Der Traum von der Selbständigkeit: Was du aufgeben musst, um es zu schaffen

Viele haben schon einmal darüber nachgedacht oder wenigstens davon geträumt: Das Angestelltenverhältnis gegen die Selbständigkeit tauschen. Aber so...

  • 6. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Viele haben schon einmal darüber nachgedacht oder wenigstens davon geträumt: Das Angestelltenverhältnis gegen die Selbständigkeit tauschen. Aber so verlockend die Freiheit auch ist, so abschreckend sind für viele die Risiken, die damit einhergehen. Sein eigener Chef sein, seine Ideen und Träume verwirklichen – wenn das alles wäre, würden weitaus mehr junge Menschen den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Aber leider birgt dieser Schritt eben auch Risiken. Man kann nicht damit rechnen, dass sich Erfolg und Reichtum innerhalb weniger Monate einstellen. Davor steht viel Arbeit – und einige Opfer, die man bringen muss.

1. Schlaf

Wenn du zu den Menschen gehörst, für die 5 oder 6 Stunden Nachtruhe erfrischendes Ausschlafen bedeuten: Glückwunsch! Denn regelmässige 8-Stunden-Nächte sind für die meisten Unternehmer utopisch. Mal dauert die Fertigstellung eines Marketingplans bis in die frühen Morgenstunden, mal musst du vor den Hühnern aufstehen, um ein wichtiges Meeting wahrzunehmen. Und dann gibt es noch die schlaflosen Nächte aufgrund von Grübeleien über die Zukunft.

Du wirst daran arbeiten müssen, genug Schlaf zu bekommen, um langfristig fit und leistungsfähig zu bleiben. Dafür wirst du deinen ganz eigenen (sehr flexiblen) Rhythmus finden müssen.

2. Ein geregeltes Einkommen

Sobald du einen Arbeitsvertrag unterschreibst, ist dir dein monatlicher Zahlungseingang sicher. Sobald du ein Unternehmen gründest, hast du keinerlei Garantie mehr, dass es erfolgreich oder profitabel wird. So gut deine Idee und so gross dein Engagement auch sein mag – es spielen immer auch sehr viele externe Faktoren mit, auf die du keinen oder nur sehr bedingt Einfluss hast.

Du musst dir bewusst sein, dass du viel für deinen Erfolg investieren musst – persönlich wie finanziell –, und dass ernsthafte Engpässe nichts Unwahrscheinliches sind.

3. Die Trennung von Privat- und Berufsleben

Einer der grossen Vorteile der 40-Stunden Woche: Es bleiben streng genommen 128 Stunden pro Woche übrig, die nichts mit Arbeit zu tun haben. Mit der Entscheidung für die Selbständigkeit ist das vorbei. Es geht hier immerhin um deinen Traum, dein Unternehmen – und deine Existenz. Das blendet man nicht einfach so ab 18 Uhr aus. Du wirst auch nachts und am Wochenende Anrufe annehmen und E-Mails beantworten. Das ist zwar deine freie Entscheidung und du machst es auch gern, aber das Risiko, dich, deine Gesundheit, deine Freunde und Familie zu vernachlässigen, solltest du nicht unterschätzen. Auf Dauer ist ein gesunder Ausgleich absolut notwendig: Ein Leben, das zu 100% aus Arbeit besteht, ist auch für den geborenen Unternehmer nicht gut.

4. Komfort

Sein eigener Chef zu sein hat nicht nur den Vorteil, dass man sich selbst jede Menge Urlaub genehmigen kann (das kann man zwar machen, nur wird sich das Geschäft dann nicht lange halten). Vielmehr bedeutet es, dass du mehrere Rollen erfüllen und Entscheidungen treffen musst, die dich eigentlich überfordern. Kurz: Deine Komfortzone wird zur No Go Area.

Und was soll diese Auflistung jetzt? Wollen wir dir die Selbständigkeit ausreden? Natürlich nicht. Wenn du die Idee und den Mut hast: Trau dich! Das ist nun mal die notwendige Bedingung für ein erfolgreiches Unternehmen. Du solltest dich nur nicht mit der rosaroten Brille in die Selbständigkeit stürzen sondern dir bewusst machen, dass sie eben mit Verzicht einhergeht – zumindest am Anfang. Wenn du bereit bist, dies als «Investment» einzugehen, bist du auf dem besten Weg. Wir drücken die Daumen.