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Paradiesische Versprechungen? Wie du Recruiter durchschauen kannst

Abends ein paar Stunden länger bleiben, Fortbildungen und Konferenzen am Wochenende oder den Urlaub kurzfristig verkürzen oder verschieben müssen: ...

  • 19. Juli 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Abends ein paar Stunden länger bleiben, Fortbildungen und Konferenzen am Wochenende oder den Urlaub kurzfristig verkürzen oder verschieben müssen: All das kann einem im Arbeitsalltag schon mal passieren. Auf Dauer entzieht es allerdings ganz schön viel Energie – und die berühmte Work-Life-Balance ist futsch.{:.intro-text}

Manche Unternehmen setzen sich besonders dafür ein, dass ihre Mitarbeiter ausgeglichen und motiviert bleiben: Home Office, Massagen, Teamevents und Unkompliziertheit bei spontanen Terminen sind da gang und gäbe. Wie du herausfinden kannst, ob ein Unternehmen wirklich relaxed ist – und was nur rosarote Versprechungen sind? Verwende im Bewerbungsprozess folgende Strategien!

NUTZE SOCIAL MEDIA

Das Internet eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, so viel ist klar. Es kann auch dazu genutzt werden, um sich vorab schon mal einen Eindruck vom eigenen Wunschunternehmen und dessen Mitarbeitern zu verschaffen. Such dir zum Beispiel von der Unternehmenswebsite ein paar Mitarbeiter aus verschiedenen Hierarchiestufen heraus und verschaffe dir einen kurzen Überblick in ihren Sozialen Medien. Konzentriere dich dabei unter anderem auf folgende Aspekte: Posten die Mitarbeiter Urlaubsfotos und wenn ja, wie regelmässig? Sind Freunde und Familie häufig auf ihren Bildern zu sehen? Klar, Darstellungen in Social Media muss man nicht unbedingt für bare Münze nehmen, aber sie sind durchaus eine gute Anlaufstelle, um sich zu orientieren.

HOLE ERKUNDIGUNGEN EIN

Detaillierter recherchieren kannst du Infos zum Arbeitsalltag, Strukturen, Benefits und möglichen Konfliktthemen, indem du dir Bewertungsplattformen für Unternehmen anschaust oder ehemalige Angestellte kontaktierst. Vielleicht kennst du sogar schon jemanden aus dem (erweiterten) Bekanntenkreis – oder du recherchierst auf Xing oder LinkedIn und schreibst die Personen direkt an. Vielleicht haben sie Interesse daran, ihre Erfahrungen mit dir zu teilen. «Wie empfanden Sie die Stimmung im Team?», «Ist gelegentliches Home Office in Ordnung?» oder «Wird Urlaub problemlos gewährt oder erntet man schiefe Blicke?» – diese und weitere Fragen helfen dir dabei herauszufinden, ob das Unternehmen vor allem funktionierende Roboter sucht – oder sich auch für das Wohl der Mitarbeiter einsetzt.

SCHAU DICH UM

Sobald du eine Einladung zum Bewerbungsgespräch bekommen hast und dieses nicht in einem neutralen Konferenzraum stattfindet: Schau dich ein bisschen (unbemerkt) im Büro deines Gegenübers um, während ihr sprecht. Hat er Familien- und Urlaubsfotos auf seinem Schreibtisch oder Sportpokale im Regal? Das könnte ein Indiz dafür sein, dass Freizeit und Engagement etwas sind, das man im Büro gerne und offen zeigen kann. Auch die Einrichtung der restlichen Räume kann Licht ins Dunkel bringen: Gibt es Sitzgelegenheiten für kurze Auszeiten, Obst und Getränke für alle oder schöne Aufenthaltsräume für den gemeinsamen Lunch? Mach dir bewusst, was dir wichtig ist, um dich im Joballtag wohl zu fühlen – und spiegle das mit deinen Eindrücken aus dem Unternehmen. So kannst du leichter entscheiden, ob die Firma im Falle einer Zusage die richtige Wahl wäre.

STELL DIE RICHTIGEN FRAGEN

Direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, ist keine gute Idee: Fragen nach Urlaubstagen oder zeitlichen Sonderwünschen sollten lieber erst gestellt werden, nachdem man tatsächlich ein Angebot erhalten hat. Sobald es allerdings im ersten Gespräch zu Rückfragen kommt, kannst du es mit indirekten Erkundigungen probieren. Frag den Recruiter zum Beispiel: «Welche Aspekte Ihrer Stelle gefallen Ihnen, abgesehen von Ihren täglichen Aufgaben, am meisten?» oder «Könnten Sie mir noch etwas zur Unternehmenskultur erzählen? Was sind die wichtigsten Werte?». Lies in den Antworten dann auch zwischen den Zeilen: Was bleibt ungesagt und worauf lässt die Wortwahl schliessen? Natürlich musst du nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, aber genaues Zuhören kann sehr hilfreich sein.

Wie es dann wirklich abläuft, weiss man erst, wenn man die ersten Wochen im Job erlebt hat und sich selbst einen gründlicheren Eindruck machen konnte. Mit diesen Strategien kannst du dich aber schon mal im Vorfeld orientieren und herausfinden, was dir wirklich wichtig ist!