Wollen Sie meinen Job übernehmen?
Dein potenzieller Vorgesetzter hat natürlich ein berechtigtes Interesse daran, welche Ziele du dir als Bewerber in Sachen Karriereentwicklung geste...
- 16. Oktober 2020
- 2 Min. Lesezeit
- Max

Dein potenzieller Vorgesetzter hat natürlich ein berechtigtes Interesse daran, welche Ziele du dir als Bewerber in Sachen Karriereentwicklung gesteckt hast. Wenn du weisst, wo du stehst und wohin du willst, gibt es keinen Grund, im Vorstellungsgespräch ein Geheimnis daraus zu machen.
Alternative Formulierungen:
- Möchten Sie in ein paar Jahren an meiner Stelle hier sitzen?
- Wie planen Sie ihre Karriere?
Vorbereitung auf diese Frage:
Ähnlich wie Fragen zum Thema Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? zielt auch diese Frage vor allem darauf ab, herauszufinden, was du beim Thema Karriereentwicklung geplant hast. Wo willst du hin? Welchen Zeitrahmen hast du dir für das Emporklettern der Karriereleiter gesetzt? Oder bist du vielleicht gar nicht daran interessiert, eines Tages ganz oben anzukommen? Strebst du eine Führungsposition an oder willst du dich vor allem in deinem Bereich spezialisieren? Diese Fragen solltest du für dich selbst im Vorfeld beantwortet haben, um souverän antworten zu können. Leg dir vor allem auch einen realistischen Zeitplan für deine Karriereplanung zurecht.
Dos:
Bleib cool und lass dich von der Frage des Recruiters nicht aus der Ruhe bringen. Leg deine Karrierepläne ganz offen dar. Vielleicht verlaufen diese ja grundsätzlich in eine ganz andere Richtung? Nimm ihm zugleich auf charmante Art und Weise den Wind aus den Segeln, indem du etwas in dieser Art entgegnest:
«Ich plane natürlich, mich mit der Zeit weiterzuentwickeln. Aber ich denke, bis ich so weit bin,Ihren Job zu machen, haben Sie sicherlich schon eine andere Position inne.»
Dass du auf diese Frage auf keinen Fall mit einem einfachen «Ja» antworten solltest, muss klar sein. Auch darfst du dich nicht verunsichern lassen und anfangen, dich zu rechtfertigen – das zeugt nicht unbedingt von Selbstbewusstsein. Ebenfalls solltest du sehr defensive Antworten wie diese vermeiden:
«Nein, natürlich möchte Ihren Job nicht übernehmen. Wenn es den Eindruck gemacht hat, dann tut es mir leid.»
Was dir als angemessene Reaktion erscheinen mag, könnte vom Recruiter auch als mangelnder Ehrgeiz interpretiert werden.
Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:
Der Recruiter möchte dich testen: Wie reagierst du auf provokante Fragen? Verlierst du schnell die Fassung und beginnst zu stammeln? Oder bist du in der Lage, deine Karrierepläne offen, selbstbewusst und vor allem realistisch zu kommunizieren? Auch kann er anhand deiner Antwort ableiten, ob du ein karriereorientierter Mensch bist, oder ob Weiterentwicklung nicht unbedingt weit oben auf deiner Wunschliste steht.
Wir meinen:
Lass dich von der Frage nicht verunsichern. Der Recruiter möchte dich in erster Linie auf die Probe stellen. Nutz die Gelegenheit, um ihm deine Karrierepläne vorzustellen – das ist für dich auch eine gute Chance, abzugleichen, ob diese im Unternehmen realistisch zu erreichen sind oder nicht.