Wie gehen Sie mit Stress um?

Ganz egal, in welchem Job oder in welcher Branche: Am Thema Zeitdruck kommt man als Arbeitnehmer einfach nicht vorbei. Doch obwohl ihn alle haben, ...

  • 9. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Ganz egal, in welchem Job oder in welcher Branche: Am Thema Zeitdruck kommt man als Arbeitnehmer einfach nicht vorbei. Doch obwohl ihn alle haben, gehen alle auf andere Art mit ihm um. Vor deinem Bewerbungsgespräch solltest du dir über deinen persönlichen Umgang mit Stress schon einmal Gedanken gemacht haben.

Vorbereitung auf diese Frage:

  1. Ruf dir die letzte richtig stressige Situation ins Gedächtnis, in der du warst;
  2. Analysiere, wie du auf Stress reagierst: Machst du dein ganzes Umfeld verrückt? Wirst du innerlich panisch, lässt es dir aber nicht anmerken? Oder prallt Stress einfach an dir ab?
  3. Wie bist du in der Vergangenheit mit Stresssituationen umgegangen? Was zeichnet dein Verhalten aus? Bist du nur noch auf Adrenalin und versuchst alles zu kontrollieren? Holst du dir Hilfe ran und verteilst Teilaufgaben sinnvoll? Verlierst du den Überblick?

Dos:

Natürlich solltest du dich bei jeder Bewerbung als einigermassen stressresistent präsentieren – wie sehr, hängt vom jeweiligen Job und deinem tatsächlichen Umgang mit Stress ab.

Denk dran, dass du immer nur so überzeugend bist wie die Beispiele, die du anbringst. Und die sind bei dieser Frage nicht allzu schwer zu finden, denn sie müssen nicht aus dem Berufsleben stammen. Du hast während des Studiums gekellnert? Führst Regie in der Theatergruppe? Oder hast fünf jüngere Geschwister? Alles super Beispiele, um deinen Umgang mit Stress zu veranschaulichen!

«Während des Studium habe ich am Wochenende in einem Restaurant gearbeitet, da wurde es besonders am Abend stressig: Man musste immer mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf haben, und das bei hoher Lautstärke und ständigen Unterbrechungen. In solchen Situationen muss man einfach einen kühlen Kopf bewahren, indem man Unwichtiges ausblendet, sich alles notiert und sich wirklich aufs Wichtige konzentriert.»

Don'ts:

Regel Nummer 1: Sag auf keinen Fall, dass du mit Stress nicht umgehen kannst.

«Manchmal verliere ich den Überblick, wenn es zu stressig wird. Dann brauche ich eine Weile, bis ich mich wieder sammeln kann.» Das klingt nicht, als könne man sich auf dich verlassen, wenn die Zeit bis zur Deadline knapp wird – sondern eher so, als würde die Arbeit an den Kollegen hängenbleiben, während du dich «sammelst».

Regel Nummer 2: Plumpe, unkommentierte Aussagen wie «Ich kann mit Stress gut umgehen» oder «Stress ist überhaupt kein Problem für mich» sind nicht genug. Ohne Erklärung wirkt deine Aussage unglaubwürdig – eben so, als würdest du nur sagen, was der Recruiter hören will.

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Es gibt fast so viele Arten, mit Stress umzugehen, wie es Menschen gibt. Für einen Arbeitgeber ist es absolut wichtig, einschätzen zu können, wie sich ein neuer Mitarbeiter unter Zeitdruck verhalten wird – besonders, wenn diese Situationen im Unternehmen häufiger aufkommen. Ist der Kandidat eine typische Stresspersönlichkeit mit Kontrollzwang, die nicht delegieren kann? Reagiert er zunächst mit einer Schocklähmung? Oder hat er in der Vergangenheit eine Strategie zur Stressbewältigung entwickelt?

Wir meinen:

Der Umgang mit Stress ist sehr individuell: Um bei dieser Frage Eindruck zu schinden, musst du dem Recruiter deine ganz persönliche Taktik nahebringen – die über langweilige Klassiker wie «Ich schreibe mir eine To Do-Liste» natürlich hinausgehen.