Ich 2.0 - Digitalisierung und die Berufswahl

Manuel ist 23 Jahre alt und hat sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Er hat hart dafür gearbeitet. Insbesondere musste er Modelle und Herangehen...

Manuel ist 23 Jahre alt und hat sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Er hat hart dafür gearbeitet. Insbesondere musste er Modelle und Herangehensweisen lernen, die zum Teil schon Jahrzehnte alt sind. Doch während seines fünfjährigen Studiums hat sich die Welt um ihn herum stark verändert, sie hat sich digitalisiert. Die Technologien, mit denen er gross geworden ist, gibt es zum Teil nicht mehr oder haben sich weiterentwickelt.

Jetzt kommt Manuel auf den Arbeitsmarkt. Es ist schwierig genug, dass er keine Arbeitserfahrung hat. Er stellt zudem auch noch fest, dass er nicht die nötigen Skills und Erfahrungen mit digitalen Tools aufgebaut hat. Er erfährt erstmals von neuen Technologien und anderen Arbeitsweisen, für die er nicht ausgebildet wurde und keine Qualifikation hat ...


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Damit es niemandem wie Manuel ergeht, sollte man sich schon früh mit den Themen der Digitalisierung beschäftigen, neue Tools erlernen und auch erkennen, dass die Welt schneller geworden ist.

Die Zukunft der Arbeit

Wenn es um die 4. industrielle Revolution geht, dann gibt es viele Buzzwords, viel Hype und viele Übertreibungen. Welche Branche man sich auch ansieht, man weiss genau, dass sich einiges getan hat und sich noch einiges tun wird. Speziell für die ArbeitnehmerInnen der Zukunft bedeutet dieser stete und auch teilweise abrupte Wandel eine grosse Herausforderung.

Doch was heisst dies für jeden Einzelnen von uns? Dazu müssen wir erst einmal verstehen, wie ein traditionelles Modell im Leben aussieht. Erwartungsgemäss beginnt dieses Modell immer mit der Schule, Ausbildung, Studium und dem Lernen. Danach geht man produktiv in die Gesellschaft, arbeitet bis ins Pensionsalter, um anschliessend in die Pension zu gehen.

Der neue Lebensweg einer digitalen Generation

Nicht verwunderlich ist es, dass die Kurzlebigkeit der Trends auch viele neue Berufe hervorbringt. Jeder ist somit dem steten Wandel ausgesetzt und muss sich entsprechend anpassen. Die Geschwindigkeit, mit der Fähigkeiten erlernt werden, aber auch wieder ausser «Mode» kommen, hat zugenommen. So ist es schon längst Realität, dass man alle 3,5 bis 4 Jahre auf Jobsuche ist und sich neu orientieren oder gar umlernen muss.

Zunahme der Freelancer und Selbstständigen

Dieser zunehmende Anstieg an hochspezialisierten Arbeitskräften führt zu einem weiteren Phänomen. ArbeitnehmerInnen spezialisieren sich immer häufiger so stark, dass diese meist nicht mehr für eine Firma alleine arbeiten können, sie müssen für mehrere Firmen gleichzeitig Projekte machen. Dieser hohe Grad an Spezialisierung kann häufig auch dazu führen, dass sich viele in der Selbstständigkeit wiederfinden und es so zu einem grossen Anstieg an Freelancern im Arbeitsmarkt kommt. Bereits in den letzten Jahren konnte beobachtet werden, dass sich eine Vielzahl der ArbeitnehmerInnen als Freelancer selbstständig gemacht haben. Home Office, Work 4.0 und andere Formen der Arbeit spielen diesen Modellen entgegen. Durch die flexiblen Arbeitszeiten und den hohen Grad der Selbstbestimmung wurde dies zusätzlich angefeuert.

5 Fähigkeiten, die man in Zukunft haben sollte

Technologien wie Artificial Intelligence, Machine Learning, Deep Learning und viele andere werden uns alltägliche und banale Arbeiten abnehmen. Für die Fachkräfte der Zukunft ergibt sich daher die Herausforderung, sich dementsprechend vorzubereiten.

1. Kommunikationsfähigkeiten

Eine der wichtigsten Eigenschaften für die Arbeitskräfte der 4. industriellen Revolution ist die Fähigkeit, richtig zu kommunizieren. Durch die vielen Kommunikationswege, den veränderten Umgang in Teams, aber auch die neuen Wege der Arbeit, ist eine gute Fähigkeit zur Kommunikation Grundvoraussetzung.

2. Datenaffinität

Daten sind das neue Gold – so hat es ein Mathematiker treffend vor einigen Jahren ausgedrückt. Doch mit den Daten richtig umzugehen, diese zu verstehen und auch die guten von den schlechten zu unterscheiden, das ist die grosse Herausforderung. So wird es für jeden zunehmend wichtiger, gute Datenquellen zu finden und das Wissen daraus abzuleiten.

3. Technisches Know-how

Es gibt nur noch wenige Tools, die bestehen bleiben. Ein technisches Grundverständnis hilft, sich schnell mit neuen Technologien auseinandersetzen zu können. So ist die technische Affinität ein wichtiger Bestandteil für eine erfolgreiche Zukunft in der Arbeitswelt. Denn nicht mehr nur die Kenntnis der einzelnen Tools ist wichtig, sondern auch das Verständnis, wie Programme grundsätzlich funktionieren und aufgebaut sind.

4. Agile und flexible Arbeitsweise

Man kommt heutzutage an fast keiner Firma mehr vorbei, die nicht irgendwo auf «agil», «scrum», «lean» oder sonstige Modelle setzt, wenn es um die Arbeitsweise in Projekten geht. Es wird immer wichtiger, sich in kleinen, aber flexiblen Umgebungen zurechtzufinden. Die Zeiten, in denen man lange an einem grossen Projekt sitzt, sind vorbei. Denn auch heute werden schon grosse Projekte in viele kleine «Sprints» eingeteilt. Das erfordert natürlich auch eine passende Einstellung der Mitarbeitenden, fordert aber auch ihre ManagerInnen heraus, da die Strukturen aufbrechen.

5. Emotionale Intelligenz

Empathie und EQ werden durch den hohen Grad der Technisierung immer wichtiger. Computer können bereits einige Bereiche besser als Menschen verarbeiten. Dazu gehören die Analyse, Auswertung oder auch Konzeptionierung. So kann es sein, dass ein Grossteil der BeraterInnen nicht mehr gebraucht wird, da diese nur Informationen suchen, diese dann analysieren und «Slides» produzieren. Das sind alles Tätigkeiten, die ein Computer jetzt auch schon beherrscht. Somit wird der wichtigste Faktor in jeder Geschäftsbeziehung immer wichtiger, der Mensch!

Ich 2.0