Was für ein Auto fahren Sie?

Es gibt viele Eigenschaften von Bewerbern, die für Arbeitgeber relevant sind oder sie zumindest interessieren. Aber seit wann hat das Auto Einfluss...

  • 19. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
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Es gibt viele Eigenschaften von Bewerbern, die für Arbeitgeber relevant sind oder sie zumindest interessieren. Aber seit wann hat das Auto Einfluss auf die Eignung für eine Stelle? Keine Sorge – den hat es nicht. Zumindest nicht direkt. Wie so oft geht es hier weniger um deine Antwort selbst, sondern darum, was du dem Recruiter im Vorstellungsgespräch damit über deine Persönlichkeit verrätst.

Vorbereitung auf diese Frage:

Die Antwort auf diese Frage kann kaum klarer sein und bedarf eigentlich gar keiner Vorbereitung: Entweder du hast kein Auto oder du nennst das Modell, fertig. Überleg dir aber, ob es auf deine Antwort Nachfragen geben könnte und du deine Wahl begründen musst: Ein Top Manager, der jeden Tag 20 Kilometer Rad fährt oder ein Praktikant mit Lamborghini zum Beispiel wird sicher das Interesse des Recruiters erregen.

Dos:

Natürlich sollst du ehrlich antworten: Du fährst, was du fährst und wirst das voraussichtlich auch noch eine Weile tun. Wenn dein fahrbarer Untersatz allerdings nicht zum Unternehmen oder seiner Philosophie passt, ist ein Blick in die Zukunft eine gute Idee.

Wenn du dich bei einem Automobilhersteller bewirbst, bietet es sich an, nicht nur «gar keins, ich fahre Rad» zu antworten, sondern anzufügen, für welche Autos du dich interessierst, welches Modell du gerne fahren würdest und warum, und dass du beispielsweise noch darauf sparst, weil du Wert auf die Ausstattung legst.

Werden die Themen Umwelt und erneuerbare Energien in der Firma gross geschrieben, brauchst du eine gute Erklärung, wenn du mit einem spritfressenden Geländewagen durch die Stadt fährst. In diesem Fall wäre es eine gute Idee, etwa dein Interesse für Elektro- oder Hybridautos zu bekunden – auch hier idealerweise mit der Absicht, bald umsteigen zu wollen.

Don’ts:

Solltest du ein totaler Autonarr sein und den Porsche fahren, auf den du seit deiner Einschulung gespart hast, kannst und sollst du das natürlich erzählen. Drück dich dabei aber so zurückhaltend aus, dass der Interviewer nicht den Eindruck bekommt, dass du angibst und protzt (das gilt übrigens auch für alle anderen Statussymbole). Verfall auch nicht in ausschweifende Schwärmereien oder Fachsimpeleien.

«Oh, die Frage freut mich sehr. Ich fahre nämlich einen 6er BMW und mir kommt auch nichts Anderes in die Tüte. Ich kann Menschen nicht verstehen, die keine Sportwagen fahren. Ich würde mir im Leben keinen VW anschaffen. Die Karosserie ist einfach viel zu billig gemacht. Schauen Sie sich das nächste Mal das Armaturenbrett eines BMW´s an. Diese....»

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

Sofern du dich nicht bei einem Automobilhersteller bewirbst, ist dem Recruiter das Modell wahrscheinlich eher egal. Es geht vielmehr um die Klasse und vor allem um deinen Umgang mit der Situation. Zudem könnte er bei solchen Fragen auch herausfinden wollen, ob du Hintergrundwissen zum Unternehmen hast. Ist ein bestimmter Automobilhersteller vielleicht Kunde deines zukünftigen Arbeitgebers? Versuch in diesem Fall eine Brücke zum Unternehmen zu schlagen. So wirst du dem Recruiter mit Sicherheit positiv im Gedächtnis bleiben.

Wir meinen:

Häng dich nicht zu lang an dieser Frage auf. Antworte direkt und wahrheitsgemäss, protz nicht und versuch, einen Bezug zum Unternehmen herzustellen – vor allem, wenn dein Auto nicht ganz zu dessen Grundsätzen passt.