Ausgeglichenheit ade: Was Arbeitnehmer wirklich stresst
Solltest du aufzählen, was dich an einem Arbeitstag typischerweise stresst, musst du sicher nicht lang überlegen: Angefangen beim Wecker und dem fe...
- 18. Dezember 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Max
Solltest du aufzählen, was dich an einem Arbeitstag typischerweise stresst, musst du sicher nicht lang überlegen: Angefangen beim Wecker und dem fehlenden Frühstück über das Wetter und den Berufsverkehr bis hin zur defekten Kaffeemaschine und spontanen Meetings, die deinen Zeitplan zunichte machen, ist alles dabei. Da vergisst man manchmal die wirklich ernsthaften Stressverursacher.{:.intro-text}
Mit Sicherheit tragen diese ganzen Kleinigkeiten – vor allem, wenn sie geballt auftreten – nicht zu Ausgeglichenheit und entspanntem Arbeiten bei. Auch sie können deinen Puls und deinen Blutdruck in die Höhe treiben und deine Konzentration und Motivation massiv stören. Aber es gibt es ganz andere Gründe, die bei den meisten Arbeitnehmern den grössten Stress verursachen – und zwar die hartnäckige Art, die man selbst mit einem Wellness-Wochenende nicht wegbekommt.
1. Termin- und Leistungsdruck
Das Ende deiner To-Do-Liste ist mit blossem Auge schon nicht mehr erkennbar und trotzdem flattern im Minutentakt neue Aufgaben auf deinen Tisch? Zeitdruck ist ein klassischer Stressfaktor – nicht zuletzt, weil er oft eine mangelhafte Leistung nach sich zieht. Irgendwann ist man eben gezwungen, die Qualität zu vernachlässigen, einfach nur um die dringendsten Punkte abgehakt zu haben. Dass das stresst anstatt zufrieden zu stellen, ist klar.
Ein offenes Gespräch mit deinem Vorgesetzten oder deinen Team-Mitgliedern ist vielleicht die einzige Möglichkeit, um gute Resultat beibehalten zu können. Denn oft sind unrealistische Deadlines und eine unschaffbare Menge an Aufgaben das Ergebnis mangelnder Kommunikation: Vergiss nicht, dass dein Chef wahrscheinlich gar nicht weiss, was bei den einzelnen Mitarbeitern so alles ansteht.
2. Unklare Aufgaben
Anstelle eines anständigen Briefings bekommst du eine formal wie inhaltlich fragwürdige E-Mail mit lückenhaften Arbeitsanweisungen für ein neues Projekt. Nachdem du dir einigermassen zusammenreimen konntest, worum es geht und was zu tun ist, ist klar: Dir fehlen jede Menge wichtige Informationen und die Ansprechpartner musst du dir auch selbst zusammensuchen.
Solche Fehler in der Vorbereitung und der Aufgabenverteilung sind häufige Gründe, aus denen Projekte nicht vorankommen und man somit den Auftrag nicht effektiv erledigen kann – oder zumindest nicht ohne wochenlangen, unnötigen Stress. Schliesslich würdest du dich nur allzu gerne ans Werk machen – wenn du nicht erst die restlichen Informationen zusammensuchen und damit wertvolle Zeit vergeuden müsstest. Geh im Zweifelsfall auf deinen Vorgesetzten zu und bitte um eine klare Aufgabenverteilung, Informationen sowie Deadlines und Ziele.
3. Multitasking
Es wird noch immer von vielen als erstrebenswert angepriesen, dabei verursacht es nur Stress: Noch schnell die Präsentation für das Meeting überfliegen, dabei den Papierstau im Kopierer beheben und dem neuen Praktikanten ein paar Fragen beantworten. Zeitgleich, versteht sich. Leider gehört es zum Berufsalltag, dass deine Person oft an mehreren Fronten gefordert wird. Da hilft nur eins: Prioritäten setzen! Was einfach tönt, ist in der Praxis oft schwierig: Wie bitte soll man priorisieren, wenn alles wichtig ist? Gib dir den Ruck und entscheide dich! Es wird mit der Zeit leichter – und ist sowieso die einzige Möglichkeit.
Stress kann natürlich auch persönliche Ursachen haben: Fehlende Anerkennung und Unterstützung, schlechtes Betriebsklima, Konkurrenzdruck oder Diskriminierung tragen dazu bei, dass du dich im Büro unwohl fühlst und dauerhaft angespannt bist. Eine solche Situation darf nicht von Dauer sein! Versuch Grenzen zu setzen, trau dich, «Nein» zu sagen und such klärende Gespräche. Denn ein gutes Arbeitsklima und ein anständiger zwischenmenschlicher Umgang sind essenziell, um mit all den anderen Stressfaktoren umgehen zu können, die das Arbeitsleben mit sich bringt. Ein kurzer Kaffeeklatsch oder Spässchen im Team bringen Abwechslung in eintönige Aufgaben, lockern die Stimmung und geben allen ein gutes Gefühl, um motiviert weiterzuarbeiten.
5. Kein Ansprechpartner
Dein Vorgesetzter schafft es, dir Aufgaben per E-Mail zu schicken – und das war es auch schon. Teammeetings finden ohne ihn statt und bei Fragen und Problemen seid ihr auch auf euch allein gestellt.
Wenn Vorgesetzte ihre Führungsfunktion nicht wahrnehmen, führt das bei den Mitarbeitern längerfristig zu Stress und Frustration – schliesslich bleiben Fragen, Anregungen und Probleme gezwungenermassen unausgesprochen. Hingegen tragen Arbeitgeber und Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter motivieren, unterstützen und ihnen tatkräftig zur Seite stehen, massgeblich zu einem Betriebsklima bei, in dem gern und effizient gearbeitet wird.