So hältst du dein Gehirn in Topform

Der Wecker klingelt montags bis freitags zur selben Zeit, die Mittagspause ist auch immer in einem recht kleinen Fenster, und selbst im abwechslung...

  • 3. April 2020
  • 4 Min. Lesezeit
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Der Wecker klingelt montags bis freitags zur selben Zeit, die Mittagspause ist auch immer in einem recht kleinen Fenster, und selbst im abwechslungsreichsten Job kehren ähnliche Aufgaben naturgemäss immer wieder. Kein Wunder, wenn das Gehirn irgendwann träge wird und die Leistung nachlässt.

Den Alltag kann man nun nicht einfach so abstellen. Es gilt also, andere Wege zu finden, das Gehirn so zu fordern, dass es leistungsfähig bleibt – und das am besten jenseits von Gehirnjogging- oder Quiz-Apps.

Wer zu wenig schläft, spart an der falschen Stelle

Besonders wenn man einen stressigen und/oder verantwortungsvollen Job hat, ist die Gefahr gross, die ersten Abstriche beim Schlaf zu machen – hier ist schliesslich schnell die ein oder andere Stunde eingespart. Ein grosser Fehler, denn nur wer genug Schlaf bekommt, kann das am Tag Erlebte verarbeiten und neue Dinge speichern, so dass sie auch in Zukunft abrufbar sind (ja, wir lernen jeden Tag, selbst wenn es uns nicht bewusst ist).

Im Umkehrschluss heisst das: Wer nicht genug schläft, erreicht irgendwann eine Art «Wissensplateau» und die Gehirnleistung nimmt automatisch ab. Die Antwort auf die alte Frage, wie viel Schlaf denn nun genug sei, ist dabei individuell. In der Regel sind es bei Erwachsenen um die sieben Stunden pro Tag bzw. Nacht – deine persönliche Wohlfühlzeit findest du am besten selbst heraus. In jedem Fall gilt aber: Willst du dauerhaft deine Topform behalten, solltest du deine Nachtruhe ganz weit oben auf die Prio-Liste setzen.

Essen ist nicht gleich Essen

Alkohol, Kaffee, Süssigkeiten oder Fast Food: Jedes Kind könnte eine ganze Liste ungesunder Lebensmittel aufzählen, ohne lange nachzudenken. Aber wie sieht es mit gesunden Dingen aus, welche die Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen?

Eisenhaltige Lebensmittel wie dunkles Fleisch, Spinat oder Eier fördern (natürlich wie immer in gesundem Mass) nachweislich die Konzentrationsfähigkeit. Cerealien und Nüsse, die Vitamin B1 enthalten, unterstützen die Denkleistung. Antioxidantien, die besonders in Beeren (z. B. Blaubeeren oder Acai) enthalten sind, wirken dem gefürchteten Blackout entgegen und die u.a. in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren stärken das Immunsystem und heben die Stimmung. Starte den Tag mit einem gesunden Frühstück (ohne Energie kann dein Gehirn unmöglich auf Touren kommen), trink genug Wasser und achte auf eine ausgewogene Ernährung – du wirst merken, wie sehr sich dies auf deine Gehirnleistung auswirkt.

In Bewegung bleiben

Ja, du hast es schon tausend Mal gehört. Ja, es ist hart, sich vor oder nach einem langen Arbeitstag auch noch körperlich zu verausgaben. Und ja, Couch und Bett sind ganz tolle Alternativen und machen es einem nicht leichter. Doch es ist und bleibt eine Tatsache, dass man seinen Allerwertesten nun mal zum Sport bewegen muss, wenn man Körper und Geist fit halten will – ganz besonders, wenn man den ganzen Tag in einem Bürostuhl verbringt.

Studien haben gezeigt, dass Cardiotraining einen unmittelbar positiven Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten hat und zudem die motorischen und verbalen Fähigkeiten stärkt. Zudem kann Sport im Allgemeinen dabei helfen, Burnout, Depressionen und Angststörungen entgegenzuwirken und vorzubeugen. Für dein Gehirn ist Betätigung an der frischen Luft dabei besonders effektiv – selbst wenn es nur ein wenig ist. Park dein Auto also doch für den Start etwas weiter weg und geh ein Stückchen bis zum Büro, steig eine Haltestelle früher aus oder nimm mal das Fahrrad.

Die Routine gezielt durchbrechen

Wie eingangs schon erwähnt, sind Trott und Routine die grossen Feinde der Denkleistung. Und sie stellen sich nur allzu leicht ein, was ganz normal ist. Schliesslich geben sie ein Gefühl von Sicherheit und vereinfachen den Tagesablauf – eben genau weil man immer wiederkehrende Dinge automatisch macht, anstatt ständig über alles nachdenken zu müssen.

Der Nachteil: Wer zu stark an gewissen Mustern festhält, dem fällt es immer schwerer, auch mal über den Tellerrand zu schauen und andere Perspektiven anzunehmen. Dem Trott kann man schon mit ganz einfachen Mitteln etwas Einhalt gebieten – etwa, indem man sich mal eine andere Musikrichtung anhört oder etwas Neues in der Freizeit ausprobiert (selbst wenn es nur der Nachhauseweg ist).

Darüber hinaus solltest du dir aber auch regelmässig (versuch es zum Beispiel wöchentlich) neue «echte» Herausforderungen suchen, die dich persönlich und/oder mental fordern. Was genau das sein kann, hängt mal wieder von der Person ab. Wichtig ist, dass du deine eigene Komfortzone verlässt!

Nimm’s nicht so ernst Egal wie verantwortungsvoll der Job oder wie wichtig und anspruchsvoll das Projekt: Verlier bloss nie deinen Humor! Jemand, der gern lacht und nicht immer alles bierernst nimmt, ist kreativer, vielseitiger und weniger anfällig für psychische Probleme. Und nicht zuletzt macht die Arbeit mit einer guten Portion Humor mehr Spass – und unter dieser Voraussetzung denkt es sich ohnehin besser.