Chaos im Kopf: Wenn man im Büro nur Bahnhof versteht
Es passiert vor allem, wenn man neu im Job oder gar im Berufsleben ist: Dein Chef oder Kollege erzählt etwas von Strategie, Massnahmen oder Vorgehe...
- 4. Februar 2020
- 2 Min. Lesezeit
- Max

Es passiert vor allem, wenn man neu im Job oder gar im Berufsleben ist: Dein Chef oder Kollege erzählt etwas von Strategie, Massnahmen oder Vorgehensweisen für ein neues Projekt – und in deinem Kopf tanzen lauter kleine Fragezeichen fröhlich Polka.
Und jetzt? Je mehr man sich aufs Verstehen konzentriert, desto weniger will es gelingen. Man versucht wenigstens ein paar Begriffe zu behalten, um sie anschliessend zu googlen; und sobald man wieder am Rechner sitzt, sind sie auch schon wieder weg. Eigentlich bleibt einem nur noch, schnellstmöglich das Land zu verlassen, um die Schmach des Auffliegens zu umgehen. Das haben schon mehr Leute gedacht, als du dir vorstellen kannst – und viele haben es geschafft, ihre Ahnungslosigkeit zu verstecken beziehungsweise elegant und ohne grössere Peinlichkeiten zu beheben. Und du kannst das auch.
1. Lächeln und nicken
Je wichtiger dein(e) Gegenüber, desto weniger verständnislos will man rüberkommen. Blöd nur: Je wichtiger die Gegenüber, desto reichhaltiger und komplizierter sind oft auch die Informationen, die sie dir mitgeben. Wenn du in einer solchen Situation dastehst oder sitzt und mit jedem Satz nervöser wirst, ist das erstens nichts Ungewöhnliches und zweitens gar nicht so schlimm. Lass dir nicht anmerken, dass du nur eine leise Ahnung hast, worum es geht, sondern nicke verständnisvoll und schreib alle Infos auf, die du bekommst – inklusive deiner Fragen und unbekannten Fachausdrücken. Da in aller Regel niemand ein unmittelbares Feedback von dir erwartet, kannst du anschliessend alles aufarbeiten und deine Lücken füllen. Fleissarbeit, die sich lohnt!
Besonders als Berufsneuling (aber nicht nur als solcher) ist es keine Schande, auch mal zuzugeben, dass man nicht ganz folgen konnte oder etwas nicht verstanden hat. Wichtig ist dabei nur, zielgerichtet nachzufragen. Anstatt eines «Das Dokument macht irgendwie gar keinen Sinn für mich» oder «Worum ging es in dem Meeting eigentlich?» solltest du also besser ein «Der Inhalt der ersten Seiten leuchtet mir ein, aber zu Punkt 4.1.5 hätte ich eine kurze Frage …» anbringen. Lass dir ruhig ein paar Minuten Zeit, um Gehörtes oder Gelesenes sacken zu lassen, bevor du nachfragst. Oft klärt sich nach ein wenig Nachdenken alles von selbst.
Jeder braucht mindestens einen «Bürobuddy», mit dem man eine persönlichere Ebene teilt als mit den übrigen Kollegen. Im Idealfall ist er auch ein guter Ansprechpartner für allfällige Fragen. Wenn nicht, versuch herauszufinden, an wen du dich wenden kannst, ohne dass der Flurfunk gleich meldet, dass du keine Ahnung hast, was du eigentlich tust. Geh dabei aber bitte niemandem auf die Nerven. Das heisst: Renn nicht stündlich mit deinen Nachfragen zu deinem auserwählten Kollegen, stör ihn nicht, wenn er beschäftigt ist und lass ihm seine Mittagspause. Im Zweifelsfall solltest du lieber auf eine günstigere Gelegenheit warten oder eine E-Mail schreiben. Und vergiss nie Regel Nummer Eins: Stell nur Fragen, die wichtig sind und die Google dir nicht beantworten kann! Also durchhalten und immer dran denken: Du wirst nie wieder so ahnungslos sein wie heute.