School’s out! Wie du unnötiges Drama bei der Arbeit verhinderst

Wer hart arbeitet, braucht auch mal einen Ausgleich. Zum Beispiel in der (Gerüchte-)Küche. Wer hat was über wen gesagt? Wer was mit wem gemacht? Of...

  • 11. Dezember 2020
  • 4 Min. Lesezeit
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Wer hart arbeitet, braucht auch mal einen Ausgleich. Zum Beispiel in der (Gerüchte-)Küche. Wer hat was über wen gesagt? Wer was mit wem gemacht? Office-Gossip ist ohne Zweifel interessant. Aber er kann auch verdammt unangenehm werden – vor allem, wenn du plötzlich eine tragende Rolle spielst.{:.intro-text}

Wenn viele Menschen Tag für Tag auf engem Raum zusammen sind, ist ewige Harmonie kaum möglich; irgendwelche Reibungen und Konflikte lassen sich auf Dauer nicht vermeiden. Trotzdem muss dein Büroalltag nicht an eine mittelmässige Teeniekomödie erinnern. Auch wenn du zwar nicht alles beeinflussen kannst, solltest du deinen Teil beitragen, damit keine nervenzehrenden Dramen entstehen.

«Wir müssen reden, Kollege»

Um unnötige Streits und Zickereien zu vermeiden oder eine Eskalation zu verhindern, ist es oft besser, das persönliche Gespräch zu suchen als sich auf eine endlose E-Mail-Diskussion einzulassen. Wenn du merkst, dass sich eine Meinungsverschiedenheit in eine Sackgasse geraten ist, brich aus, indem zu den persönlichen Kontakt suchst. Auf diesem Weg lassen sich Konflikte oft schneller beilegen; denn verbale Kommunikation führt weniger oft zu Missverständnissen als schriftliche.

Dampf ablassen: Ja, aber bitte erst nach Feierabend

Jeder kennt das Gefühl, so genervt und geladen zu sein, dass man regelrecht zu platzen droht. Halt dich im Büro trotzdem zurück. Wenn du dich erst mal bei anderen Kollegen über den Übeltäter ausgelassen hast, kannst du das nicht mehr rückgängig machen – auch wenn du im Nachhinein merkst, dass du im Eifer des Gefechts doch ganz schön überreagiert hast. Wenn die betreffende Person dann Wind von deinem Gefühlsausbruch bekommt (und das wird sie), ist das Drama kaum mehr aufzuhalten.

Wenn es gar nicht mehr geht, lauf eine Runde an der frischen Luft oder hör laut Musik. Nach Feierabend kannst du dich beim Sport oder bei deinen Freunden auslassen, so viel du willst.

Du bist keine 15 mehr – also verhalte dich auch nicht so

Auch wenn dich jemand nervt, (ver)ärgert oder sich daneben benimmt: Vergiss nicht, dass du und all deine Kollegen reife, kompetente Erwachsene seid (oder zumindest sein solltet). Das bedeutet: Deine Reaktion und dein Umgang mit schwierigen Situationen sollte nicht aussehen wie damals auf dem Pausenhof, sondern dem Arbeitsumfeld angemessen sein.

Lästern hinter vorgehaltener Hand, Streiche spielen, mit Missachtung strafen und was es früher sonst noch alles gab, ist unprofessionell und unangebracht – ganz davon abgesehen, dass es nirgendwo hin führt. Pack Stolz und Sturheit weg und zeig stattdessen dein Talent für Kommunikation und Problemlösung.

Schreib keine emotionalen E-Mails

Du bekommst eine Mail, die dich, deine Arbeit oder dein Team (zu Unrecht) kritisiert. Klar, du fühlst dich angegriffen. Offensichtlich hat der Absender etwas nicht begriffen – und sowieso keine Ahnung, worauf es bei dem Projekt ankommt und wie viel Arbeit darin steckt. Wahrscheinlich fallen dir in Sekundenbruchteilen mindestens 10 gepfefferte Kommentare ein, die du jetzt gerne ablassen würdest – am besten mit allen wichtigen Personen in CC. Dass das keine gute Idee ist, weisst du natürlich auch. Aber selbst wenn du versuchst, dich zu zügeln und deine Meinung in entschärfter Form darzustellen, riskierst du, dass dein Ton schärfer ist als angebracht wäre.

Lies deine Antwort lieber ein paar Mal zu oft durch und verschieb das Absenden im Zweifelsfall auf den nächsten Tag. Wenn du darüber geschlafen hast, kannst du die Situation viel besser ruhig und diplomatisch klären – und hast möglicherweise ein Drama verhindert.

Rückzug vom Schlachtfeld

Du musst keine Streitereien und Dramen provozieren, um (unfreiwillig) involviert zu werden: Ein Kollege beschwert sich bei dir über andere Mitarbeiter, du bekommst eine E-Mail zu einem strittigen Thema weitergeleitet, mit dem du eigentlich nichts zu tun hast, oder jemand erzählt dir in der Pause Details über das Liebesleben deines Abteilungsleiters.

Fühl dich bloss nicht verpflichtet, deine Meinung zu heiklen Themen abzugeben! Ein einfaches «Aha» oder «Darüber weiss ich nichts, tut mir leid» ist in solchen Situationen eine völlig legitime Reaktion. Vielleicht musst du auch dringend an deinen Schreibtisch zurück, weil du eine straffe Deadline einhalten musst, fühlst dich nicht gut oder bist heute einfach nicht so gesprächig: Eine kleine Notlüge ist besser, als Teil des Dramas zu werden.

Unterstell keine bösen Absichten

Wer Drama sucht, der wird es auch finden. Wenn dir zum Beispiel jemand schreibt: «Hey, ich denke, wir sollten den Ansatz unserer Marketing-Kampagne noch mal überdenken», kannst du das so interpretieren, als wolle der Absender deine Arbeit torpedieren und dir Steine in den Weg legen. Oder du gehst davon aus, dass es gute Gründe für den Zweifel an der bisherigen Kampagne gibt und der Absender einfach nur eine gemeinsame, bessere Lösung anstrebt, von der das ganze Team profitiert.

Mach dir klar, dass es in deinem Leben immer nur so viel Drama gibt, wie du zulässt (ja, es gibt Ausnahmen, aber die sind zum Glück selten). Wenn du einigermassen objektiv bleibst, Dinge klärst anstatt Vermutungen anzustellen und dich nicht von negativen Emotionen überrollen lässt, solltest du vor Dramen und lästigem Gossip sicher sein. XOXO.