Was war Ihr bisher grösster (beruflicher) Erfolg?

Die Frage nach deinen grössten Erfolgen bietet dir die ultimative Gelegenheit, einmal ordentlich aus dem beruflichen Nähkästchen zu plaudern. Aus p...

  • 22. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Die Frage nach deinen grössten Erfolgen bietet dir die ultimative Gelegenheit, einmal ordentlich aus dem beruflichen Nähkästchen zu plaudern. Aus professioneller Sicht und auf positive Weise, versteht sich! Sei es ein wichtiger Deal, den du zum Abschluss gebracht hast, ein grosser Kunde, den du ins Boot holen konntest oder ein Projekt, das du erfolgreich zu Ende gebracht hast. Jetzt hast du die Chance, den Recruiter im Vorstellungsgespräch von dir zu begeistern.

Alternative Formulierungen:

  • Welche Erfolge konnte Sie bisher vorweisen?
  • Worauf sind Sie aus beruflicher Sicht besonders stolz?

Vorbereitung auf diese Frage:

Notier dir ein paar Erfolge, auf die du besonders stolz bist und/oder für die du besonders gelobt wurdest. Wähl ein oder zwei Beispiele, die noch nicht zu lang zurückliegen und frag dich:

  • Warum waren diese Erfolge herausragend?
  • Welche Herausforderungen hast du gemeistert?
  • Inwiefern hast du dein Team oder das Unternehmen mit deiner Arbeit weitergebracht?

Versuch, auch eine Verbindung zu der Stelle zu schaffen, um die du dich bewirbst.

Dos:

Bei der Beantwortung dieser Frage zeigt sich, inwieweit du in der Lage bist, deine Erfolge richtig einzuschätzen. Auch kleine Erfolge sind erwähnenswert, deklarierst du sie jedoch als deinen «grössten Erfolg» kommt schnell der Eindruck auf, dass du unter einer verzerrten Wahrnehmung leidest.

Wenn es dir gelingt, deine Qualifikationen mit praktischen Erfolgserlebnissen zu untermauern, wird der Interviewer einen guten Eindruck von dir bekommen. Auch solltest du zeigen, dass du ein Teamplayer bist und «deine» Erfolge auch auf das Team beziehen kannst.

«Mein Ziel war es, ein komplettes Projekt von Beginn bis Ende mit zu betreuen und zu einem guten Abschluss zu bringen. Das ist mir bei einem sehr wichtigen Projekt im letzten Jahr gelungen und ich bin sehr stolz darauf, dieses als Hauptverantwortlicher ohne Komplikationen über die Bühne gebracht zu haben. Das ganze Team hat ganz toll daran mitgearbeitet. Ich denke, das hat mir persönlich sehr viel gebracht und ich kann meine neuen Erfahrungswerte auch in dieser Stelle einbringen.»

Don’ts:

Du kannst stolz sein auf deine Erfolge! Einer der grösste Fehler, die du machen kannst, ist, deine eigenen Erfolgserlebnisse zu schmälern. Wenn du kleinredest, was du erreicht hast, zeugt das von mangelndem Selbstbewusstsein.

«Ich habe einen wichtigen Kunden für die Firma angeworben; aber das war auch eigentlich nicht so schwer, also würde ich das nicht unbedingt einen grossen Erfolg nennen.»

Ebenso wenig solltest du deine Leistungen überbewerten. Teamerfolge als die eigenen auszugeben ist auch ein häufiger Fehler. Solange mehrere Menschen zu «deinem» Erfolg beigetragen, sollte dies auch erwähnt werden (Ein Nebensatz reicht - du musst keine Dankesrede im Oscar-Verleihungsstil halten).

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Der Recruiter möchte wissen, ob deine Qualifikationen nicht nur in der Theorie bestehen, sondern ob du diese bereits erfolgreich in der Praxis umsetzen konntest. Nur so kann sichergestellt werden, ob du auch dem neuen Unternehmen durch dein Know-how und deine Arbeitskraft einen Mehrwert bringen kannst. Zudem kann der Recruiter an deiner Reaktion ablesen, wie motiviert du bist und wie sehr dir der Job liegt. Bist du stolz auf deine Erfolge oder sind sie dir gleichgültig?

Wir meinen:

Überlege dir vor dem Bewerbungsgespräch, welche wichtigen Erfolge du erzielen konntest, wer ausser dir daran beteiligt war und inwiefern dir die Fähigkeiten, die dafür nötig waren auch in der neuen Jobrolle behilflich sein können. Wenn du diese Aspekte zusammenbringen kannst und dazu noch souverän und stolz über deine Erfolge berichtest, kommt das mit grosser Wahrscheinlichkeit gut beim Interviewer an.