Was haben Sie in den Monaten nach Ihrem Studienabschluss gemacht?

Bei den wenigsten Menschen ist der Übergang vom Studium ins Berufsleben fliessend. Die einen finden einfach erst nach ein paar Monaten einen Job, d...

  • 12. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Bei den wenigsten Menschen ist der Übergang vom Studium ins Berufsleben fliessend. Die einen finden einfach erst nach ein paar Monaten einen Job, die anderen nehmen sich gern etwas Zeit und geniessen ihre Freizeit und wieder dritten nutzen die Gelegenheit, um noch mal ausgiebig auf Reisen zu gehen. Es ist natürlich das gute Recht eines jeden, über sein Leben selber zu entscheiden. Aber bei Lücken im Lebenslauf sollte man sich im Vorstellungsgespräch auf Nachfragen unbedingt gefasst machen.

Alternative Formulierungen:

  • Warum hat Ihr Lebenslauf nach dem Abschluss eine Lücke?
  • Warum haben Sie nach Ihrem Studium keinen Job gefunden?
Vorbereitung auf diese Frage:

Schreib dir zuerst auf, was du während deiner «Lücke» wirklich gemacht hast. Steht nun eine Weiterbildung, soziales Engagement oder ähnliches auf der Liste, bist du fertig. Warst du mit Dingen beschäftigt, deren «Sinn» nicht unmittelbar sichtbar wird, wie Urlaub oder Ausschlafen und Feiern, musst du noch etwas in die Tiefe gehen. Aus welcher Motivation heraus hast du dich für diese «Lückengestaltung» entschieden? Was hast du dir erhofft? Hat es sich erfüllt? Was hast du gelernt, erreicht oder welche Soft Skills hast du dir in dieser Zeit angeeignet?

Dos:

Was auch immer du seit dem Studium unternommen hast: Mach deutlich, dass du dir etwas dabei gedacht und etwas gelernt und mitgenommen hast – seien es ein paar Basics einer neuen Fremdsprache, Soft Skills oder die Ergebnisse einer kreativen Phase.

Welche Erfahrungen und Aktionen du auch immer nennen wirst, es ist sinnvoll einen Bezug zum Unternehmen oder den Anforderungen, die dein neuer Job erfordert, herzustellen. Um dich von anderen Bewerbern abzugrenzen, kannst du vielleicht auch etwas Aussergewöhnliches nennen, das du in deiner freien Zeit gemacht hast. Hast du dir einen Traum erfüllt oder einfach etwas unternommen, das schon lange auf deiner Agenda stand? Dies zeigt, dass du an deinen Zielen arbeitest und sie in die Tat umsetzt. Dabei solltest du natürlich immer ehrlich sein und dir keine Lügen aus den Fingern saugen.

«Die Zeit nach dem Studienabschluss habe ich dazu genutzt, meinen lang ersehnten Traum von Work & Travel in Australien in die Tat umzusetzen. Es war eine tolle Erfahrung, mit neuen Leuten auf den Farms zusammenzuarbeiten und mich beim Reisen in diesem grossen Land allein zurechtfinden zu müssen. So habe ich viele interessante Menschen kennengelernt und zudem meine Englischkenntnisse gefestigt und ausgebaut.»

Don’ts:

Auch wenn du nichts Spektakuläres in deiner freien Zeit auf den Weg gebracht hast: Präsentier dich nicht als Faulenzer:

«Ich habe das halbe Jahr dafür genutzt, einfach mal nichts zu tun. Ich liebe es, auszuschlafen und einfach nur zuhause zu sein – und wer weiss, wann die Gelegenheit dazu wiederkommt?»

Irgendetwas Sinnvolles musst du aus dem Ärmel ziehen – sonst ist davon auszugehen, dass du auch im Job nur dann einen Finger krumm machen wirst, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt.

Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:

In erster Linie bietet diese Frage dem Recruiter natürlich eine gute Möglichkeit, dich kennenzulernen und etwas über deine Freizeitgestaltung herauszufinden. Ihn oder sie könnte zudem noch interessieren, wie ambitioniert du bist und ob du auch Ziele ausserhalb der Karriere verfolgst. Zu guter Letzt zeigt deine Antwort auch, wie gut du deine Erfahrungen präsentieren und die positiven Seiten einer Situation erkennen und darstellen kannst.

Wir meinen:

Wenn du etwas gemacht hast, das dich begeistert, ist das die halbe Miete: Erzähl von den positiven Seiten und deinen Erfahrungen – und zwar locker und authentisch. Es geht hier um deine Persönlichkeit. Wenn du dich offen, sympathisch und begeisterungsfähig darstellst, hast du die Frage gut gemeistert!