Mit diesen Verhaltensweisen stehst du dir selbst im Weg

Lernen ist anstrengend. Etwas (vorsätzlich) verlernen ist noch anstrengender. Aber mindestens ebenso wichtig wie hilfreiche neue Dinge zu lernen, i...

  • 25. September 2020
  • 4 Min. Lesezeit
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Lernen ist anstrengend. Etwas (vorsätzlich) verlernen ist noch anstrengender. Aber mindestens ebenso wichtig wie hilfreiche neue Dinge zu lernen, ist es, mit alten Dingen, die dich bremsen oder anderweitig nachteilig für sich sind, aufzuhören.

Das Knifflige an der Sache: Die meisten Verhaltensmuster hat man sich über Jahre angeeignet, sie haben sich regelrecht ins Hirn gefressen und sich gemütlich eingenistet; sie sind zu Automatismen geworden. Nicht leicht, die wieder loszuwerden.

Der erste Schritt auf dem Weg zur (Ver)Besserung ist, sich die schädlichen Verhaltensweisen bewusst zu machen. Welche stehen dir, deiner Karriere und deinem Erfolg denn nun im Weg? Diese hier zum Beispiel.

Seine Gedanken für sich behalten

Sich innerlich aufregen, aber kein Wort sagen – weil es «ja sowieso nichts bringt», man sich «das ja hätte denken können» oder weil man einfach nicht in Stimmung für Diskussionen ist. Viele haben das Nicht-Aussprechen regelrecht perfektioniert. Dabei sind sich die meisten der Nachteile durchaus bewusst: Zuallererst ist es für das eigene Befinden nicht gut, wenn sich ständig negative Emotionen anstauen. Aber auch das Teamgefühl und die Zusammenarbeit leiden massiv, wenn die Kommunikation fehlt.

Auch wenn es zunächst unangenehm ist, Kritik zu äussern: Ohne sie wird sich nun mal nichts ändern. Andere können dir eben nicht hinter die Stirn sehen; du kannst nicht davon ausgehen, dass jeder so denkt wie du. Und selbst wenn: Wenn alle den Mund halten, wirst du es nie herausfinden.

Bloss keine Fehler machen

Viele halten sich konsequent an das gute alte Sprichwort «Wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt.» Doof nur, dass dies der mit Abstand beste Weg ist, um Erfolg zu verhindern.

Niemand hat Spass daran, Fehler zu machen. Aber sie passieren eben und sind in aller Regel kein Weltuntergang. Die panische Angst vor Fehlern hingegen kann einen regelrecht lähmen und führt zu nichts ausser Stillstand.

Es erfordert einiges an Arbeit und Geduld, aus diesem Muster auszubrechen und wirklich zu verstehen, dass Fehler okay sind und einen weder zu einem schlechteren Menschen noch zu einem Versager machen. Ausserdem: Die meisten Fehler macht man nur ein Mal. Ist einer passiert, musst du also keine Angst mehr vor ihm haben!

Andere zufrieden stellen

Seit wann ist es denn schlimm, anderen etwas Gutes zu tun? Und das ist ja nicht mal alles: Es wirkt sich doch auch positiv auf die eigene Stimmung aus, wenn man andere glücklich macht!

Genau das ist der Punkt: Dem Bedürfnis, andere Menschen zufriedenstellen zu müssen, liegt meist die Angst zugrunde, nicht gut genug zu sein und abgelehnt zu werden. Das Zufriedenstellen erzeugt ein Gefühl von Sicherheit und Bestätigung. Das Problem liegt auf der Hand: Wer immer nur dieser Bestätigung hinterherläuft, vernachlässigt seine eigenen Bedürfnisse und Ziele. Es gilt also, eine gesunde Balance zu finden und sich nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig auf andere zu konzentrieren.

Schwammige Grenzen setzen

Vom Praktikanten bis zur Managerebene gibt es viele, viele Menschen, die Probleme damit haben, klare Grenzen zu ziehen – besonders im Berufsleben. Sie haben das Gefühl, unhöflich zu sein, wenn sie «Nein» sagen: ein grober Fehler. Denn tatsächlich ist das höfliche «Nein» die dringend notwendige Basis für Erfolg im Job. Sieh es mal so: Jedes gut platzierte «Nein» zu einer unwichtigen Anfrage ist ein «Ja» für dich und deine «richtige» Arbeit.

Ausserdem ist es innerhalb eines Unternehmens oder eines Teams unerlässlich, dass jeder weiss, was in seinem Aufgabenbereich liegt und was nicht. Wenn diese Klarheit nicht gegeben ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Chaos ausbricht.

Überdramatisieren

Manchmal reicht ein kleines negatives Ereignis, um eine gigantische Pessimismus-Lawine auszulösen. Plötzlich ist alles Mist, deine ganze Arbeit ist sowieso umsonst, und überhaupt fragst du dich, was du hier eigentlich machst, wenn sowieso nichts klappt.

Das ist eines der fiesesten und leider auch eines der hartnäckigsten Verhaltens- bzw. Denkmuster. Versuch, deine Gedankengänge bewusst nachzuvollziehen und so zu kontrollieren.

Ein Kunde hat dein Angebot abgelehnt und wünscht, dass du es nochmal überarbeitest. Das ist ärgerlich, keine Frage. Aber ist es wirklich notwendig, jetzt gleich das ganze Projekt infrage zu stellen und an deiner Eignung für den Job zu zweifeln? Oder bist du gerade nur wieder in deiner gelernten Abwärtsspirale?

Mach dir immer wieder klar, dass die negative Situation nichts mit dir als Person zu tun hat und gar nicht die Auswirkung haben kann, dass alles andere jetzt auch schlecht ist. Es ist alles nur in deinem Kopf! Sag dir das, bis du es wirklich verinnerlicht hast – dann kannst du das Negativdenken durchbrechen.