Was machen Sie, wenn Sie die Stelle nicht bekommen?
Auf den einen Bewerber wirkt diese Frage befremdlich, auf den anderen fast schon deplatziert. Aber es ist nun mal leider eine Tatsache, dass nicht ...
- 12. Oktober 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Max

Auf den einen Bewerber wirkt diese Frage befremdlich, auf den anderen fast schon deplatziert. Aber es ist nun mal leider eine Tatsache, dass nicht jedes Bewerbungsgespräch positiv verläuft. Deshalb ist es wichtig, sich sowohl persönlich mit dieser Frage zu beschäftigen, als auch eine Strategie für die Beantwortung im Bewerbungsgespräch zu finden.
Andere Formulierungen:
- Was tun Sie, wenn wir Sie nicht einstellen?
- Was tun Sie, wenn wir uns für einen anderen Kandidaten entscheiden?
- Wie enttäuscht sind Sie, wenn wir uns nicht für Sie entscheiden?
Vorbereitung auf diese Frage:
Da es sich hier um eine kritische bis hypothetische Frage handelt, solltest du versuchen, mit Freunden oder Verwandten eine derartige Situation zu üben, ehe du ihr in der Realität begegnest – sonst wirst du schnell schnippisch, sarkastisch oder findest gar keine Worte mehr. Setz dich mit Freunden oder Familie an einen Tisch – am besten im Bewerbungsoutfit – und versuch, Antworten auf diese Art Fragen zu finden, bis dich der Klang deiner eigenen Worte überzeugt.
Dos:
Bring hier zum Ausdruck, dass dich eine Absage weder völlig kalt lassen noch deine Welt zum Einsturz bringen würde. Wähle einen Weg dazwischen, der dem Recruiter zeigt, dass du es sehr bedauern würdest, den Job nicht zu bekommen, aber trotzdem nach vorne schauen würdest. Trau dich ruhig durchblicken zu lassen, dass Absagen natürlich immer im Bereich des Möglichen liegen, du aber zuversichtlich bist, dass du keine bekommst. Formuliere deine Antwort im Modus Konjunktiv, denn damit zeigst du zusätzlich, dass du mit einer Absage nicht rechnest.
«Selbstverständlich würde ich es sehr schade finden, wenn ich den Job nicht bekäme. Denn die Position stellt für mich eine tolle Herausforderung in Ihrem Unternehmen da, und ich kann hier auch sehr viel durch meine Berufserfahrung einbringen. Daher denke ich auch, dass ich sehr gut hierher passen würde. Sollte es nicht klappen, dann würde ich versuchen, eine ähnlich herausfordernde und interessante Stelle zu finden.»
Eine Antwort à la «Naja, ich habe mich natürlich auf viele Stellen beworben» solltest du auf diese Frage nicht geben. Das wirkt gleichgültig und überheblich und ein Recruiter weiss sowieso, dass die meisten Bewerber mehrere Eisen im Feuer haben, um ihre Jobchancen zu erhöhen.
«Danke, dass Sie fragen, aber ich habe mich auch woanders beworben und werde einfach so lange weitersuchen, bis ich was habe.»
Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:
Der Recruiter will mit dieser Frage in Erfahrung bringen, ob du in der Lage bist, mit Niederlagen umzugehen, denn diese Fähigkeit ist in fast jeder Jobposition ungemein wichtig. Menschen, die nicht verstehen, mit negativen Gefühlen, wie Enttäuschungen oder Frustration umzugehen, zeigen eine gewisse Unreife und werden von Recruitern eher gemieden. Daneben will er natürlich einschätzen, wie gross dein Interesse an der Stelle wirklich ist.
Wir meinen:
Stell dir an allererster Stelle die Frage, wie du persönlich mit einer Absage umgehen wirst – vor allem, wenn es sich um einen Job handelt, den du unbedingt haben willst. So vermeidest du zum einen, nach einer Absage in ein Loch zu fallen, zum anderen entwickelst du automatisch eine Strategie, die dich zu einer überzeugenden Antwort auf die Frage führt.