Welche Zeitschrift, Zeitung und (Online-)Magazine lesen Sie?

Das ist weder der Zeitpunkt noch der Ort, um von deiner Begeisterung für Fotostrecken zur neusten Herbstmode oder Flirttipps für Singles zu erzähle...

  • 13. Oktober 2020
  • 2 Min. Lesezeit
  • Max

Das ist weder der Zeitpunkt noch der Ort, um von deiner Begeisterung für Fotostrecken zur neusten Herbstmode oder Flirttipps für Singles zu erzählen. Denn der Eindruck deiner Bildung, persönlichen Einstellung und Glaubwürdigkeit steht hier auf dem Spiel.

Die Frage nach deiner Lieblingszeitung wird dir vermutlich am ehesten in einem [Vorstellungsgespräch]( für einen Job gestellt, der direkt mit Medien oder Verlagswesen zu tun hat. Aber auch in Feldern, in denen Meinungsbildung und up to date-Sein wichtig sind – Politik, Trendforschung, Bildungsarbeit etc. – kannst du auf diese Frage treffen. Vielleicht ist der Recruiter aber auch einfach an deiner Bildung, deiner Einstellung und deinem Interesse am Zeitgeschehen interessiert.

Andere Formulierungen:

  • Was ist Ihre Lieblingszeitschrift/-zeitung?
  • Welche Zeitung haben Sie abonniert / als App auf Ihrem Smartphone?
  • Auf welche Seite gehen Sie morgens, um die Nachrichten zu lesen?

Vorbereitung auf diese Frage:

Falls du konkrete Lieblingsmedien hast, wähle die respektabelsten und passendsten für die Stelle und das Unternehmen aus. Wenn du dich bisher eher spärlich informiert hast und nur klickst, was in deinem Facebook-Feed auftaucht, solltest du für das Bewerbungsgespräch zumindest einen guten Überblick über die wichtigsten Formate der Branche haben.

Dos:

  • Nenn keine Medien, die nichts mit deinem (zukünftigen) Beruf zu tun haben und einen zweifelhaften Eindruck von dir vermitteln: Weder Klatschmagazine noch der Playboy bringen dich dem Job näher
  • Nenn konkrete Namen und sage nicht nur «Ich lese ein bisschen was über Wirtschaft und so.»
  • Füge eine kurze Erklärung oder Attribute hinzu, die deine Wahl verdeutlichen, zum Beispiel «unabhängige Berichterstattung», «gut recherchierte Hintergrundberichte» und dergleichen
  • Du kannst durchaus auch eine (respektable) Zeitschrift als eines der Beispiele nennen, die mit deinem Hobby zu tun hat – ob Automobil- oder Musik-Magazin. Das zeigt, dass du deine Freizeitbeschäftigungen auch ernst nimmst und dich auf dem Laufenden hältst
  • Du kannst auch den Namen deines Lieblingsjournalisten oder -kolumnisten in einer Wochenzeitung nennen: Das vermittelt ein klareres Bild deiner bevorzugten Themen und Herangehensweisen
Don‘ts:
  • Namedropping, um Eindruck zu machen. Denn wenn dann die Rückfrage kommt: «Ach ja, wie fanden Sie den Artikel zu ‚Fracking‘ in der letzten Ausgabe der NZZ?» und du ins Stammeln gerätst, wird es peinlich
  • Sagen, dass du eigentlich gar nichts liest – oder gleich eine ganze Liste aufzusagen. Nenn lieber 2-3 ausgewählte Beispiele und begründe sie kurz.

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Wie hältst du dich auf dem Laufenden? Interessierst du dich für das aktuelle Weltgeschehen? Der Recruiter will so herausfinden, ob und wie du dich in deiner Freizeit weiterbildest und welche Interessen du verfolgst. Auch lassen sich so Rückschlüsse auf deine Allgemeinbildung und deine Einstellung ziehen.

Wir meinen:

Antworte wahrheitsgemäss, aber wohlüberlegt. Du solltest ein paar Beispiele konkreter Zeitungen und Zeitschriften, Redakteure oder Themenschwerpunkte parat haben. Vermittle dem Recruiter, dass du belesen und informiert bist, aber verlier dich nicht in Namedropping.