Inside HR: Was du über die Personalabteilung wissen musst
Viele sehen die Personalabteilung als eine Art Türsteher des Unternehmens: Ist man einmal an ihnen vorbei und im Laden drin, müssen sie einen nicht...
- 11. November 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Max

Viele sehen die Personalabteilung als eine Art Türsteher des Unternehmens: Ist man einmal an ihnen vorbei und im Laden drin, müssen sie einen nicht weiter interessieren. Ein grober Fehler! HR ist und bleibt wichtig für dich – auch nach deiner Einstellung.
Lohn, Beförderungen, interne Ausschreibungen und viele weitere grosse und kleine Entscheidungen, die deine Karriere beeinflussen, werden ganz oder zum Teil in der HR-Abteilung getroffen. Es kann also ausschlaggebend sein, welchen Ruf du dort geniesst. Was du wissen solltest, um die goldene Mitte zwischen Unsympath und Schleimer zu treffen.
1. Absolute Gleichheit existiert nicht
Niemand wurde grundlos eingestellt; jeder Mitarbeiter stiftet auf seine Art und Weise Mehrwert für die Firma. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Mehrwert von den einen mehr wert ist als der der anderen. Besonders in grossen Unternehmen ist es nicht unüblich, dass Mitarbeiter Kategorien zugeordnet werden. Je nachdem, wie dein Wert und dein Potenzial eingeschätzt werden, können auch deine Entwicklungsmöglichkeiten, Beförderungen und Gehaltserhöhungen mehr oder weniger zu deinen Gunsten ausfallen.
2. Kein Eindruck ist fast so schlecht wie ein schlechter
Wenn es darum geht, einen guten Eindruck zu hinterlassen, denkt man erst mal an den direkten Vorgesetzten – und das ist auch richtig so. Aber auch der Eindruck, der im HR von dir vorherrscht, ist nicht zu unterschätzen. Wenn im Personalbüro über die Neubesetzung einer gerade frei gewordenen Stelle diskutiert wird oder entschieden werden muss, wer zur Tagung nach Brüssel fliegt, kann es nur zu deinem Nachteil sein, wenn keiner der Personaler dich auf dem Schirm hat.
Bist du allerdings als unpünktlich, mies gelaunt und faul bekannt, wird auch nicht zuerst dein Name fallen, wenn eine Beförderung zu vergeben ist. Sei also präsent und freundlich: Lächelnd grüssen, einen netten Small Talk an der Kaffeemaschine halten und bei Gelegenheit ruhig auch mal ein paar Sätze mehr austauschen und du bist im Spiel!
3. Rede, aber rede nicht zu viel
Um beim Thema Unterhaltung zu bleiben: Klar, je enger du mit den Personalern bist und je mehr ihr euch unterhaltet, desto sicherer kannst du sein, dass sie dich im Fall der Fälle berücksichtigen. Trotzdem solltest du aufpassen, wenn du dich warm geredet hast. Wenn du beim Quatschen die Kontrolle verlierst und dir die ein oder andere brisante und/oder persönliche Sache rausrutscht (besonders wenn es sich um Kritik oder gar Lästereien handelt), kannst du dir damit selbst ins Bein schiessen: Nicht nur, weil es negativ auf deinen Ruf abfärben kann, sondern auch weil du immer damit rechnen musst, dass es bei deinem Vorgesetzten landet. Und das hat nichts damit zu tun, dass Personaler ihren Kollegen in den Rücken fallen, sondern hiermit:
4. HR arbeitet genauso für das Unternehmen wie du
Personaler haben keinen leichten Job: Auf der einen Seite ist es ihre Aufgabe (und in aller Regel auch ihr Wunsch), die Angestellten zu unterstützen und ihnen zufriedenstellende Konditionen zu bieten, auf der anderen Seite werden sie ebenso wie du vom Unternehmen bezahlt und arbeiten in seinem Sinne. Behalt das unbedingt im Hinterkopf, wenn du das nächste Mal den Drang verspürst, dich lauthals über gewisse Umstände in der Firma zu beschweren.
5. Personaler sind auch nur Menschen
«Warum ist der Lohn noch nicht auf meinem Konto?», «Wann kommt endlich der neue Praktikant?», «Was ist denn jetzt mit meinem Urlaubsantrag?» und viele, viele weitere Anfragen, Beschwerden und Bitten jeglicher Art prasseln Tag für Tag auf die Personalabteilung ein. Und auch, wenn dein Urlaubsantrag ja eigentlich nur einen Stempel und eine Unterschrift braucht: Versuch, etwas Verständnis zu zeigen und dich bei deinen Nachfragen nicht im Ton zu vergreifen. Viele Prozesse sind komplizierter und langwieriger als man denkt – und das nervt die Personaler oft nicht weniger als die Mitarbeiter. Vergiss nie, dass sie auch einen stressigen Job haben – und dass dieser nicht darin besteht, dir das Leben schwer zu machen.