Stress hoch drei? Wie du trotzdem ein super Kollege bleibst
Die Deadline für das Projekt rückt immer näher, dein Chef hat dir gerade nochmal einen Stapel Dokumente auf den Tisch geknallt und das WLAN zickt h...
- 21. Juni 2020
- 4 Min. Lesezeit
- Max
Die Deadline für das Projekt rückt immer näher, dein Chef hat dir gerade nochmal einen Stapel Dokumente auf den Tisch geknallt und das WLAN zickt heute schon den ganzen Tag. Dementsprechend hoch ist dein Stresslevel – und du lässt Meetings sausen und verbarrikadierst dich genervt hinter deinem Bildschirm.{:.intro-text}
Irgendwie verständlich, aber auf Dauer nicht unbedingt ein günstiges Verhalten. Schliesslich will man nicht den guten Ruf verlieren oder befreundete Kollegen vor den Kopf stossen. Mit ein paar einfachen Strategien kann man es schaffen, trotz meterlanger To-Do-Listen für andere da zu sein. So hält man nicht nur gute Beziehungen am Laufen, sondern trifft auf ein offenes Ohr, wenn man selbst mal Hilfe braucht.
KONTAKT HALTEN
Auch wenn du so lange an deinen Schreibtisch gefesselt bist, bis die Aufgabe endlich erledigt ist: Nimm dir trotzdem die Zeit, einmal pro Tag bei deinen Lieblingskollegen nachzufragen, wie ihr Tag so läuft. Selbst wenn der Austausch nur ganz kurz dauert: Du kannst ihnen so zeigen, dass es dich tatsächlich noch gibt und du trotz all des Drucks ein bisschen Zeit für sie freischaufelst. Auch spontane Gesten wie ein aufmunterndes Lächeln für den Kollegen, der einen genauso ätzenden Tag hat, oder eine frische Tasse Kaffee für den Büronachbarn, machen allen gute Laune. Je öfter du deinen Kollegen dagegen bildlich gesprochen das «Bitte nicht stören»-Schild vor die Nase hältst, desto weniger Verständnis werden sie für dich aufbringen können. Stressige Tage und das Gefühl von Überforderung kennst schliesslich nicht nur du. So etwas aber gemeinsam durchzustehen, schafft eine stärkere Bindung zwischen euch.
IN PAUSEN PRÄSENT SEIN
Je stressiger der Tag, desto eher leiden die Pausen darunter: Man schlingt schnell sein Mittagessen am Schreibtisch in sich rein. Oder man geht zwar mit den anderen in die Pause, arbeitet aber einfach weiter. Während sich die Kollegen unterhalten und zusammen lachen, ist der eigene Blick nonstop auf das Smartphone-Display fixiert: Man scrollt durch den Posteingang, sortiert Prios auf der To-Do-Liste um oder verschiebt Termine im Kalender. Eine Pause ist allerdings dazu da, dir ein bisschen Ruhe und Ablenkung zu verschaffen. Dafür musst du aber auch etwas tun: Lege dein Handy wenigstens für eine Viertelstunde zur Seite und stelle es auf lautlos – auch wenn es schwerfällt. Rede mit deinen Kollegen über Themen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben. Du wirst sehen, danach kannst du viel frischer in den Rest des Tages starten!
KEINE LEEREN VERSPRECHUNGEN
Ein Fehler, der einem in stressigen Zeiten oft passiert: vage, halbherzige Versprechen abzugeben. Schnell sagt man dann etwas wie «Morgen habe ich bestimmt Zeit, dir dabei zu helfen!» oder «Drinks nach Feierabend? Heute nicht, aber beim nächsten Mal bin ich auf jeden Fall dabei!». Aus Angst, blöd dazustehen, sagt man Kollegen Dinge zu, die man aber so gut wie nie einhalten kann. Um mit dieser Art seine Mitmenschen nicht zu vergraulen, sollte man leere Versprechungen gegen sofortige Aktionen eintauschen: Zum Beispiel, indem man sich den nächsten Termin für Feierabend-Drinks schon mal fest in den Kalender einträgt. Oder einen hilfesuchenden Kollegen wenn möglich nicht auf «morgen» vertröstet, sondern sich die Zeit nimmt. Stell einfach klar, dass du leider nur begrenzt Zeit hast, aber bereit bist, kurz zu helfen. Dafür erntest du mehr Verständnis, als wenn du andere andauernd hängen lässt.
FÜR AUSGLEICH SORGEN
«Puh, die Tabelle müsste eigentlich heute noch fertig werden… Dann verschiebe ich das Treffen mit Anna lieber doch nochmal. Sie wird schon nicht sauer sein. Hoffe ich.» So oder so ähnlich kann es einem gehen, wenn der Jobstress überhandnimmt. Es sollte aber nicht zur Dauerlösung werden, private Treffen nach Feierabend zu canceln und Hobbies zu vernachlässigen. Ebenso wie die Kollegen, werden sich auch Freunde und Familie zunehmend gekränkt fühlen, wenn du ständig die Arbeit vorschiebst. Und du trägst den Unmut über die fehlende Freizeit wiederum in deinen Joballtag zurück. Die Gegenstrategie? Private Termine gedanklich genauso ernst nehmen wie Businessmeetings. Umso leichter fällt es einem, den Rest des Tages zu arrangieren und Schuldgefühle, dass man sich ja «viel zu viel» gönnt, werden so auch weniger.
Alles in allem: Stressige Tage kommen oft vor und es fällt nicht immer leicht, den berühmten «kühlen Kopf» zu bewahren. Dennoch ein guter Kollege zu sein, muss aber nicht bedeuten, dass man immer bereit sein muss, alles stehen und liegen zu lassen. Trotzdem solltest du versuchen, dich auch in stressigen Zeiten nicht komplett abzuschotten. Deine Kollegen werden sich freuen!