Das Hochstapler-Syndrom – und wie man damit umgehen kann

Irgendwie nicht dein Tag heute: Nichts klappt so, wie du es gerne hättest, und Verschnaufpausen oder Koffein-Kicks bringen auch nicht den gewünscht...

  • 21. Juni 2020
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  • Max

Irgendwie nicht dein Tag heute: Nichts klappt so, wie du es gerne hättest, und Verschnaufpausen oder Koffein-Kicks bringen auch nicht den gewünschten Effekt. Langsam schleichen sich schon vertraute, negative Gedanken ein: «Ich bin ein furchtbarer Mitarbeiter», «Ich verdiene mein Gehalt gar nicht» oder «Ich bin überhaupt nicht so talentiert in XY, wie alle immer sagen».{:.intro-text}

Das Hochstapler-Syndrom ist eine fiese Sache, aber leider sehr weit verbreitet. Das Schlimme daran: Nicht nur ärgerst du dich im Joballtag mit negativen Grübeleien herum – auch auf lange Sicht schadet es deiner Karriere. Du traust dir nicht zu, dich weiterzuentwickeln und Karrieresprünge zu wagen – obwohl dir dein Umfeld immer wieder versichert, dass du es absolut drauf hast. Mehr Selbstvertrauen muss also dringend her und mit diesen Strategien kannst du es dir antrainieren!

Akzeptanz & Ursachenfindung

So ziemlich jeder leidet irgendwann in der eigenen Karriere am Hochstapler-Syndrom. Hat man den Job oder die Beförderung wirklich verdient? Hätte der Chef mit dem Bonus nicht lieber warten sollen, bis auch wirklich…? Und so weiter und so fort. Der Punkt ist: Es kommt darauf an, ob man solche Gedanken wieder abschütteln kann oder ob sie einen bis in die Träume verfolgen. Der erste Schritt ist also, sich klar zu machen, dass man hier ein unproduktives Denkmuster am Laufen hat. Aber woher kommen die miesen Gedanken? Bevor man zur Tat schreiten kann, sollte man das zunächst eruieren. Warum fühlst du dich inkompetent? Hängt das mit einem bestimmten Wissensbereich oder spezifischen Skills zusammen? Dann schreib dich für einen Kurs ein! Oder mangelt es dir eher an grundsätzlichem Selbstvertrauen? In dem Fall kann es helfen, dir deine bisherigen Erfolge zu vergegenwärtigen und dir Support von Freunden und der Familie zu holen.

Eine Lob-Liste anlegen

Mach dir bewusst, was du drauf hast und welche Erfolge du schon erzielen konntest! Ob in Form einer Liste, eines Plakats mit Fotos oder mit Post-it’s, die du in deiner Wohnung verteilst: Hauptsache, du hast direkt vor Augen worin du richtig gut bist! Dazu gehören erfolgreich abgeschlossene Projekte, eine super Beurteilung deines Chefs oder Komplimente von Kollegen und Kunden – egal wie klein sie erscheinen. Jedes Mal, wenn du schlecht drauf bist und dich total inkompetent fühlst, kannst du dir dann visuell verdeutlichen, was du schon alles gemeistert hast. Zusätzlicher Bonus: Wenn es in die nächste Gehaltsverhandlung oder das Rennen um die Beförderung geht, hast du gleich super Argumente parat, warum du ein toller Mitarbeiter bist!

Perfektionismus stoppen

Damit es auch auf Dauer mit einer positiven Einstellung klappt, sollte man sich bewusst machen, dass das Streben nach Perfektion nur einen Effekt hat: dass man ständig unzufrieden und unglücklich ist. Wir sind schliesslich alle nur Menschen und Fehler gehören zum Leben nun mal dazu. Es bedeutet aber nicht, dass man ein Hochstapler ist, nur weil man eine Aufgabe nicht hinbekommen hat. Wenn du allerdings ständig auf Perfektion aus bist, behandelst du dich selbst als «unzureichend». Erfolge sind dann schwer zu geniessen – denn es geht ja immer noch höher, schneller, weiter.

Wenn man sich schon richtig reingesteigert hat, kann es erstmal schwierig sein, aus der negativen Gedankenspirale wieder herauszukommen. Je mehr man aber daran arbeitet, sich innerlich auf «Ich kann das!» zu polen, desto besser wird man sich fühlen. Und selbst wenn ab und zu ein Hochstapler-Gedanke aufblitzt: Das ist ganz normal. Hauptsache, man ist sich bewusst, dass niemand perfekt ist – oder sein muss.