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Übeltäter Anschreiben: 4 Dinge, die deine Bewerbung sabotieren

Klassisch und förmlich, locker und humorvoll, kreativ und noch nie dagewesen? Oder eine der unzähligen Möglichkeiten irgendwo dazwischen? So ein An...

  • 28. Oktober 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Klassisch und förmlich, locker und humorvoll, kreativ und noch nie dagewesen? Oder eine der unzähligen Möglichkeiten irgendwo dazwischen? So ein Anschreiben kann selbst den geübtesten und sprachlich versiertesten Bewerber regelrecht in den Wahnsinn treiben.

Anschreiben sind so wichtig wie gefürchtet. Man will doch einfach nur schnell einen Job, ist im besten Fall ein wenig lustlos, im schlimmsten schon vollends frustriert – und dann soll man einem Fremden eine Seite schreiben, aus der heraus Motivation und Begeisterung ihn nur so anspringen. Irgendwann ist das Anschreiben fertig, die Erleichterung gross – und man schickt es mit klassischen, aber groben Fehlern ab, die man in der Aufregung einfach nicht bemerkt.

1. Du wiederholst deinen Lebenslauf

Man kann es (sich) nicht oft genug sagen: Das Anschreiben ist kein ausformulierter Lebenslauf! Die Zeit von Personalern ist so schon knapp genug – keiner braucht die gleichen Informationen in zwei verschiedenen Formen.

Klar sollst du deine Skills und Erfahrungen nicht komplett ignorieren – aber geh im Anschreiben ins Detail und bezieh dich ganz konkret auf die ausgeschriebene Stelle und den Mehrwert, den du dem Unternehmen bringen wirst.

2. Du betonst deine Schwächen

Du bringst nicht alle geforderten oder gewünschten Erfahrungen mit? Das muss kein Ausschlusskriterium sein – aber darauf herumreiten musst du auch nicht. Sofern du nicht geschwindelt hast (natürlich hast du das nicht), gehen allfällige Lücken oder Defizite aus deinem Lebenslauf hervor – belass es auch dabei!

Formulierungen wie «Ich bin mir bewusst, dass ich weder die gewünschten Erfahrungen noch das Wissen in Bezug auf xy nachweisen kann, aber..» stellen nur noch mehr ins Rampenlicht, was dort nicht hingehört – und nehmen den Argumenten für deine Einstellung den Platz weg. Nutz das Anschreiben für das, was der Lebenslauf nicht erlaubt: Ausführungen und Erklärungen, warum deine Erfahrungen und Kenntnisse dich zum geeigneten Kandidaten machen!

3. Du konzentrierst dich auf deine eigenen Vorteile

Wenn du dich bei einem Unternehmen bewirbst, das dich wirklich begeistert, gibt es keinen Grund, das nicht zu zeigen – aber auch keinen, es zu übertreiben. Wenn du dich in Ausführungen verlierst, warum die Firma schon seit Jahren deine Nummer 1 ist, du deine Grossmutter verkaufen würdest, um hier zu arbeiten und dir die Stelle ja so tolle Perspektiven bieten würde, ist das für den Personaler nicht mal halb so schmeichelhaft, wie du vielleicht glaubst.

Denn wenn er Bewerbungen durchsieht, sucht er nicht nach Menschen, die er mit einer Zusage besonders glücklich machen kann, sondern nach Menschen, die die Stelle optimal füllen und als Mitarbeiter dem Unternehmen helfen, seine Ziele zu erreichen. Enthusiasmus spricht absolut für dich als Bewerber, aber bitte vergiss den Blickwinkel des Unternehmens nicht. Schliesslich wollen und sollen beide Seiten bekommen, was sie suchen: Du deinen Traumjob und die Firma einen fähigen, engagierten und motivierten neuen Mitarbeiter.

4. Du vergisst die Basics

Du musst noch nicht einmal bei einer Berufsberatung gewesen sein – eigentlich reicht der gesunde Menschenverstand, um die grundsätzlichen Dos und Don’ts der Bewerbung zu kennen: Einheitliche Schriftart, klares Layout, korrekte Angaben zu dir und dem Empfänger, keine Tippfehler oder doppelte Leerzeichen. So einleuchtend – und ebenso schnell vernachlässigt.

Wenn dein perfekt formuliertes Anschreiben mit «Sehr geehrter Herr X» beginnt, obwohl es sich um eine Frau X handelt, noch der Name eines anderen Unternehmens in der Kopfzeile steht oder der zuletzt eingefügte Absatz anders formatiert ist als der Rest, landest du damit ganz schnell auf dem Absage-Stapel.

Check also vor jedem Abschicken nochmal, ob das Anschreiben nicht zu lang ist (also eine Seite nicht überschreitet), alle Kontaktinformationen stimmen, die Formatierung einheitlich ist und du die Perspektive und die Interessen des Arbeitgebers ausreichend berücksichtigst. Und weil es so schön ist, lässt du am besten nach jedem Schritt die Rechtschreibprüfung durchlaufen..