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So ruinierst du deine Bewerbung, ohne es zu merken

Deine Erfahrungen im Lebenslauf sind 1A, deine Noten stimmen und das Lächeln auf dem Bewerbungsfoto sitzt – eigentlich sollten sich die Unternehmen...

  • 28. Oktober 2020
  • 4 Min. Lesezeit
  • Max

Deine Erfahrungen im Lebenslauf sind 1A, deine Noten stimmen und das Lächeln auf dem Bewerbungsfoto sitzt – eigentlich sollten sich die Unternehmen um dich reissen. Stattdessen trudelt eine Absage nach der anderen ein. Vielleicht solltest du deine Bewerbung auf einfache und dennoch typische Fehler überprüfen. Wir zeigen dir, worauf du achten musst.

1. Der Anhang

Beim Anhang machen viele Bewerber vermeidbare Fehler. Er wird vergessen, er ist zu gross, das Format ist falsch oder unpraktisch oder er wird nirgendwo in den Bewerbungsunterlagen erwähnt. Ebenfalls ungünstig ist eine schier endlose, unsortierte Menge an verschiedenen Einzelstücken. Schöner – und für den Personaler mit einem geringeren Zeitaufwand verbunden – ist es, wenn alle Dateien geordnet (!) in einer PDF-Datei zusammengefasst sind.

2. Das Bewerbungsfoto

Auch wenn du ein Sparfuchs bist: Die Bewerbungsunterlagen sind der denkbar schlechteste Ort, um diese Passion auszuleben. Vor allem beim Bewerbungsfoto solltest du lieber ein paar Franken mehr investieren und einen professionellen Fotografen aufsuchen. Personaler erkennen den Unterschied zwischen einem selbst aufgenommenen und einem im Studio erstellten Bild – spätestens die Raufasertapete im Hintergrund verrät dich. Achte zudem darauf, dass dich das Foto von deiner besten Seite zeigt, einen freundlichen Eindruck vermittelt und professionell, aber dabei nicht zu spiessig wirkt.

3. Rechtschreibfehler

Jeder weiss, dass sie eine Todsünde sind – und fast jeder macht sie trotzdem. Oft verliert man während des Zusammenstellens der Bewerbungsunterlagen jedoch den Blick für das eigene Schriftwerk – was nach 20 oder 30 Mal durchlesen völlig menschlich ist. Deshalb ist es in jedem Fall ratsam, die kompletten Unterlagen nochmal von unabhängigen Personen gegenchecken zu lassen. Jeder Rechtschreibfehler ist einer zu viel – und für deine Bewerbung oft die Fahrkarte in den Mülleimer. Die meisten Fehler verstecken sich übrigens am Ende des Lebenslaufs oder des Anschreibens, weil das Gehirn dort beim Korrekturlesen nicht mehr mit voller Konzentration bei der Sache ist. Mach es dir daher zu Gewohnheit, deine Unterlagen auch noch mal von hinten nach vorne zu prüfen.

4. Der falsche Adressat

Versetz dich einmal in die Lage des Personalers: Du öffnest eine Bewerbung – und sie richtet sich an eine Frau Müller aus der Personalabteilung eines anderen Unternehmens. Würdest du die Bewerbung dennoch ernst nehmen und genauer studieren? Vermutlich eher nicht. Zu Recht! So etwas darf nicht passieren – kommt aber immer wieder vor. Bevor du auf «Senden» klickst oder den Briefumschlag verschliesst, überprüf noch einmal, ob sich deine Bewerbung auch an die richtige Firma und den richtigen Personalverantwortlichen richtet. Auch wird oft vergessen, das Geschlecht in der Anrede anzupassen oder den Unternehmensnamen im Fliesstext zu ändern.

5. Egozentrisches Anschreiben

Ein Personaler weiss in der Regel sehr gut, dass es sich um deine Bewerbung handelt. Es ist also unnötig und zudem stilistisch unschön, jeden Satz mit «Ich» zu beginnen. Schnell entsteht der Eindruck, dass es sich bei dir um einen eher unangenehmen, überheblichen Jobkandidaten handelt. Versuch also, das Personalpronomen im Anschreiben nicht inflationär zu benutzen und alternative Satzanfänge zu finden.

6. Den Lebenslauf schönschreiben

Auch wenn es sehr verlockend ist, die ein oder andere einfache Praktikantenstelle durch einen wichtig klingenden Jobtitel zu ersetzen, grössere Lücken im Lebenslauf zu kaschieren, Sprachen auf ein höheres Niveau zu heben und Qualifikationen anzugeben, die du noch nicht besitzt (aber hey, immerhin steht schon ein entsprechendes Buch in deinem Billy-Regal) – lass es bleiben, die meisten Lügen fliegen irgendwann auf. Personaler wissen, an welchen Stellen sich Schwindeleien verstecken, und haken hier gern nach. Und selbst wenn sie unentdeckt bleiben und du den Job bekommst: Wie es wohl wird, wenn du zum Geschäftsessen mit dem schwedischen Kunden geschickt wirst, weil du (trotz A2 Niveau) in deinem Lebenslauf mit deinen flüssigen Schwedisch-Kenntnissen angegeben hast?

7. Falscher Bewerbungsweg

Sind in der Stellenausschreibung keine Angaben zum bevorzugten Bewerbungsweg zu finden, erkundige dich im Vorfeld danach. Bewirb dich dann über diesen Weg – und nur über diesen! Du kannst dir sicher sein, dass es sich nicht lohnen wird, wenn du dich darüber hinwegsetzt. Zum einen bekommt der Personaler das Gefühl, dass du dich nur unzureichend mit der Stellenausschreibung befasst hast und zum anderen, dass du dich nicht an Vorgaben halten kannst. Beides kommt – wie du dir denken kannst – nicht gut an.

8. Das Layout

Auch das Auge liest mit – im doppelten Sinne. Recruiter erhalten täglich stapelweise Post und haben pro Bewerbung oftmals nur sehr wenig Zeit und eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. Daher ist es wichtig, dass deine Bewerbung gut strukturiert ist und über ein klares Design und eine solide Formatierung verfügt. Wenn deine Bewerbung optisch nicht ansprechend, chaotisch und unübersichtlich ist, wirkt sich das schlecht auf deinen ersten Eindruck aus und stellt zudem unnötig die Geduld des Recruiters auf die Probe. Nimm dir die Zeit, deine Bewerbungsunterlagen nochmals auf mögliche Formatierungsfehler zu checken und frag dich selbst und andere, ob sie deine Bewerbung als Recruiter optisch ansprechend finden würden.

9. Masse statt Klasse

Die offensichtliche Massenbewerbung ist das Ausschlusskriterium Nummer 1. Frei nach dem Motto «Einer wird sich schon melden» unendlich viele Bewerbungen mit (fast) identischem Inhalt abzuschicken, bringt nichts. Personaler erkennen auf den ersten Blick, ob deine Bewerbung speziell auf die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen ausgerichtet ist, oder ob der Text aus der «Copy-Paste» Abteilung stammt. Vermeide Standardfloskeln und versuch die Bewerbung so personalisiert wie möglich zu gestalten.