Schliesslich willst du hier überzeugen.

Lösung: Argumentiere zu deinen Gunsten

Selbst wenn du nicht alle Anforderungen erfüllst: Geh auf die Job-Beschreibung ein und betone die Eigenschaften und Fähigkeiten, die du hast, um die Stelle gut auszufüllen - und nicht die, die du nicht hast.


Aber Vorsicht: Auch selbstbewusstes Auftreten hat seine Grenzen. Wer sich auf die Art «Ich bin der/die Beste und wer mich nicht einstellt, ist selbst schuld» bewirbt, steht sich ebenso im Weg wie der Tiefstapler.

5. Überflüssige Informationen

Viele Bewerber packen Informationen in ihr Anschreiben, die keinen Recruiter interessieren: Auch wenn dir deine sportlichen Erfolge, deine Katze oder deine Urlaubserlebnisse noch so wichtig sind: Sie geben keinerlei Aufschluss über deine Eignung für eine Stelle und gehören allenfalls unter «Interessen» in den Lebenslauf. Auch die blosse Aufzählung positiver Attribute wie fleissig, loyal und zuverlässig ist wenig überzeugend und hilft in der Regel nicht weiter.

Lösung: Betone relevante Fähigkeiten, Aktivitäten und Erfahrungen

Beschränk dich auf die Erfahrungen und Fähigkeiten, die dich für die Stelle befähigen. Du hast im Ausland eine Sprache gelernt, die dir im Job weiterhilft? Super, dann rein damit ins Anschreiben!


Zähl deine Fähigkeiten nicht einfach nur auf (das kann schliesslich jeder), sondern zeig dem Personaler an Beispielen, wo du sie gewonnen oder vertieft hast.


Ganz allgemein bist du immer auf dem richtigen Weg, wenn du dich auf konkrete Erfahrungen beziehst - auch und gerade solche ausserhalb der Uni. Sie sind es, die für dein Engagement, deine Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit stehen und zeigen ausserdem, dass sich dein Ehrgeiz nicht auf das Erreichen eines Abschlusses beschränkt.