Knobelaufgabe «Hühner & Eier»
Was war zuerst da, das Huhn oder dieser Brainteaser? Wahrscheinlich das Huhn, aber Spass beiseite. In einem Vorstellungsgespräch kannst du davon au...
- 4. Februar 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Sonia Craven

Was war zuerst da, das Huhn oder dieser Brainteaser? Wahrscheinlich das Huhn, aber Spass beiseite. In einem Vorstellungsgespräch kannst du davon ausgehen, dass jede Frage zählt – egal wie ausgefallen sie vielleicht klingt. Wenn du nicht weisst, worauf der Recruiter damit hinaus will, solltest du weiterlesen, um zu verstehen, worauf es bei der Beantwortung ankommt.
Einordnung der Frage: Worum geht es?
Diese Frage gehört zu den mathematischen Aufgabenstellungen, mit denen überprüft wird, ob Kandidaten mathematisch und problemlösend denken können. Die Herausforderung besteht darin, die gestellten Fragen zu analysieren und die korrekten Schritte anzuwenden, um das Ergebnis zu berechnen.
Für welche Berufe sind diese Fragen relevant?
Diese Fragen sind in den Berufen interessant, in denen es darum geht, mathematisch, logisch und analytisch denken zu können und präzise Lösungen zu liefern.
Tätigkeitsbereiche: u.a. Mathematiker, Berater, Analysten, Wirtschaftswissenschaftler, Investmentbanker, Banker, andere technische Berufe
Industrien: u.a. Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Banken und Finanzinstitute, Maschinen- und Anlagenbau
Rückfragen stellen: Dos und Don’ts
Damit du von Beginn an richtig mit der Situation umgehst und dein Vorgehen planen kannst, solltest du zunächst die Regeln für den Ablauf und den Umgang mit der Brainteaser-Frage abklären. Damit zeigst du dem Recruiter dein Interesse an einer Lösung und erfährst zusätzlich, in welchem Rahmen du dich bei der Antwortfindung bewegen kannst. Dabei solltest du einige allgemeine Dos und Don’ts beachten:
Allgemeine Dos:
- Stell deine Rückfragen so konkret wie möglich.
- Schau deinem Gegenüber immer in die Augen. Blickkontakt stärkt die Empathie, was vielleicht dazu führt, dass du den ein oder anderen Hinweis erhältst, den andere nicht bekommen.
- Schätze Grössenordnungen selbst ein, bevor du beim Recruiter nachfragst, ob du damit richtig liegst.
- Rechne immer alleine und ohne Unterstützung des Recruiters.
Dos Beispielformulierungen:
- «Darf ich Stift und Zettel benutzen, um mir Notizen zu machen und meine mathematischen Schritte und Überlegungen aufzuschreiben?»
- «Darf ich Ihnen Rückfragen stellen? Und wenn ja, wie viele Rückfragen sind gestattet?»
- «Ich kann davon ausgehen, dass ich rein statistisch rechnen soll, da es 1,5 Hühner ja nicht gibt; ist diese Annahme richtig?»
Allgemeine Don’ts:
- Stell keine dummen Fragen! Damit ist gemeint: Frag nicht nach Fakten, die du kennen solltest, wie zum Beispiel die Anzahl der Wochen eines Jahres, wie viele Tage ein Jahr oder wie viele Meter ein Kilometer hat.
- Stelle nicht zu spitzfindige Fragen.
- Stell nicht zu viele Fragen. Nicht der Recruiter soll dir eine Antwort geben, sondern du ihm.
- Verlier dich bei deinen Fragen nicht in Details.
Don’t Beispielformulierungen:
- «Ich bin jetzt leider zu aufgeregt, um eine mathematische Formel anzuwenden. Können wir diese Aufgabe bitte aussetzen und unser Gespräch fortführen?»
- «Da muss ich Sie leider darum bitten, mir den Dreisatz noch einmal kurz näherzubringen. Ich weiss, dass ich ihn hier anwenden muss, aber leider ist mir gerade entfallen, wie ich vorgehen muss.»
- «Ohne Taschenrechner ist es mir leider nicht möglich, hier ein sinnvolles Ergebnis zu errechnen.»
Mögliche Anwendung in der Praxis
In der Praxis ist in zahlreichen Berufen ein mathematisches Verständnis gefragt. Neben den offensichtlichen Arbeitsfeldern wie der Investmentbranche oder der Arbeit in einem technischen Beruf gibt es noch zahlreiche andere populäre Jobs, in denen du mathematisches Grundverständnis nachweisen musst.
Wenn du zum Beispiel einer Marketingtätigkeit nachgehen möchtest, solltest du neben der Tabellenkalkulation auch in der Lage sein, Conversion Rates oder Klick- und Öffnungsraten zu berechnen, auszuwerten und einordnen zu können.
Berechnung
Schreib die Frage zunächst auf und notier die Zahlen unbedingt als Ziffer:
1,5 Hühner legen an 1,5 Tagen 1,5 Eier. Wie viele Eier legt 1 Huhn an 1 Tag?
Erinnert dich diese Aufgabe an etwas? Vielleicht an den Matheunterricht in der Schule? Genau, wir haben es hier mit dem Dreisatz zu tun. Warum? Weil der Dreisatz sich mit proportionalen Zusammenhängen beschäftigt und dieser mit der Aufgabe eindeutig vorliegt.
Die erste Frage lautet also: Wenn 1,5 Hühner an 1,5 Tagen 1,5 Eier legen, wie viele Eier legt dann 1 Huhn an 1,5 Tagen? Rechnung:
1,5 Eier / 1,5 Hühner = 1 Ei pro Huhn an 1,5 Tagen.
Und wie viele Eier legt das Huhn dann an nur 1 Tag? Rechne 1 / 1,5 = 6/9 also 2/3.
LÖSUNG:
2/3 Eier
Natürlich kann man sich diese Aufgabe in der Realität eher schwer vorstellen, aber grundsätzlich geht es hier um die Berechnung und nicht um die Wahrscheinlichkeit des Szenarios.