Wieso, weshalb, warum? Was hinter diesen 4 Interviewfragen steckt

Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Übung kann dich kaum eine Interview-Frage aus dem Konzept bringen. Damit deine Antworten aber auch übe...

  • 19. April 2020
  • 4 Min. Lesezeit
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Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Übung kann dich kaum eine Interview-Frage aus dem Konzept bringen. Damit deine Antworten aber auch überzeugen, darfst du nicht vergessen: Eloquent und spontan sein bringt wenig, wenn du nicht weisst, worauf die Fragen eigentlich abzielen.

Mit den meisten Fragen, die dir im Vorstellungsgespräch gestellt werden, will dein Gesprächspartner mehr über dich erfahren, als auf den ersten Blick offensichtlich ist. Was hinter den folgenden vier Klassikern steckt, verraten wir dir hier.

1. «Was ist Ihre grösste Schwäche?»

Eine der gefürchtetsten und schwierigsten Fragen überhaupt. Dass «Ungeduld» und «Perfektionismus» No Go-Antworten sind, weiss inzwischen jeder. Aber was stattdessen sagen? Etwas Ernsthaftes oder doch lieber die Stimmung auflockern und «Nussschokolade» antworten? Auch wenn Humor generell kein schlechter Berater ist, solltest du die Frage nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn hier geht es um deine Standhaftigkeit, deine Charakterstärke und deine Fähigkeit zur Selbstreflexion.

Vor allem wird der Recruiter auf Ehrlichkeit und Spontaneität achten: Gerade weil er diese Frage schon oft gestellt hat, hat er auch schon alle möglichen Antworten gehört – und dementsprechend Expertise darin, festzustellen, ob du etwas Auswendiggelerntes vorträgst, mit dem du dich auf der sicheren Seite wähnst. Was ihn wirklich interessiert: Kannst du dich selbst gut einschätzen, deine echten Schwächen erkennen – und bist du bereit, an ihnen zu arbeiten? Und natürlich: Bist du trotz deiner Schwäche eine gute Wahl für das Unternehmen? Achte also besonders darauf, keine Schwäche zu nennen, die ein echtes Problem für die Stelle darstellet – zum Beispiel Schüchternheit in einem Sales-Job.

2. «Was sind Ihre Hobbies?»

Auch das ist natürlich mehr als eine Einladung zu einem netten Smalltalk. Bevor du also anfängst, von deiner Passion für französische Küche oder deiner Modelleisenbahn zu schwärmen, halt nochmal kurz inne. Von Anfang bis Ende des Gesprächs geht es schliesslich darum, ob du gut ins Unternehmen passt – und die Darstellung deiner Hobbies und Interessen runden das Bild deiner Persönlichkeit zweifellos ab. Überleg dir also, welche deine Eignung unterstreichen könnten. Bist du zum Beispiel Mitglied einer Sportmannschaft oder Vorsitzender eines Buchclubs? Teamfähigkeit und Führungsqualitäten sind unabhängig vom Unternehmen und der Stelle immer willkommene Eigenschaften!

Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit kannst du beweisen, wenn du dich etwa auf einen Marathon vorbereitest oder seit einiger Zeit ein Musikinstrument erlernst. Und ganz grundsätzlich kommt es gut, wenn deine Leidenschaft für Freizeitinteressen sichtbar wird und du so zeigst, dass dein Leben nicht nur aus Job und Schlafen besteht.

3. «Wurden Sie schon mal gefeuert?»

Jetzt wird’s unangenehm – niemand redet schliesslich gerne über Misserfolge. Aber dass diese Information für Recruiter durchaus relevant ist, ist klar. Schliesslich wollen sie wissen, ob es ein Risiko wäre, dich anzustellen – vor allem, wenn es Unstimmigkeiten in deinem CV gibt, musst du mit dieser Frage also rechnen. Aus deiner Antwort können sie ausserdem ableiten, wie (gut) du mit Schwierigkeiten im Job umgehst – und ob du sie als Lernmöglichkeiten nutzt! Lass dich von der Frage nicht aus dem Konzept bringen. So zeigst du, dass du auch Druck standhalten kannst. Und sei auf jeden Fall ehrlich bei deiner Antwort, anstatt die Dinge «schönzureden» und/oder mit dem Finger auf andere zu zeigen.

4. «Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?»

Hier geht es vor allem darum zu sehen, ob du einen Plan hast oder nur eine mehr oder weniger beliebige Geldquelle suchst, um deinen Lebensunterhalt zu bezahlen. Je realistischer deine Darstellung ist und je eher sie mit der betreffenden Position und den Zielen des Unternehmens vereinbar ist, desto näher rückst du deinem Traumjob!

Präsentiere dich dabei aber nicht zu festgefahren: Einen Basisplan solltest du zwar haben, Platz für Flexibilität sollte aber auch vorhanden sein. Und übertreibe es nicht: Bei einem Interview für ein Traineeship zu erzählen, dass du in fünf Jahren CEO sein willst, ist dann doch eher weltfremd als ambitioniert.

Zu guter Letzt stellt sich hier auch die Frage nach deiner Loyalität: Wenn du durchblicken lässt, dass du in ein paar Jahren bei einer anderen Firma arbeiten oder nochmal die Branche wechseln möchtest, ist das nicht optimal. Besser: Zeig, dass der Job, für den du dich bewirbst, die perfekte Basis für deine langfristigen Ziele ist, welche Pläne und Ideen du für das Unternehmen hast und wie du dich selbst dabei weiterentwickeln kannst und möchtest.