Work-Life-Balance und Purpose versus Leistungsdenken – kann ich alles?

Absolvent*innen stehen bei älteren Generationen in dem Ruf, eine ausgewogene Work-Life-Balance der Karriere vorzuziehen.

  • 4. Mai 2022
  • 3 Min. Lesezeit
  • Lars

Absolvent*innen stehen bei älteren Generationen in dem Ruf, eine ausgewogene Work-Life-Balance der Karriere vorzuziehen. Hobbys, Freundschaften und Familie befinden sich auf einer Ebene mit dem Job. Wer der Generation Z ein ausgeprägtes Leistungsdenken abspricht, tut ihr unrecht. Sitzt du als Bewerber*in einer älteren Entscheider*in gegegenüber, die dich mit ihren Vorurteilen konfrontiert, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und die richtigen Worte zu finden. Wir geben dir Tipps, wie du nicht in eine Rechtfertigungsspirale gelangst.

Problem – eingefahrene Glaubenssätze

Ein Glaubenssatz, den viele ältere Generationen mit der Muttermilch aufgesaugt haben, lautet: «Nur wenn sich etwas schwer anfühlt, ist es etwas wert». Arbeit und Karriere wurde mit Schweiss und bedingungslosem Einsatz für das Unternehmen verbunden. Überstunden – auch am Wochenende – wurden ohne Murren abgeleistet. Die Teilnahme an einem lang geplanten Familienfest für Arbeitgebende zu opfern, war für viele Arbeitnehmer*innen eine Selbstverständlichkeit. Diese Bereitschaft bringen junge Menschen, die eine Karriere starten, nicht mehr ohne Weiteres mit. Sie fordern eine ausgewogene Work-Life-Balance, die Rücksicht auf private Interessen und Verpflichtungen nimmt. Zu Recht, denn Networking, Leistungsfähigkeit und Effektivität sind keine Frage der für Arbeitgebende abgeleisteten Stunden.

Eigene Wertvorstellungen wertschätzen

Hast du das Gefühl, dass der Job, für den du dich bewirbst, zu dir und deinen Karrierevorstellungen passt, hast du automatisch eine selbstsichere Ausstrahlung. Hast du Zweifel, ob du für die Stelle wirklich der geeignete Kandidat*in bist, ist es einfacher für deine Gegenüber im Bewerbungsgespräch, dich mit kritischen Fragen aus der Bahn zu werfen. Wichtig ist es, dass du dich nicht ständig selbst hinterfragst. Deine eigenen Wertvorstellungen hinsichtlich einer optimalen Work-Life-Balance in Abwägung zu einem ausgeprägten Leistungsdenken haben die gleiche Berechtigung wie die deiner Interviewer*in. Nimm dir vor Bewerbungsgesprächen die Zeit, dir klarzumachen: «Ich weiss, was ich im Leben erreichen möchte. Ich bin sicher, in dem, was ich möchte und tue». Hast du diesen Satz verinnerlicht, strahlst du eine beeindruckende Authentizität und Ruhe aus, die dir Gehör verschafft.

Management-Basics für erfolgreiche Gespräche

Um das Gespräch positiv zu beeinflussen und wichtige Punkte zu deinen Gunsten zu scoren, darfst du gerne Management-Basics aus dem Hut zaubern. Viele davon sind zugleich wertvolle Tipps, die dir den Weg in den Berufseinstieg sowie erste Schritte auf der Karriereleiter erleichtern:

  • Ich habe nur ein begrenztes Zeit- und Energiekonto, das ich optimal einteilen möchte.
  •  Entscheidend ist der Wirkungsgrad, d. h. der Aufwand an Energie, den ich in nutzbringende Energie umwandeln kann
  • Um wirklich erfolgreich zu sein, arbeite ich an meinen Stärken und schaue, was ich besser kann als andere.
  • Nur wenn ich ein Kontingent an guten Zeiten im Job und Privatleben sammle, kann ich harte Momente und Krisen wegstecken.
  • Ich scheue mich nicht davor, Eigenverantwortung zu übernehmen und bin imstande, mich selbst zu managen.
  • Networking und Gespräche ausserhalb der Arbeitszeit bringen mich persönlich weiter. Bei Bedarf kann ich im Job auf die Unterstützung meines grossen Netzwerkes bauen.
  • Massnahmen zur Weiterqualifikation sind nicht an die physische Anwesenheit an meinem Schreibtisch gebunden. Neues Wissen kann ich auch in meinem Lieblingscafé konsumieren.

Fazit – präsentiere dich als Gesamtpaket

Ziel ist es, im Bewerbungsgespräch klarzumachen, dass Purpose das Leistungsdenken um eine wertvolle Komponente ergänzt. Purpose ist der Antriebsmotor für erfolgreiche Karrieren in einer digital geprägten Welt. Eine gute Work-Life-Balance ist eine zentrale Voraussetzung, um berufliche und private Ziele verwirklichen zu können. Wer im privaten Bereich Erfolge verbuchen kann, kann die Erkenntnisse in den Job übertragen. Ein guter CV, der private Interessen beinhaltet, hilft dir, dich von Anfang an als begehrenswertes Gesamtpaket zu präsentieren.