4 häufige Tipps für die Jobsuche, die du besser ignorieren solltest
«Glaub nicht alles, was du liest» ist einer der besten Tipps, die man immer wieder liest. Das gilt auch für die Jobsuche. Auch oder gerade die Rats...
- 3. September 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Max

«Glaub nicht alles, was du liest» ist einer der besten Tipps, die man immer wieder liest. Das gilt auch für die Jobsuche. Auch oder gerade die Ratschläge, die immer wieder auf dich einprasseln, sind nicht unbedingt gut – unter anderem, weil viele von ihnen schlicht veraltet sind. Ein Nachteil davon, dass das Internet nicht vergisst. Diese 4 häufigen Tipps wirfst du besser direkt in die Tonne.
1. Bewirb dich auf so viele Jobs wie möglich
Auf den ersten Blick klingt das Prinzip «Je mehr Optionen, desto höher die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg» logisch. Bei der Jobsuche ist es allerdings eine Milchmädchenrechnung. Denn was bringt es dir, wenn du dich nur der Masse wegen auf Stellen bewirbst, für die du dich nicht wirklich interessierst oder für die du nicht qualifiziert bist? Vielleicht ein wenig Routine im Bewerbungsprozess, aber in erster Linie verschwendete Zeit.
Nutz diese lieber, um die Stellenbeschreibungen genau zu studieren und dich über das Unternehmen zu informieren, bevor du dich bewirbst. Und vor allem, um die Jobs zu finden, die wirklich zu dir passen und auf sie zugeschnittene Killerbewerbungen zu schreiben!
2. Spick deine Bewerbung mit Keywords
Eine der grössten Herausforderungen deiner Bewerbung ist es, dass diese deinem zukünftigen Arbeitgeber auch ins Auge fällt und nicht unmittelbar im Papierkorb landet. Eine übliche Empfehlung ist daher, möglichst viele aussagekräftige Schlagworte zu verwenden – ähnlich wie bei der Suchmaschinenoptimierung war das zwar irgendwann mal zielführend, wirkt sich heute aber eher nachteilig aus.
Denn die bekannten, auf den ersten Blick toll klingenden Keywords wie «flexibel», «lösungsorientiert», «kreativ», «proaktiv», «dynamisch» usw. sind so überstrapaziert, dass sie inzwischen nichtssagend geworden sind. Stattdessen solltest du deutlich aufzeigen, welche Skills du dir in welchen Projekten angeeignet hast, was du in deinem letzten Job oder Praktikum erreichen oder umsetzen konntest und wie genau du dich in deinem neuen Job einbringen willst.
3. Bereite dich so intensiv wie möglich vor
Selbstverständlich willst du nicht zu den Bewerbern gehören, die im Vorstellungsgespräch erst mal fragen, was das Unternehmen eigentlich macht. Du musst dich absolut informieren und über den Betrieb bescheid wissen – mehr aber auch nicht.
Musterantworten auf häufige Fragen vor dem Spiegel einzustudieren, gehört nicht dazu! Arbeitgeber suchen Mitarbeiter, die sich durch Authentizität, Offenheit und ein gesundes Selbstbewusstsein auszeichnen. Wenn du nicht auf jede Frage wie aus der Pistole geschossen antwortest, ist das absolut kein Nachteil: Wenn dein Gesprächspartner sieht, dass du nachdenkst, spontan bist und du ihn an deinen Gedankengängen und deiner Denkweise teilhaben lässt, ist das tausend Mal besser, als wenn du Texte aus dem Bewerbungsratgeber aufsagst! Vergiss nie, dass ein Gespräch ein Dialog ist und keine Prüfungssituation.
4. Stell deine Schwächen als Stärken dar
Die klassischen «Schwächen», die ganz offensichtlich nur verkleidete Stärken sind (ganz vorne dabei: «Ich bin sehr perfektionistisch»), locken keinen Recruiter mehr hinterm Ofen hervor. Die Frage nach deinen Schwächen ist ernst gemeint, also antworte auch ehrlich darauf. Niemand erwartet von dir, dass du keine hast – ganz im Gegenteil: Wenn dir nichts einfällt, machst du dich eher suspekt.
Der Personaler will sehen, ob du eine gesunde Selbsteinschätzung hast, zu deinen Schwächen stehst und wie du mit ihnen umgehst. Wie war noch gleich dieser eine gute Spruch, den man ständig liest? Ehrlich währt am längsten.