Welcher Mensch in Ihrem Leben hat Sie am meisten verändert?
Besonders, wenn du dich auf einen Job in der Politik oder bei einer sozialpolitischen Organisation bewirbst, solltest du dich auf diese Frage einst...
- 14. Oktober 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Max

Besonders, wenn du dich auf einen Job in der Politik oder bei einer sozialpolitischen Organisation bewirbst, solltest du dich auf diese Frage einstellen. Niemand ist einfach so, wie er ist: Ob es deine Mutter, ein Freund oder eine berühmte Persönlichkeit der Weltgeschichte ist – irgendjemand hat dich sicher entscheidend geprägt.
Andere Formulierungen:
- Wer hatte in Ihrem Leben den grössten Einfluss auf Sie?
- Wer inspiriert Sie?
- Wer ist ihr Held? Wer ist ihr Vorbild?
Vorbereitung auf diese Frage:
Mach dir Gedanken darüber, wer dich in einem bisherigen Leben stark beeinflusst oder inspiriert hat und welche Eigenschaften und Fähigkeiten du an dieser Person besonders schätzt. Im Optimalfall passt diese Person bzw. ihre Art der Inspiration natürlich in irgendeiner Weise zum Job und zur Unternehmenskultur – die Hauptsache ist aber, dass du ein authentisches Beispiel wählst. Charakteristika, die von den meisten Recruitern geschätzt werden, sind beispielsweise Kommunikationsfähigkeit, Führungskompetenz, Kreativität, Ehrlichkeit und Engagement.
Dos:
- Wähl eine ehrliche Antwort. Du wirst kaum überzeugen können, wenn du nur eine «Standard-Berühmtheit» gewählt hast, von der du glaubst, dass du mit ihr einen guten Eindruck machst
- Benutze keine Plattitüden, sondern plakative Beschreibungen und konkrete Beispiele, um deinem Gegenüber ein facettenreiches Bild zu vermitteln
- Eine recht sichere Variante: Wähle eine Person, die der Recruiter nicht kennt, zum Beispiel ein Familienmitglied, einen Lehrer, Freund oder ein Gemeindemitglied aus der Kirche oder einer anderen Organisation. So kannst du vermeiden, dass der Recruiter voreingenommen gegenüber deinem Vorbild ist (siehe Don’ts)
«Eins meiner grössten Vorbilder ist mein Onkel: Ihm wurden über viele Jahre dauernd Steine in den Weg gelegt – in Form von Schicksalsschlägen wie wirtschaftlichen Problemen –, aber er hat nie seinen Kampfgeist und vor allem nie seinen Humor verloren. Trotz aller Schwierigkeiten war er immer da und hatte ein offenes Ohr – ich habe schon früh entschieden, dass ich mir das auch unter allen Umständen bewahren will.»
Don‘ts:
- Sei besonders vorsichtig, wenn du einen Star, einen Politiker oder eine andere potenziell kontroverse Figur wählst: Der Recruiter könnte durch Berichterstattungen oder eigene Präferenzen der Person gegenüber negativ eingestellt sein.
- Wähle auch lieber keine Berühmtheit, die wahrscheinlich schon 100 Bewerber vor dir gewählt haben – so inspirierend etwa Gandhi, Mandela oder Mutter Theresa auch sein mögen. Denn Standard-Antworten sind wie immer im Vorstellungsgespräch auch hier keine gute Idee. Bedenke ausserdem: Es geht hier um eine Person, die tatsächlich dein alltägliches Verhalten beeinflusst (hat) und ist nicht nur eine bewundernswerte Figur in der Ferne.
«Ich finde ja Hilary Clinton ganz toll. Dass sie es als Frau so weit gebracht hat, und das nach der schlimmen Affäre ihres Mannes – Respekt!»
Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:
Der Recruiter will sich hier ein genaueres Bild von deiner Persönlichkeit und deiner Einstellung, deinem Charakter und deinem Wertesystem machen. Indem du ihm von einer Person erzählst, die dich besonders geprägt hat, kann er diesbezüglich mehr erfahren als über die Eigenschaften, die du in deinem Bewerbungsschreiben aufgelistet hast.
Wir meinen:
Eine etwas knifflige Frage, die am besten mit Ehrlichkeit und Sorgfalt beantwortet wird. Bleib auf jeden Fall authentisch, sonst wird dir der Recruiter deine Geschichte nicht abnehmen, sondern vermuten, dass du ihn nur mit einer Standardantwort beeindrucken willst. Verwende konkrete, bildreiche Beispiele, um dein Vorbild zu beschreiben, zeig Begeisterung und du wirst diese Frage locker meistern!