Was wäre für Sie ein idealer Arbeitsplatz?
Viele vergessen immer wieder, dass ein Arbeitsverhältnis aus zwei Parteien besteht, die beide etwas bieten und beide etwas erwarten. So ist das Vor...
- 9. Oktober 2020
- 3 Min. Lesezeit
- Max

Viele vergessen immer wieder, dass ein Arbeitsverhältnis aus zwei Parteien besteht, die beide etwas bieten und beide etwas erwarten. So ist das Vorstellungsgespräch keine Prüfungssituation, in der du möglichst alles «richtig» machen musst – es geht hier auch darum, was du von deinem zukünftigen Arbeitgeber erwartest. Aber wie bei jeder Frage gilt natürlich auch hier: Wenn sich herausstellt, dass deine Vorstellung absolut nicht zum Unternehmen passt, bist du raus.
Ähnliche Formulierungen:
- Was erwarten Sie von Ihrem Arbeitsplatz?
- Wenn Sie sich für Ihren Arbeitsplatz 3 Dinge wünschen könnten, welche wären das?
- Wenn Sie Ihren perfekten Arbeitsplatz gestalten könnten, wie sähe dieser aus?
Vorbereitung auf diese Frage:
- Lies dir die Stellenbeschreibung genau durch: Hier ist in der Regel schon einiges über das Arbeitsumfeld herauszulesen, etwa, ob du in der Stelle viel Eigenverantwortung hättest oder dich eher oft abstimmen musst.
- Informier dich über das Unternehmen: Versuch, auf der Homepage und in Sozialen Medien möglichst viel über die Unternehmenskultur herauszufinden. Wie sehen die Büros aus? Was tragen die Mitarbeiter? Gibt es Team-Events und wenn ja, welcher Art? So bekommst du schnell einen Eindruck von der Stimmung und dem Ton in der Firma.
- Gleich die Fakten mit deinen Wünschen ab: Wo passen sie zusammen? Wo gehen sie auseinander?
Dos:
Die optimale Antwort zeigt, dass du weisst, was du willst, dass du eine gute Vorstellung vom Unternehmen hast und dass du mit deinen Wünschen und Vorstellungen gut zur Firma und zur Stelle passt. Im Idealfall vermittelst du dem Recruiter den Eindruck, dass er zum einen dir einen Gefallen tut, wenn er dich einstellt, und du zum anderen ein Glücksgriff für das Unternehmen bist, weil du im Betriebsklima voll aufgehst.
«Mir sind Transparenz und Kommunikation wichtig. Ich bin gerne über den Stand von Projekten und Planungen informiert und lege Wert auf gute Teamarbeit und intensiven Austausch.»
«Ich übernehme gern Verantwortung und mag es, wenn Ideen zeitnah umgesetzt werden. Deshalb finde ich es super, dass in Ihrer Firma Wert auf kurze Entscheidungswege gelegt wird und die Mitarbeiter ermutigt werden, sich aktiv einzubringen.»
Don’ts:
Auf keinen Fall solltest du nur auf nebensächliche Details oder deinen eigenen Vorteil eingehen. Bei der Beschreibung deines perfekten Arbeitsplatzes gilt es zum Beispiel, Folgendes zu vermeiden:
- Büroausstattung und Tischdekoration
- Benefits wie Urlaub, Pausen, flexible Arbeitszeiten
- Von der Firma bereitgestellte Extras wie Kaffee, Obst, Snacks etc.
Auch Offensichtliches bzw. Nichtssagendes anzubringen ist zwar einfach und unverfänglich, bringt dir aber auch nichts:
«Ich möchte meine Erfahrungen und Kenntnisse in die Firma einbringen.»
Ach wirklich? Es ist der Job des Recruiters, einen qualifizierten neuen Mitarbeiter zu finden, der seine Erfahrungen und Kenntnisse in die Firma einbringt. Eine solche Aussage bringt dir keinen Pluspunkt und ist völlig überflüssig.
Was der Recruiter mit dieser Frage bezweckt:
Es geht bei dieser Frage um mehrere Dinge zugleich: Zum einen will der Recruiter wissen, ob du dich über das Unternehmen informiert hast und es richtig einschätzt: Wenn zwischen deinen Wünsche und der Firmenrealität Welten liegen, was machst du dann überhaupt hier?
Zum anderen will er natürlich wissen, ob du zur Firma und zum Team passt und du im ausgeschriebenen Job glücklich werden würdest. Schliesslich will er niemanden einstellen, der nach drei Monaten merkt, dass er es hier nicht aushält.
Zu guter Letzt zeigt sich hier auch dein Engagement und deine Zielstrebigkeit: Bist du wunschlos glücklich, solange du etwas zu tun hast und deine Miete bezahlen kannst, oder hast du Ideen und Ziele, die du verwirklichen willst?
Wir meinen:
Am wichtigsten ist, dass du dir diese Frage selbst ehrlich beantwortest. Wenn es keine Übereinstimmung zwischen deinen Wünschen und dem Unternehmen gibt, versuch nicht, dich zu verbiegen – das wird dich nicht glücklich machen. Finde Gemeinsamkeiten und konzentrier dich auf diese – Wünsche, die erfüllt werden, freuen nicht nur dich, sondern auch deinen zukünftigen Arbeitgeber!