Wieviel ist deine Arbeit wirklich wert?

Uns wird immer wieder eingeredet, dass man über Geld nicht spricht – doch spätestens im Bewerbungsgespräch wird dann die Frage nach dem Verdienst a...

  • 12. August 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Uns wird immer wieder eingeredet, dass man über Geld nicht spricht – doch spätestens im Bewerbungsgespräch wird dann die Frage nach dem Verdienst auf den Tisch geworfen. Solltest du nun deine Vorstellungen unterbreiten oder erstmal warten, was dein Gegenüber so anbietet? Egal für was du dich in diesem Moment entscheidest, deinen Marktwert solltest du auf jeden Fall kennen. Wie du den ermittelst, erfährst du jetzt.

Ärmel hochkrempeln und Nachforschungen anstellen

Bevor du deinen persönlichen Wert herausfindest, macht es Sinn sich erstmal über allgemeine Informationen heranzutasten. Stell am besten Google die Frage, was jemand in der Schweiz in der Position XY verdient. Gehaltsvergleiche gibt es online so einige und da kann es nicht schaden auch mal rechts und links zu gucken, wie so der globale Durchschnitt aussieht. Vielleicht würde es sich für dich lohnen, auch Übersee nach einem neuen Job zu schauen. Auch wenn diese Richtwerte einen guten Anhaltspunkt liefern, ist die individuelle Situation doch immer eine andere. Deshalb solltest du unbedingt deine eigenen Stärken und Alleinstellungsmerkmale kennen.

Schätze deine Fähigkeiten realistisch ein

Das Wort «realistisch» ist hierbei elementar. Wie sieht dein persönliches Hintergrundwissen aus? Übertreibe bei deiner Einschätzung nicht, mach dich aber auch nicht kleiner als du bist. Beachte dabei dein/e/n:
• Bildungsgrad
• zusätzliche Weiterbildungen, Kurse, Ausbildungen
• Berufsjahre und Arbeitserfahrungen
• besondere Fähigkeiten, Soft Skills und Wissen, von dem das Unternehmen profitieren kann
• sonstige Leistungen in anderen Bereichen

Wenn du dir über diese Dinge bewusst bist, wird es dir zudem leichter fallen deine Gehaltsvorstellungen zu begründen. Besitzt du besondere Fähigkeiten, dann macht dich das logischerweise zu einem finanziell «wertvolleren» Mitarbeiter und dein potenzieller Chef sollte das ruhig wissen.

Berechne deine Lebenshaltungskosten

Ob du dich nun in einer ländlichen Gegend oder in einer grossen Stadt bewirbst, kann einen immensen Einfluss auf deine Gehaltsforderungen haben. Dabei hat jeder einen anderen Lebensstandard, der erfüllt werden möchte. Kalkuliere deine Forderungen daher realistisch und mit einem nötigen Puffer. Auch hier findet man online Abhilfe und kann die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in seinem Einzugsgebiet berechnen lassen. Solltest du zur Arbeit pendeln wollen, musst zudem auch am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten, dann kannst du diese «erschwerenden» Arbeitsfaktoren auch in deine Gehaltsforderungen einbeziehen.

Zusätzliche Boni berücksichtigen

Du hast also mit den eben genannten Punkten dein mögliches Gehalt eingrenzen können. Die Frage «Wie hoch sollte Ihr Gehalt denn ausfallen?» wird im Jobinterview gestellt und weil du den Betrag immer etwas höher ansetzt, als den Wert, den du eigentlich haben möchtest, stellst du plötzlich fest, dass deine Vorstellungen und die des Interviewers ziemlich voneinander abweichen. Zum Glück heisst es ja «Gehaltsverhandlung» und ihr beide müsst euch eventuell einfach etwas annähern, statt gleich «Adieu» zu sagen. Überlege dir vorher, welche Boni im Gegenzug dein Gehalt etwas nach unten korrigieren könnten. Zusätzliche Urlaubstage, ein Dienstwagen mit Tankkarte oder eine vom Unternehmen finanzierte Mitgliedschaft im Fitnessstudio wären zum Beispiel Optionen. Lass dich in der Verhandlung nur nicht allzu sehr nach unten drücken. Besonders Frauen neigen dazu, schneller klein beizugeben und schlussendlich unterbezahlt aus dem Bewerbungsgespräch zu marschieren. Du hast dir bis zu diesem Zeitpunkt viele Gedanken gemacht, was deine Arbeit wert sein sollte, verramsche deine Fähigkeiten also nicht zu einem minderen Preis. Du bist jeden Penny wert und wenn das Unternehmen das nicht so sieht, dann haben sie dich auch nicht verdient.