Im Büro ist’s am schönsten? Warum Home Office überbewertet ist
Gemütlich im Pyjama zwischen Schreibtisch, Couch und Küche hin und her schlurfen und neben der Arbeit noch genug Zeit für Erledigungen, Haustiere u...
- 17. Juni 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Max

Gemütlich im Pyjama zwischen Schreibtisch, Couch und Küche hin und her schlurfen und neben der Arbeit noch genug Zeit für Erledigungen, Haustiere und private Termine haben: Für viele Menschen ist die Möglichkeit des Home Office DAS Benefit schlechthin.{:.intro-text}
Dem Satz «Ich arbeite (heute) lieber von zuhause aus» schlägt schon lang keine Skepsis mehr entgegen – eher ein neidisches «Ach, ich wünschte mein Chef würde das auch erlauben.» Aber bei allen offensichtlichen Vorteilen wollen wir hier mal eine Lanze für das gute, alte Büro brechen. Denn es gibt durchaus einige Pluspunkte, die das Arbeiten im Büro (zumindest in Teilzeit) dem Home Office voraus hat.
Bessere Arbeitsmöglichkeiten
Je nachdem, wie weit man es karrieretechnisch und finanziell schon geschafft hat, kann man natürlich einen Raum zum eigens dafür ausgestatteten Arbeitszimmer machen. Aber als Student oder Junior arrangiert man sich meist eher (noch) mit Laptop auf dem Schoss oder Küchentisch und allen Dokumenten und Notizen um einen herum verteilt, wo gerade ein freies Plätzchen ist. Dahingehend ist es im Büro meistens angenehmer: Grosse Schreibtische, bequeme Drehstühle, extra Monitore, ordentliche Ablagemöglichkeiten – und nicht selten kostenloser, guter Kaffee. Je strukturierter die Umgebung, desto effektiver kann man in der Regel auch seine Arbeit erledigen.
Soziale Kontakte
Kollegen werden oft auch zu Freunden oder zumindest guten Bekannten, mit denen man gern (Frei)Zeit verbringt. Ob gemeinsame Kaffee- oder Mittagspause, spontane Geburtstagsparty nach Feierabend oder gemeinsames Workout: Schade, wenn man das alles verpasst, indem man dem Büro fernbleibt. Denn je mehr Spass man beim Arbeiten hat, desto produktiver ist man auch! Und nicht nur Spass – auch gegenseitige Unterstützung bei privaten oder beruflichen Angelegenheiten ist ein wichtiger Bonus. Klar, man kann sich auch per Mail oder Chat austauschen – aber die Kollegen face to face zu sehen, ist dann doch nochmal etwas anderes. Auch wenn man Wert auf ein ruhiges Umfeld legt – dauerhaft mit seinem Rechner allein zu sein, tut niemandem gut.
Fit bleiben
Vielleicht gehörst du zu den echten Hobbysportlern und unterbrichst das Arbeiten im Home Office mit einer Joggingrunde oder einem Abstecher ins Fitnessstudio. Aber für alle, die es mit Sport nicht ganz so haben (und wir alle wissen, dass das auf sehr viele zutrifft), besteht im Home Office die Gefahr, zur Couchpotato zu werden. Der Weg zum Kühlschrank allein reicht nämlich leider nicht aus, um in Form zu bleiben. Mit dem Fahrrad ins Büro zu fahren oder zehn Minuten zur Bahn zu laufen, ist dagegen schon mal ein guter Anfang. Und selbst im Büro bewegt man sich mehr als zu Hause: Mal eben eine Etage tiefer zur Grafikabteilung oder zur Kaffeemaschine laufen – all diese kleinen Dinge halten einen körperlich und auch geistig fit.
Feierabend ist Feierabend
Im Home Office verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit naturgemäss ziemlich schnell – und die oft zitierte und ebenso wichtige Work-Life-Balance gerät ins Wanken. Klare Grenzen sind hier besonders wichtig. Ganz besonders, abends keine Mails mehr zu checken und sich in die Gefahrenzone des «Ach, das kann ich ja schnell noch erledigen» zu begeben. Wenn du im Büro arbeitest, ist es wesentlich einfacher, abends einen klaren Schlussstrich zu ziehen und sich erst am nächsten Morgen wieder mit der Arbeit zu beschäftigen. So sind die Stunden dazwischen garantiert das, was sie sein sollen: Freizeit. Selbst wenn du die Möglichkeit hast, im Home Office zu arbeiten, leg zwischendurch ruhig mal einen «klassischen» Bürotag ein. Du siehst, er hat seine Vorteile – und ausserdem wirst du es anschliessend wieder deutlich mehr zu schätzen wissen, wenn du wieder gemütlich zuhause in Jogginghose arbeiten kannst.