Warum es sich auszahlt, eine Lohnerhöhung anzusprechen

Früher oder später kommt jeder Mitarbeiter zu dem Schluss, dass eine Lohnerhöhung angebracht wäre. Ein paar Scheine mehr sind immer willkommen – un...

  • 8. Januar 2020
  • 3 Min. Lesezeit
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Früher oder später kommt jeder Mitarbeiter zu dem Schluss, dass eine Lohnerhöhung angebracht wäre. Ein paar Scheine mehr sind immer willkommen – und schliesslich arbeitet man ja auch hart dafür. Gute Verkaufszahlen, zufriedene Kunden und effiziente Arbeit erscheinen als nachvollziehbare und solide Gründe für eine Belohnung. Dann ab an den Verhandlungstisch! Ähm ... Moment.{:.intro-text}

Wenn es hart auf hart kommt, bekommen doch viele kalte Füsse. Laut einer amerikanischen Studie verbockt es die Hälfte aller Arbeitnehmer, Lohnverhandlungen zu führen und verzichtet dadurch aufs ganze Leben gesehen (un)freiwillig auf rund eine Million Dollar (!!!). Und das nur wegen einer simplen Frage, die in den meisten Fällen absolut berechtigt gewesen wäre. Neben dieser schier unglaublichen Zahl lohnt es sich aber auch noch aus anderen Gründen, um eine Lohnerhöhung zu bitten.

Arbeitgeber erwarten, dass man dieses Thema anspricht

In den seltensten Fällen unternimmt ein Arbeitgeber den ersten Schritt Richtung Lohnerhöhung. Schliesslich macht sich das Geld aus seiner Sicht ganz gut in seiner eigenen Tasche. Umso besser für ihn, dass die Lohnfrage für die meisten Mitarbeiter ein rotes Tuch darstellt. Verhandlungen über den Lohn gehören aber zum Beruf wie das Amen in die Kirche – das weiss auch dein Boss. Aufgrund von Rückmeldungen aus deinem Umfeld merkst du ja selber, wenn du einen guten Job machst und kannst daher ungeniert eine mögliche Lohnerhöhung ansprechen. Für deinen Chef wird es zumindest keine Überraschung sein.

Proaktives Vorgehen generiert Respekt

Gute Mitarbeiter sind diejenigen, die ihre Meinung offen kommunizieren, eine klare Position vertreten können und Dinge auch mal selbst in die Hand nehmen. Dazu zählt auch die Verhandlung über eine allfällige Lohnerhöhung. Denn auch in diesem Zusammenhang erwartet dein Chef eine adäquate Leistung und wird dir Respekt zollen, wenn du den ersten Schritt wagst und die nachfolgenden Verhandlungen professionell meisterst.

Wenn du es nicht tust, ärgerst du dich nur über dich selbst

Du versuchst dich jeden Tag aufs Neue zu überwinden, aber kriegst doch wieder jedes Mal weiche Knie, wenn du deinem Boss gegenüberstehst. Du erfindest Ausreden, wieso es jetzt gerade nicht passt und verschiebst dein Anliegen auf den nächsten Tag. Abends liegst du im Bett und ärgerst dich über deinen fehlenden Mumm. Jeden Tag wiegt die Frage schwerer, bis irgendwann nur noch die Kapitulation bleibt. Das wäre der absolute worst case, oder? Stell dir vor wie frei und unbeschwert du dich fühlen würdest, wenn du diese lästige Lohnverhandlung hinter dir hättest ...

Du musst lernen, unangenehme Dinge anzusprechen

Die Bitte um eine Loherhöhung ist bestimmt weder die erste noch die letzte unangenehme Mission, die es in deinem Leben zu erledigen gilt. Je öfter du dich aber an solche harte Brocken heranwagst, desto routinierter und weniger gestresst wirst du im Umgang mit diesen Themen. Versuch, diese Überwindung als eine der kleineren zu betrachten: Schliesslich betrifft sie ja «nur» deinen Job und ist kaum vergleichbar mit wirklich schwierigen emotionalen, familiären oder partnerschaftlichen Diskussionen über grundlegende, richtungsweisende Dinge im Leben.

Falls deine Angst im Zusammenhang mit einer drohenden Kündigung steht, kannst du beruhigt sein: Im Falle einer gerechtfertigten Frage nach mehr Lohn, keinen ausufernden Forderungen und mit einem professionellen Vorgehen deinerseits, ist das Risiko, dass du dadurch gleich deinen Job verlierst, verschwindend gering. Und wenn doch, dann ist der Fall klar: Für diesen Boss willst du ohnehin nicht mehr arbeiten!