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Diese Fragen erwarten dich, wenn du dich bei Apple bewirbst

Ganz gleich, ob man Apple für eine Offenbarung oder für masslos überhyped hält: Dass von einem Job oder ein Praktikum in Cupertino ein Karriere-Boo...

  • 24. November 2020
  • 7 Min. Lesezeit
  • Max

Ganz gleich, ob man Apple für eine Offenbarung oder für masslos überhyped hält: Dass von einem Job oder ein Praktikum in Cupertino ein Karriere-Boost zu erwarten ist, wird niemand bestreiten. Doch an solch eine Möglichkeit kommt man natürlich nicht ohne ein Vorstellungsgespräch, das sich gewaschen hat.{:.intro-text}

Beliebte Unternehmen, die täglich hunderte oder gar tausende von Bewerbungen bekommen, nutzen diesen Vorteil natürlich und suchen sich nur die Besten der Besten aus. Apple gilt als einer der aufregendsten und beliebtesten Arbeitgeber der Welt und ist da natürlich ganz vorne dabei. Auf Glassdoor findet man immer öfter Berichte über die Bewerbungsprozesse und die Interviewfragen. Eine Kostprobe.

«Beschreiben Sie ein interessantes Problem und wie Sie es gelöst haben.»

Diese Frage wurde einem Bewerber für eine Software-Engineer-Stelle gestellt, um seine bisherigen Erfahrungen und seine Arbeitsweise besser beurteilen zu können. Für solche Fragen musst du dich in der Vorbereitung eingehend mit deinen bisherigen Erfahrungen beschäftigen: Was war für dich das Interessante an einem Problem? Für welchen Lösungsansatz hast du dich entschieden und warum? Würdest du es nochmal genauso machen?

„Wie viele Kinder werden täglich geboren?”

Ein Bewerber für das Supply Management durfte diese Frage beantworten. Um es kurz zu machen: Es sind pro Tag rund 400‘000 neue Erdenbürger, die das Licht der Welt erblicken. Die Sterberate sowie saisonale Schwankungen (die es in Europa besonders an Ostern und im Spätsommer gibt) werden in dieser Zahl aber nicht berücksichtigt.

«Erzählen Sie von einem Erlebnis, das Sie Bescheidenheit gelehrt hat.»

Hier kannst du völlig verschiedene Dinge nennen. Vielleicht gehst du gerne klettern und warst von der Grösse und auch der Gefahr der Alpen beeindruckt? Oder hilfst du an Weihnachten in der Essensausgabe für Obdachlose aus? Deine Recruiter werden dir interessiert zuhören, denn hier erfahren sie mehr über deine Persönlichkeit. Ganz egal, was deine Geschichte ist: Hauptsache, du bist authentisch!

„Erklären Sie einem Achtjährigen, wie ein Router funktioniert”

Mit dieser Frage wurde ein Kundenberater getestet, ob er sich schnell auf unterschiedliche Kunden einstellen und ihnen komplizierte technische Vorgänge verständlich erklären kann. Bei solchen Erklär-Aufgaben hilft nur eines: üben, üben, üben. Versuch dich daran, zum Beispiel deinen Eltern, Grosseltern oder auch kleinen Nichten und Neffen bestimmte Sachen zu erklären und stell dich bewusst auf sie ein. Du wirst sehen, schon bald hast du den Dreh raus! Und wenn du richtig gut drauf bist, kannst du auch einige humorvolle Details mit einbauen, um den Recruitern zu zeigen, dass du dich auskennst und in dieser Stresssituation trotzdem noch kreativ auf dein Gegenüber eingehen kannst.

«Vor Ihnen liegen 100 Münzen. 10 Münzen zeigen die Kopfseite, 90 die Zahlseite. Sie können nicht sehen oder tasten, welche Seite die Münzen zeigen. Teilen Sie die Münzen in zwei Haufen, sodass in jedem Haufen die gleiche Anzahl Kopfseiten vorkommt.»

Tja, Bewerber für das Software Engineering haben es wirklich nicht leicht. In diesem Fall geht es um ein genaues Verständnis der Frage: In jedem Haufen sollen die gleiche Anzahl Kopfseiten vorkommen. Es ist aber keine Rede davon, dass sie auch nach oben zeigen sollen. Und da jede der 100 Münzen eine Kopfseite besitzt, teilst du die Münzen einfach in 2 Haufen à 50 Münzen auf.

«Sie haben drei Kisten. Eine enthält Orangen, eine Äpfel und die dritte Kiste enthält einen Mix aus Äpfel und Orangen. Alle Kisten sind falsch beschriftet. Sie öffnen eine Kiste und entnehmen – ohne hineinzusehen – eine Frucht. Daraufhin können Sie alle Kisten richtig etikettieren. Beschreiben Sie ihren Lösungsweg

Anwärter für die Qualitätssicherung müssen häufig diese Nuss knacken, um zu beweisen, dass sie Prüfaufgaben effizient angehen. Es gibt verschiedene Lösungswege. Einer wäre folgender: Du gehst zur Kiste mit dem Etikett «Orangen und Äpfel» und entnimmst eine Frucht. Da alle Kisten falsch beschriftet sind, weisst du, dass hier nur eine Sorte drin sein kann – und zwar diejenige, die du jetzt in der Hand hast. Sobald du eine Kiste korrekt beschriftet hast, sind die anderen beiden ein Kinderspiel.

„Wer ist Ihr bester Freund?”

Hier wollen die Recruiter deinen Charakter besser kennen lernen: Pflegst du enge Freundschaften? Worauf legst du bei einer Freundschaft Wert? Hier geht es vor allem um Persönlichkeiten und gemeinsame Aktivitäten – wobei du Besäufnisse und ähnlich fragwürdige Aktivitäten besser verschweigst.

„Was war Ihr bester Tag in den letzten Jahren? Was der schlimmste?”

Eine persönliche Frage, die ans Eingemachte geht. Die Recruiter wollen herausfinden, inwieweit du bereit bist, intime Momente zu teilen. Frag dich, wie ehrlich du diese Frage beantworten kannst, ohne beim zweiten Teil die Fassung zu verlieren. Notfalls flunkerst du ein wenig beziehungsweise wählst die zweit-, dritt- oder fünftschlimmste Situation – schliesslich ist die Frage nicht jobrelevant. Und den Recruiter, der Gedanken lesen kann, gibt es zum Glück auch noch nicht.

«Beschreiben Sie Ihre Misserfolge und was Sie daraus gelernt haben.»

Hier wollen die Recruiter wissen, wie du deine eigenen Erfahrungen beurteilst, ob du Misserfolge einsiehst, zu ihnen stehst und daraus lernen kannst. Einen realitätsfernen Egomanen à la „Misserfolg? Ich? Niemals!” will keiner einstellen. Hingegen sammelst du Pluspunkte, wenn du dich reflektiert und positiv mit Misserfolgen auseinandersetzt, etwa mit Job-Absagen, vermasselten Prüfungen oder anderen Dingen, mit denen du und/oder andere unzufrieden waren.

«Sie stellen ein Glas Wasser auf einen Plattenspieler und erhöhen langsam die Geschwindigkeit. Was wird passieren: Wird das Glas herunterrutschen, umkippen oder wird das Wasser herausschwappen?»

Maschinenbauingenieure müssen diese Frage häufig beantworten, um zu beweisen, dass sie abschätzen können, welche verschiedenen Kräfte auf einzelne Gegenstände wirken.

Hier eine Antwortmöglichkeit: Wenn der Plattenteller anfängt, sich zu drehen, wirken die Schwerkraft und die Zentrifugalkraft auf das Glas und seinen Inhalt. Mit zunehmender Geschwindigkeit wirkt die Zentrifugalkraft stärker auf das Glas ein – abhängig davon, wie weit entfernt das Glas vom Mittelpunkt des Tellers entfernt ist. Ist das Glas näher an der Tellermitte, wirken geringere Zentrifugalkräfte. Mit wachsender Zentrifugalkraft nimmt die Wasseroberfläche im Glas eine parabolische Form mit steiler werdendem Winkel an. Schliesslich wird das Glas vom Teller rutschen oder umkippen, wobei vorher noch etwas Wasser herausschwappen kann, abhängig von der vorher eingefüllten Wassermenge.

Du musst hier nicht unbedingt eine Formel aufstellen; in aller Regel reicht es, wenn du das Konzept dieses Aufbaus richtig erklären kannst.

«Sind sie kreativ?»

Grundsätzlich sind alle Menschen in irgendeiner Form kreativ – nur nicht alle im selben Bereich. Überlege, in welchen Situationen du bisher kreativ gewesen bist. Dabei geht es nicht um Musizieren, Malen oder Literatur, sondern ganz allgemein um Ideen und die Fähigkeit, zu improvisieren.

«Was ist wichtiger: Das Problem eines Kunden zu lösen oder ein gutes Kundenerlebnis zu schaffen?»

Hier gibt es verschiedene Antwortmöglichkeiten. Eine Option wäre, dass die Problemlösung für dich die Grundbedingung eines guten Kundenerlebnisses ist. Wichtig ist eine gute Argumentation, die deine Kundenorientierung zeigt.

„Sie haben so eine positive Ausstrahlung. Was verdirbt Ihnen die Laune?”

Eine klassische Frage für angehende Kundenbetreuer. Hier kannst du dich ganz individuell äussern. Sei dabei aber nicht allzu negativ, sondern erklär auch, wie du deine Laune danach wieder heben kannst, denn Frustrationstoleranz und eine grundsätzlich positive Einstellung sind für Kundenbetreuer extrem wichtig.

«Was führt Sie heute zu uns?»

Eine schlechte Antwort: «Ich brauche einen Job.» Ein Beispiel für eine bessere Antwort: «Ihr interessantes Inserat, mein Wille, etwas Neues zu beginnen, Ihre Einladung – und nicht zuletzt meine Füsse.»

„Warum hat Apple seinen Namen von Apple Computers Incorporated in Apple Inc. geändert?”

Wer die Recherche vor dem Gespräch gründlich erledigt, weiss es natürlich: Apple hat den Zusatz «Computers» 2007 gestrichen, um seine Neuausrichtung zu kommunizieren: Weg vom reinen Computerhersteller hin zu einem Unternehmen, das in Software, Telekommunikation und digitaler Kultur wegweisend ist. Ausserdem ist Apple Inc. prägnanter und einprägsamer als der Vorgängername.

„Sind Sie clever?”

Hier wird deine Fähigkeit zur Selbstreflexion gecheckt. Am besten wählst du einen Mittelweg zwischen Selbstbewusstsein und selbstironischer Bescheidenheit, etwa so: «Das kommt drauf an: Ich finde, in meinem Fachgebiet habe ich schon einige clevere Lösungen gefunden – was ich hingegen von der Unordnung in meinem Kleiderschrank nicht behaupten kann.»

„Wieso möchten Sie bei Apple anfangen und was würden Sie an Ihrem jetzigen Job vermissen?”

Hier musst du erklären, warum du das Unternehmen attraktiv findest – was wahrscheinlich nicht allzu schwer fällt. Gehe aber nicht zu hart mit deinem aktuellen oder letzten Job ins Gericht. Lobe lieber die familiäre Atmosphäre in deinem Unternehmen oder die netten Kollegen, die dir fehlen werden – wobei du natürlich zuversichtlich bist, dass die Kollegen bei Apple ebenso angenehme Zeitgenossen sein werden.